Es muß offenbar noch viel schlechter werden, ehe es besser werden kann ...

LePenseur ⌂ @, Mittwoch, 12.02.2025, 15:14 vor 43 Tagen 4111 Views

Folgendes Schreiben überreichte FPÖ-Chef Kickl Van der Bellen im Rahmen ihres Treffens in der Hofburg:

Sehr geehrter Herr Bundespräsident!

Am 6. Jänner 2025 haben Sie mich mit der Bildung einer stabilen und zukunftsorientierten Regierung beauftragt.

Wir haben daraufhin mit der ÖVP das Gespräch gesucht, mit der Absicht, nach einem straffen Zeitplan schnell zu einer leistungsfähigen Bundesregierung zu kommen. Gemeinsam wollten wir Österreich zurück an die Spitze Europas führen - wirtschaftlich stark, sozial verantwortungsbewusst und mit einer Migrationspolitik, die die Interessen unseres Landes und seiner Menschen schützt.

In einem ersten Schritt ist es uns gelungen, mit einem klaren Konsolidierungspfad ein drohendes EU-Defizitverfahren abzuwenden und damit sowohl der Wirtschaft als auch den Bürgern drohende Zusatzkosten zu ersparen. Daraufhin wurden die inhaltlichen Verhandlungen in 13 Untergruppen gestartet.

Ehe jedoch die noch strittigen Punkte auf Chefverhandler-Ebene geklärt werden konnten, bestand die ÖVP Anfang Februar darauf, die Ressortverteilung zu klären. Am 4. Februar 2025 haben wir Freiheitliche einen entsprechenden Entwurf vorgelegt. Obwohl wir in den darauffolgenden Gesprächen der ÖVP in vielen Punkten entgegengekommen sind, waren die Verhandlungen zu unserem Bedauern letztlich nicht von Erfolg gekrönt.

Deshalb lege ich heute, am 12. Februar 2025, den Auftrag zur Regierungsbildung zurück.

Ich setze diesen Schritt nicht ohne Bedauern. Verhandlungen mit der SPÖ sehen wir jedoch nicht als zielführend an. Die Vorgespräche mit Andreas Babler haben gezeigt, dass nicht nur unsere Positionen in entscheidenden Punkten weit auseinander liegen, sondern die SPÖ grundsätzlich eine ablehnende Position zu jedweder Zusammenarbeit mit der FPÖ einnimmt. Daran hat sich auch seit der Wahl nichts geändert. Österreich hat keine Zeit zu verlieren.

Mit besten Grüßen

Herbert Kickl
Bundesparteiobmann der Freiheitlichen Partei Österreichs


Den Hofbürger wird's freuen, hat er doch von Anfang an auf eine Regierung ohne Beteiligung der FPÖ hingearbeitet. Die Brüsseler EUrokraten wird's freuen, können sie eine kurze Verschnaufpause genießen, in der sie wieder am Sturz Orbáns weiterbasteln können. Die Transatlantiker wird's freuen, wissen Sie doch, daß sie des theoretisch immer noch neutrale Österreich in der Tasche und seine Politruks sicher an den Eiern haben. Eine Win-Win-Win-Situation für die drei vorgenannten. Leidtragend sind bloß die Österreicher, denen nun eine Zuckerlkoalition in türkis-grün-rot oder türkis-pink-rot reingewürgt wird, die an Unfähigkeit die deutsche Ampel noch in den Schatten stellen wird (so schwer das auch sein mag!), oder eine "Experten-Regierung", die die Stagnation verwaltet, wie verlautet: unter "Führung" des abgehalfterten Chefs der Erste-Bank, Treichel.

Wäre ich jünger, würde ich jetzt sagen: auswandern! Das wird nix mehr mit diesem Land – wenigstens nicht so bald ...

--
LePenseur

oder das war von Anfang an so geplant

Friedrich @, Mittwoch, 12.02.2025, 15:40 vor 43 Tagen @ LePenseur 2890 Views

Man kann dem Wähler ja schlecht vermitteln: egal was du wählst, wir bestimmen, wer regiert!

Aber jetzt geht das denn: siehste Wähler, wir haben ALLES probiert, aber leider leider ...

