DAS SYSTEM SCHÜTZT DIE KRIMINELLEN!

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 13.01.2025, 01:08 vor 28 Tagen 2631 Views

Es geht nicht nur um diesen Vorfall, dazu gibt es haufenweise ähnliche Urteile:

https://x.com/Martin_Sellner/status/1876950110355046728?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5E...

Aber es passt ins Gesamtbild, was ich beobachtet habe, und ich muss mir das von der Seele schreiben, bevor mir das Messer in der Tasche aufgeht:

Ich war aus persönlichen Gründen mehrere Tage in Wien und Umgebung. Eine gute Bekannte unserer Familie in Rumänien hat das mitbekommen und mich gebeten, ob es mir möglich wäre, nach ihrem Bruder zu sehen, von dem sie schon seit Monaten nichts mehr gehört hat und der in Wien lebt.

Natürlich habe ich das herausbekommen, der Mann befindet sich seit Monaten in einer geschlossenen Abteilung der Psychiatrie in einer Klinik, da er stark dement ist. Die Ärzte sowie die Stationsleitung konnte gerade seinen Namen heraus bekommen, aber keine Verbindung zu seiner Schwester in Rumänien, zumal er auch über keinerlei Papiere verfügte (Ausweis, Telefon, Bankomatkarte, etc.). Andere Verwandte gibt es nicht in Wien.

Gut, sowas kann schon mal vorkommen. Aber das Frappante kommt noch. Da ich (natürlich über Vollmacht der Schwester) die Sozialbetreuung in der Klinik so gut wie möglich unterstützen möchte, habe ich mich bereit erklärt, in die Wohnung des Patienten zu gehen und dort nach verwendbaren Unterlagen zu suchen. Einiges habe ich auch gefunden und der Sozialbetreuung übergeben.

Nun kommts:

Es hat sich herausgestellt, dass sich da eine mir unbekannte Frau Zugang zu dieser Wohnung verschafft und sich als die Freundin des Patienten ausgegeben hat. Kein schriftlicher Nachweis, keine unterzeichnete Vereinbarung, nur die Aussage der Frau. Der Patient kann das nicht bestätigen. In der ganzen Zeit, in der sich der Patient in der Klinik befand, wohnte die Frau dort, aber in einem Zustand der Wohnung, der unglaublich ist. So was von verdreckt habe ich selten gesehen.

Das wäre nicht das Schlimmste. Als ich vor 10 Tagen in der Wohnung antanzte, bekam ich eben genau das von der Frau zu hören, die ich dort antraf. Danach wollte ich Klarheit und bin in die Klinik gefahren. Als ich wieder zurückkam, war der Vogel aus der Wohnung ausgeflogen. Beim darauffolgenden Durchsuchen der Wohnung habe ich festgestellt, dass das Mobiltelefon des Patienten fehlt, genauso wie die Original-Ausweispapiere und die Bankomatkarte.

Letzteres war insofern wichtig, weil auch die Stationsleitung nicht wusste, bei welcher Bank der Mann sein Konto hatte, - schließlich bezog er ja Frührente. Zum Glück fand ich im Briefkasten den letzten Kontoauszug vom 31.12.2024, wodurch ich die Bank und den Kontostand in Erfahrung bringen konnte. Natürlich habe ich aufgrund des Fehlens der Bankomatkarte sofort alles telefonisch sperren lassen, das funktionierte auch als Nicht-Kontoinhaber.

Nun passiert in meinen Augen etwas Unglaubliches: Weder die Bank, noch die Polizei ist bereit, mir trotz Vollmacht Antwort auf eine entscheidende Frage zu geben:

Gab es eine Kontobewegung in der Zeit des 1.1.2025 (also am Tag nach dem letzten Kontoauszug) bis zum 9.1.2025 (der Tag der Sperrung)?[/color]

Die Bank sagt, diese Information bekäme nur der Kontoinhaber oder ich würde eine spezielle Bankvollmacht vorweisen, die aber zusammen mit dem Kontoinhaber in der Bank ausgefüllt werden muss. Die Polizei sagt, dass sie auch an diese Daten nicht herankommt, und darüber hinaus sieht man bei der Behörde keinen Handlungsbedarf.

Sowohl Bank als auch Polizei „verstecken“ sich hinter dem Datenschutz, was faktisch ein purer Blödsinn ist. Ich habe den letzten Auszug in der Hand, kenne die Bank, die Kontonummer, den Kontostand und will lediglich wissen, ob sich in diesen 9 Tagen etwas verändert hat. Ich will nicht wissen, wer etwas abgehoben hat, und wieviel, ich will lediglich wissen, ob der Kontostand gleich geblieben ist oder nicht.