Und nun muss das Land halt so regiert werden - scheiß auf den Wählerwunsch. :-P

Zufall? Österreich 12. Februar 1934: "Februarkämpfe 1934"

stokk', Mittwoch, 12.02.2025, 18:21 vor 43 Tagen @ Friedrich 1996 Views

bearbeitet von stokk', Mittwoch, 12.02.2025, 18:50

12. Februar 1934: Als Polizei und die christlich-soziale Heimwehr das Hotel Schiff in Linz nach Waffen durchsuchen wollen, eröffnet der sozialdemokratische Republikanische Schutzbund unter dem lokalen Kommandanten Richard Bernaschek das Feuer. Damit beginnt in Österreich der Februaraufstand der Sozialdemokraten gegen das austrofaschistische Regime von Engelbert Dollfuß.
https://de.wikipedia.org/wiki/12._Februar#Politik_und_Weltgeschehen

Am 12. Februar 1934 fanden die bis dahin schwelenden Auseinandersetzungen zwischen den regierenden Christlichsozialen (Vaterländische Front) und den oppositionellen Sozialdemokraten in von Historikern teilweise als Österreichischer Bürgerkrieg bezeichneten gewaltsamen Zusammenstößen ihren Höhepunkt.

1933-1938
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreich#Austrofaschistischer_St%C3%A4ndestaat_(19...

1918-1933
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreich#Erste_Republik_(1918%E2%80%931933)

Als Februarkämpfe 1934 oder Februaraufstand 1934, auch Österreichischer Bürgerkrieg,[1][2][3] werden die bewaffneten Kämpfe in österreichischen Industrieorten vom 12. bis zum 15. Februar 1934 bezeichnet, die zu mehreren Hundert Toten führten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Februark%C3%A4mpfe_1934

2/3 der Wähler haben die FPÖ nicht gewollt und bekommen sie deshalb auch nicht

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Mittwoch, 12.02.2025, 16:07 vor 43 Tagen @ LePenseur 2688 Views

Zwar haben FPÖ und ÖVP zusammen eine deutliche Mehrheit, andererseits wollten 2/3 der Wähler in Österreich die FPÖ nicht, das muss man auch konstatieren. Hätten sie eine deutliche Änderung in der Politik ihres Landes gewollt, hätten sie die FPÖ gewählt, denn nur mit ihr konnte es eine solche geben.

Die Mehrheit der österreichischen Wähler hat sich also bewusst GEGEN eine deutliche Änderung entschieden und wird jetzt ein "Weiter so!" bekommen, wie sie das auch gewünscht hat. Insoweit ist alles in Ordnung, finde ich.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Junkers-Worte und Wahl statt Abstimmung oder Sportkampf

Gernot ⌂ @, Mittwoch, 12.02.2025, 17:24 vor 43 Tagen @ Otto Lidenbrock 2153 Views

Ich erinnere in dem Zusammenhang an die Junkers-Worte vom "einfach irgendetwas machen, und dann das nächste, wenn sich nicht zu viel Geschrei erhebt" - sinngemäß wiedergegeben.

Es geht darum, eine starke Opposition gegen die "Schweinereien" der Mächtigen zu bilden, inner- und außerparlamentartisch. Das gab es früher nicht, denn die SPD war keine Opposition gegen die Zuwanderung, die CDU keine gegen Hartz IV usw.

Die FPÖ stand schon in Regierungsbeteiligung mit der ÖVP, wenn auch als kleinerer Partner. Viel konnte sie nicht bewirken. Viel könnte sie auch heute nicht bewirken; sie würde "melonisiert" werden.
Zu weit gehen die vorhandenen Rechtsbindungen und die EU-Vorschriften; vereinfacht gesagt:
Unsere Regierungen dürfen nichts mehr.

Gleiches gilt natürlich für die absurde Forderung, die AfD solle mit der CDU koalieren.
Alles was bliebe, wäre ein reaktionär-konservatives Gebarzel und Gefrömmel; fürs deutsche Volk gäbe es keine Erholung. Da wäre m. E. theoretisch sogar mit der SPD eher noch etwas zu machen, die immerhin einen nationalen Flügel besitzt oder wenigstens einst besaß, während die CDU stets die Partei der Spaltung, Westintegration, Globalisierung und Apparatschicks war und ist.

Wer CDU wählt, wählt m. E. Krieg, Bevölkerungsumwandlung, "Maßnahmen" bei der nächsten Schnupfenwelle, Verbote, Überwachung und Zensur. Daran kann auch eine AfD als "Juniorpartner" wenig verändern.


Was "den Wählerwillen" angeht, so gibt es im Verhältniswahlrecht keinen "Wahlsieger", sondern höchstens Stimmengewinner. "Stärkste Partei" könnte man mit 3% sein, wenn dutzende andere weniger haben.* Auch wenn man 30% auf sich vereinigen kann, ist man zwar "Erster", aber die Wahl ist eben weder eine Abstimmung (zwischen zwei Alternativen) noch ein 5000 m-Lauf. Man wurde dann eben von 70% nicht gewollt, und der Gedanke, die Wähler wollten eine Koalition der beiden Stärksten entbehrt jeder Grundlage; im Gegenteil können die sich ja geradezu konträr gegenüberstehen.

*Das wäre übrigens mal mein Traumergebnis in Anerkennung der höchst demokratischen 5%-Klausel: keiner kommt drüber :- )))

Zustimmung. Zwei Drittel der Wähler wollen keine Veränderung, sondern ein Weiter so.

Plancius @, Mittwoch, 12.02.2025, 18:22 vor 43 Tagen @ Otto Lidenbrock 1983 Views

Ich muss auch immer den Kopf schütteln, wenn in Deutschland das Argument kommt:

Der Wähler wünscht eine schwarz-blaue Koalition.

Dem ist eben nicht so! Es gibt einen Block aus Altparteien von Grün - SPD - Linke - (BSW) - FDP - CDU (auch Sozialistische Einheitspartei Deutschlands genannt) auf der einen Seite und die AfD + ein paar Kleinstparteien auf der anderen Seite.

Und zwischen diesen beiden Blöcken gibt es keine Schnittmengen.

Um ehrlich zu sein, muss es auch eine Brandmauer auf Seiten der AfD geben. Wenn die AfD nämlich leichtfertig in eine irgendwie geartete Koalition mit der CDU eintritt, so wie Frau Weidel irrlichternd vorgestern Abend bei Frau Schausten erklärt hat, gibt sich die AfD auf. In dem Moment hört sie nämlich auf, Alternative zu sein und die ganze Arbeit der letzten 13 Jahre war für die Katz.

Die AfD könnte nämlich keinen einzigen ihrer Punkte umsetzen, weil es keine Gemeinsamkeiten in ALLEN wesentlichen Punkten mit der CDU gibt. Die CDU ist seit Merkel eine profillose, linke Partei. Punkt.

In einer Zusammenarbeit mit der CDU würde sich die AfD völlig entkernen. Die Wähler würden in Scharen davonlaufen, meist ins Lager der Nichtwähler wechseln und das Vertrauen in die Politik vollends verlieren. Sie haben dann nämlich niemanden mehr, der ihre Stimme vertritt.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Sehe ich vieles ähnlich

helmut-1 @, Siebenbürgen, Donnerstag, 13.02.2025, 07:13 vor 43 Tagen @ Plancius 1206 Views

Die AfD tut am besten daran, in den Startlöchern zu bleiben und abzuwarten. So wie es jetzt Kickl macht.

Sollen CDU und die Grünen zusammen weiter Sch. bauen, dann steigt die Stimmenanzahl bei der Wahl in 4 Jahren erneut für die AfD an. Wenn sie dann auf über 50% kommt, was man nicht ausschließen kann, - je nachdem, wieviel Bockmist in den nun kommenden 4 Jahren verzapft wird, dann kann sie ihre Vorstellungen durchsetzen.

Überhaupt sollte man einmal nüchtern beurteilen. Die Propagandamaschine der Regierung mit Bäh-Bäh- Verachtungen in Richtung AfD funktioniert zwar perfekt, ist aber für einen informierten und gebildeten Demokraten nicht nachvollziehbar.

Ich hab mir das Wahlprogramm dieser AfD mal durchgelesen (sicher haben das nicht viele gemacht):

https://www.afd.de/wp-content/uploads/2025/02/AfD_Bundestagswahlprogramm2025_web.pdf

Da wäre es für mich interessant, ob da irgendjemand mir einen Punkt der 177 Seiten nennen könnte, den man dann objektiv als "rechtsextrem" bezeichnen müsste.

Einen einzigen Punkt habe ich gefunden, der aber vermutlich unklar ausgedrückt ist, und zwar auf Seite 162. Da steht geschrieben:

Den Islamunterricht lehnt die AfD ab.

Da müsste aber dabei stehen, - "auf den unter staatlicher Aufsicht befindlichen Schulen wird der Islamunterricht abgelehnt"

Denn wenn das Kind (oder auch ein Erwachsener) außerhalb der Schule einen Religionsunterricht im Islam erhält, dann gehört das zur Religionsfreiheit. Aber eigentlich ergibt sich diese Logik aus dem gesamten Artikel durch die Überschrift:

Einfluss des politischen Islam an deutschen Schulen konsequent unterbinden

Sonst habe ich da nichts gefunden, wo das Wort "Rechtsextrem" angebracht ist. Aber die etablierten Parteien verwenden diese Schallplatte laufend, dazupassend das Wort "Brandmauer". Diese ganze Propaganda erinnert mich an die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Was meine ich damit:

"Keine Zusammenarbeit mit der AfD!!"

"Kauft nicht beim Juden!"

Oder sieht da jemand einen Unterschied?

Die heutige Situation wurde doch bereits vor Jahrzehnten so vorausgesagt, wie sie nun abläuft. Damit meine ich den berühmten Ausspruch von Ignazio Silone. Dieser politisch engagierte Schriftsteller war ein Kämpfer gegen den Faschismus, und Mitglied in der italienischen sozialistischen Partei, und später in der kommunistischen Partei Italiens. Er schrieb das Buch: Der Faschismus – seine Entstehung und Entwicklung.

Wie lautet sein Zitat:

»Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus'. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus. '«

Genau das erleben wir in langsamer Entwicklung, seit Jahrzehnten. Es gibt viele Beispiele dafür, in fast allen Lebensbereichen. Die Informationsseite von bpb.de gibt da einige Stichwörter und Beispiele her:

https://www.bpb.de/themen/politisches-system/politik-einfach-fuer-alle/508006/die-natio...

Ich könnte da mehrere Punkte aufzählen, die sich auf die heutige Zeit umlegen lassen. Allerdings wäre das ein eigener Artikel, schon aufgrund der Länge, und er hätte mit dem Hauptthema des Fadens kaum etwas zu tun. Dazu ist manches interpretationsfähig, denn man kann ein halbes Glas Wasser als "halbleer" und auch als "halbvoll" bezeichnen.

Ja, sehe ich genauso!

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 13.02.2025, 10:08 vor 43 Tagen @ Plancius 1023 Views

Ich habe es eben schon in einer anderen Antwort geschrieben: Wer in Deutschland die AfD NICHT wählt, möchte keine großartigen Veränderungen, denn er weiß, dass alle anderen Parteien miteinander koalieren könnten, wenn sie sich ein wenig Mühe geben. Wer also die SPD wählt weiß, dass er damit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch die Grünen in der Regierung haben wird, desgleichen bei der CDU/CSU oder der FDP.

NUR wer AfD wählt, will WIRKLICH etwas anderes, und das sind in Deutschland eben nur 20-25% der Wähler, 75-80% wollen keine dramatische politische Neuausrichtung.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Ihr Posting, cher Monsieur Lindenbrock

LePenseur ⌂ @, Mittwoch, 12.02.2025, 20:09 vor 43 Tagen @ Otto Lidenbrock 2000 Views

... ist von einer gewissen ... ähm ... argumentativen Schlichtheit:

Denn über 80% der Wähler haben die SPÖ nicht gewollt und bekommen sie jetzt vermutlich trotzdem in die Regierung. Und fast 90% mochten die Neos oder GrünInnen nicht, und kriegen wenigstens eine dieser Kleinparteien aufs Auge gedrückt.

Was wollen Sie also damit ausdrücken?

--
LePenseur

Bravo, das ist mir auch aufgefallen. Und das gilt selbstverständlich auch für D. (owT)

neptun, Donnerstag, 13.02.2025, 04:26 vor 43 Tagen @ LePenseur 1164 Views

.

--
Immer daran denken: Die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung hat Mörderparteien gewählt!

"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Ich sehe da einen Unterschied

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 13.02.2025, 10:03 vor 43 Tagen @ LePenseur 1122 Views

Der Verweis auf Österreich und die SPÖ ist sicherlich richtig, aber die Rahmenbedingungen sehe ich anders. Wer in Österreich die SPÖ wählt, ist sich bei seiner Entscheidung darüber im Klaren, dass er damit einer Koalition mit Grünen u.s.w. zustimmt, denn das gab es ja auch schon vorher und wird von den Beteiligten ja auch, mehr oder minder, offen kommuniziert. Nur wer die FPÖ wählt, wird tatsächlich etwas anderes bekommen als die bisherige Politik. Wer also NICHT die FPÖ wählt, ist ergo indirekt damit einverstanden, dass im Großen und Ganzen alles so bleibt wie es ist. Jetzt bekommt die Mehrheit der Österreicher also das, was sie gewählt haben bzw. nicht gewählt haben: Politik OHNE Einfluss der FPÖ.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Nicht ganz zutreffend

LePenseur ⌂ @, Donnerstag, 13.02.2025, 11:19 vor 43 Tagen @ Otto Lidenbrock 1024 Views

... wenn Sie schreiben:

Nur wer die FPÖ wählt, wird tatsächlich etwas anderes bekommen als die bisherige Politik. Wer also NICHT die FPÖ wählt, ist ergo indirekt damit einverstanden, dass im Großen und Ganzen alles so bleibt wie es ist. Jetzt bekommt die Mehrheit der Österreicher also das, was sie gewählt haben bzw. nicht gewählt haben: Politik OHNE Einfluss der FPÖ.

Das mag auf die Wähler der Grünen und Pinken und (cum grano salis) der Roten zutreffen. Aber gerade unter den Schwarz/Türkis-Wählern gibt es lt. Umfragen einen erheblichen Prozentsatz, der eine Blau-Schwarz-Koalition explizit wünscht.

Daß die korruptiv von Brüssel/EVP & Co. "angeleitete" Parteispitze nur Scheinverhandlungen führte, um die FPÖ abblitzen zu lassen, wird bei diesen ÖVP-Wählern sicher für Verstimmung sorgen - und eine aller Wahrscheinlichkeit nicht funktionierende Zuckerl-Koalition in türkis-grün-rot wird die Begeisterung dieses Wählersegments auch nicht erhöhen.

Nun ist mir schon klar: Umfragen sind Umfragen und keine Wahlen! Ja, aber sie geben doch ein gewisses Stimmungsbild, das für künftige Wahlen nicht irrelevant ist.

--
LePenseur

Warum wählen sie schwarz, wenn sie blau-schwarz wollen?

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 13.02.2025, 11:32 vor 43 Tagen @ LePenseur 1055 Views

Wer in Österreich ÖVP, also schwarz wählt, muss sich aber doch dessen bewusst sein, dass er mit dieser Entscheidung höchstwahrscheinlich keine blau-schwarze Koalition bekommt, weil die ÖVP viel lieber mit dem rot-grünen Lager koaliert, wie man das beim ersten Versuch einer Regierungsbildung ja auch beobachten konnte. Und der zweite Versuch hat diese Einschätzung nochmals bestätigt. Wer ÖVP wählt, wird kein blau-schwarz bekommen!

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Wahlmotive

LePenseur ⌂ @, Donnerstag, 13.02.2025, 14:17 vor 42 Tagen @ Otto Lidenbrock 1035 Views

bearbeitet von LePenseur, Donnerstag, 13.02.2025, 14:23

... sind vielschichtig. Jedenfalls weit vielschichtiger, als die meisten Politologen denken. Es gibt

- Familientraditionen
- persönliche Zu- und Abneigungen
- berufliche Interessen
- etc. etc.

Leute wählen außerdem oft auch "strategisch" (auch wenn die Strategie sich oft genug nachträglich als naiv oder irregeleitet erweist!), bspw.: "Ich will Blau/Schwarz, aber wenn die Blauen zu stark sind und die Schwarzen zu sehr verlieren, dann werden die Schwarzen nicht koalieren wollen, sondern in Opposition gehen. Also wähle ich besser die Schwarzen, sonst müssen die Blauen mit den Roten koalieren, und das will ich noch weniger ..."

Ich hatte einen lieben, sehr christlich-katholisch denkenden (und handelnden!) Bekannten, der mir 1999 auf meine Rückfrage, wen er bei der damaligen Nationalratswahl wählen würde, maliziös antwortete: "Wissen S', Herr Doktor, ich hab' unter Busek einige Male zu oft ÖVP gewählt ... jetzt hab' ich ein paar Male gut!" - aber so weitsichtig sind halt nicht alle ...

Oder um es mit Dr. Fred Sinowatz (a.k.a. "Sinnlosschwatz") einem früheren österreichischen Bundeskanzler und Philosophen [[zwinker]] , auszudrücken: "Es ist alles sehr kompliziert ..."

--
LePenseur

Ich halte diese vorgeschobenen Wahlmotive für ausgemachten Blödsinn.

Plancius @, Donnerstag, 13.02.2025, 14:56 vor 42 Tagen @ LePenseur 1059 Views

Das mit dem strategischen Wählen usw. mag vielleicht bei einigen Wählern vor 30 Jahren zugetroffenen haben. Als es darum ging, ob die FDP in den Bundestag einzieht oder nicht.

Aber jetzt geht es schlicht darum:

Will ich ein Weiter so oder nicht?

Und da gibt es, wie ich bereits klar formuliert habe, auf der einen Seite nur den Altparteienblock und auf der anderesn Seite in DE die AfD und in AT die FPÖ.

Und ein jeder, der irgendeine Altpartei wählt, möchte schlicht ein Weiter so.
Alles andere sind dahergeredete Entschuldigungen.

Genauso hier im Forum.

Wenn ich keine grundsätzlichen Veränderungen möchte, dann kann ich Ausflüchte überall suchen:

- "Meine Freunde, sagen mir, ich solle FDP wählen, wegen dieser und jener Strategie, bla bla bla..."
- "Die AfD distanziert sich nicht genug vom Massenmord in Gaza, bla bla bla..."

Sollen sie doch sagen. "Sie mögen die BRD so wie sie ist. Ein paar kleinere Korrekturen wären schön. Aber sonst sind wir schon auf dem richtigen Weg und es möge im Großen und Ganzen alles so bleiben wie es ist."

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Cher M. Plancius

LePenseur ⌂ @, Donnerstag, 13.02.2025, 18:35 vor 42 Tagen @ Plancius 854 Views

Und da gibt es, wie ich bereits klar formuliert habe, auf der einen Seite nur den Altparteienblock und auf der anderen Seite in DE die AfD und in AT die FPÖ.

Und ein jeder, der irgendeine Altpartei wählt, möchte schlicht ein Weiter so.
Alles andere sind dahergeredete Entschuldigungen.

Mag ja sein, daß Sie diese Wahlstrategien für vorgeschoben halten, doch es gibt eben genug Wähler, die noch nicht so weit sind! Sie vergessen offenbar, daß die Leser und v.a. Schreiber in diesem Gelben Forum schließlich eine Informationsquelle für sich entdeckt haben (auch ich kannte nicht "immer schon" dieses Forum, sondern mußte es erst - recht zufällig - entdecken!), die allen zwar theoretisch, aber eben nicht praktisch zur Verfügung steht. Es gab auch bei mir Zeiten, als ich noch Fernsehprogramme und daher u.a. (wenn auch mit zunehmendem Ärger) Zeit im Bild guckte. Irgendwann meldete ich dann meine TV-Kiste ab und informierte mich nur noch aus dem Internet. Und stieß irgendwann (ich glaube über die Seite von "Eigentümlich frei") aufs "Gelbe". Aber so weit sind eben nicht alle.

Wenn ich keine grundsätzlichen Veränderungen möchte, dann kann ich Ausflüchte überall suchen:

- "Meine Freunde, sagen mir, ich solle FDP wählen, wegen dieser und jener Strategie, bla bla bla..."
- "Die AfD distanziert sich nicht genug vom Massenmord in Gaza, bla bla bla..."

Sollen sie doch sagen. "Sie mögen die BRD so wie sie ist. Ein paar kleinere Korrekturen wären schön. Aber sonst sind wir schon auf dem richtigen Weg und es möge im Großen und Ganzen alles so bleiben wie es ist."

Wenn es bloß so einfach wäre! Schon bei Ihrem Beispiel mit dem Massenmord in Gaza (den Sie irgendwie scheints nicht besonders schlimm finden, wenn Sie dessen negative Erwähnung unter "Ausflüchte" subsumieren) fangen Fragen an. Muß ich die "BRD mögen so wie sie ist" (was bei mir sicher nicht der Fall ist), wenn ich finde, daß das, was in Gaza so abläuft eine Riesenschweinerei, ja ein lupenreines Kriegsverbrechen, ist und daher eine lauwarme Distanzierung der AfD für ungenügend halte? Auch wenn sie (zwecks Vermeidung von "Nazi!"-Zuschreibungen) nachvollziehbar erscheint ...

Das Leben ist nur selten schwarz/weiß. Oft verschwimmen Grautöne - auch (und gerade!) in der Politik ...

--
LePenseur

Eine kleine Erinnerung zur kommenden Wahl mit Bitte um Weitergabe

Ankawor @, Mittwoch, 12.02.2025, 19:41 vor 43 Tagen @ LePenseur 2511 Views

Ich bekam diesen Zettel mit der Aufforderung, ihn an den entsprechenden Personenkreis weiterzuleiten. Bitte schön.

[image]

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Ein fiktives buntes Land am Abgrund:
Wer kann, geht
Wer nicht kann, bleibt
Wer nichts kann, kommt

Das hängt doch alles zusammen. Die Europäer haben sich von den Amerikanerin in allem abhängig gemacht. DAS gilt es zu ändern.

Olivia @, Freitag, 14.02.2025, 22:09 vor 41 Tagen @ LePenseur 669 Views

Das können sie auch ändern. Dann müssen sie aber in die Zukunft schauen und nicht ständig auf den eigenen Bauchnabel.

Die dringendsten Probleme müssen endlich gelöst werden und die unfähigsten Politiker müssen entsorgt werden. Dann ändern sich auch die Themen.
Warum haben wir kein europäisches Google? China hat das alles entwickelt. Das macht sie weniger abhängig.
Warum haben wir kein eigenes Facebook?
Warum kein eigenes Windows etc.
Europa benimmt sich wie ein unmündiges Kind oder wie eine Frau, die hoffnungslos abhängig ist von ihrem Mann.
Die müssen sich hinsetzen und ihre Hausaufgaben machen.

https://www.youtube.com/watch?v=AQrbIRJQ2zk

Nehmen wir die Gelegenheit wahr und schauen, dass die Amis endlich aus dem Land kommen...... Wir werden von allen tot gesagt. Das ist eine gute Ausgangsbasis. Damit kann man arbeiten.

Vor allen Dingen sollten wir nicht zulassen, dass Musk sich CERN einverleibt..... mit Geld, das nichts wert ist und nur auf dem US-Militär basiert. Also brauchen wir auch Waffen, um uns verteidigen zu können. Gegen Freund und Feind.
Wenn die Amis weg sind, können wir vlt. auch unsere eigenen Patente vermarkten?
Das geht nur mithilfe von ganz Europa bzw. der EU. Diese Kohärenz herzustellen wird wichtig sein. Anders wird man die Geldmittel und das Know How nicht haben, um die Zukunft zu bewältigen. Als Ziegenhirte mit "Heimat" geht das nicht. Als Einzelstaat erst recht nicht. So weit sollte man unsere "Freunde" und unsere "Feinde" inzwischen kennen. Die werden die Einzelstaaten ausplündern wie eine dumme Gans. Es geht nicht anders. Europa muss ein Verbund werden..... kein loser Verbund.

--
For entertainment purposes only.

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