Der Kontoinhaber befindet sich in der Klinik, er selbst kann nichts abheben, und es gibt auch keine Abbuchungsaufträge. Eine Einzahlung von Dritten auf das Konto kann erst recht nicht erfolgen, ist auch nicht zu erwarten, bis Hl. Drei König (6. Januar) ist sowieso alles geschlossen. Sollte sich der Kontostand verändert haben, dann liegt es auf der Hand, dass jemand (u.U. diese Frau mit der nicht auffindbaren Bankomatkarte) missbräuchlich Geld von dem Konto abgehoben hat. Das bewirkt dann eine Anzeige bei der Polizei, zumindest gegen Unbekannt.

Natürlich wurde sowohl der Polizei sowie auch dem Bankinstitut diese Problematik am anderen Tag schriftlich (per Mail) mitgeteilt, aber es tut sich nichts. Das Problem ist, dass ich erfahren habe, dass diese Videokameras über den Bankomaten nur maximal 72 Stunden speichern, dann wird die Aufzeichnung automatisch mit neueren Aufnahmen überdeckt. Diese Tatsache habe ich von meinem Bankmenschen erfahren, - nicht einmal diesen Usus wollte mir die Gesprächspartnerin der zuständigen Bank mitteilen.

Durch diese Untätigkeit beider Institutionen hat man nun Zeit versäumt, die zur Sicherung von Beweisen notwendig gewesen wäre. Es bleibt also nichts anderes übrig, als zum Wochenbeginn schriftlich eine Anzeige bei der Polizei wg. des Verdachts des Kontomissbrauchs zu erstatten; - selbst auf die Gefahr hin, dass es nicht notwendig ist, weil der Kontostand gleich geblieben ist. In diesem Falle wird die Anzeige wieder zurückgezogen.

Diesen Kontostand sowie die Details wird man sicher später erfahren, - die Sozialbetreuung in der Klinik hat einen Erwachsenenvertreter beim Bezirksgericht beantragt. Aber das dauert eben noch.

Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass am 7. oder am 8. Januar jemand beim Bankomat von diesem Konto Geld abgehoben hat, so wurde durch die Untätigkeit beider Institutionen (Bank und Polizei) die Person des Kriminellen resp. seine Identität geschützt. Es gibt dann keinen Videobeweis mehr, dass die Person x an diesem Tag von diesem Konto Geld abgehoben hat.

Dann stelle ich mir die Frage, ob man eine oder beide Institutionen wg. Unterlassung der Beweissicherung auf Schadensersatz der abgehobenen Summe verklagen kann.

Aber vielleicht haben wir auch Glück, und es wurde gar nichts abgehoben. Dann hat die Polizei aufgrund der Anzeige wenigstens etwas zu tun, sie haben ja sonst keine Arbeit.

Unter dem Deckmantel des Datenschutzes werden leider viele Straftaten nicht verfolgt.

Plancius @, Montag, 13.01.2025, 09:16 vor 27 Tagen @ helmut-1 1394 Views

Meiner betagten Schwiegermutter wurde im hiesigen Supermarkt an der Kasse die Brieftasche aus dem Einkaufskorb gestohlen, als sie die Waren in den Korb packte. Wahrscheinlich vom nachfolgenden Kunden. Der Dieb ist sofort zur örtlichen Sparkasse gegangen und hat 1.000 Euro abgehoben, weil meine Schwiegermutter natürlich die Geheimzahl auch in der Brieftasche hatte.

Meine Frau hat sofort das Konto gesperrt und Anzeige bei der Polizei erstattet.

Am Nachmittag desselben Tages brachte eine Schülerin meiner Schwiegermutter die Brieftasche, allerdings ohne EC-Karte. Die Brieftasche wurde in einem Wohngebiet ca. 200 m entfernt von der Schwiegermutter gefunden. Der Dieb scheint also dort zu wohnen.

Einige Tage später Einladung zur Polizei, um das Überwachungsvideo auszuwerten. Der Dieb war darauf zu erkennen, als er das Geld abgehoben hatte.

Allerdings durfte nur meine Schwiegermutter das Video sehen. Sie leidet jedoch an Parkinson und Grauem Star und kennt auch nur noch wenige Menschen. Sie konnte nur erkennen, dass es eine jüngere Frau so etwa in den 30ern war.

Meine Frau, die nun viele Leute in unserer Kleinstadt kennt oder gar die Angestellten der Sparkasse, die fast alle Einwohner kennen, durften das Video nicht in Augenschein nehmen. Begründet wurde das mit dem Datenschutz. Auch ein Foto des Diebs darf nicht in der Sparkasse ausgehangen werden.

Und so wurde der Deckel ohne Ergebnis zugemacht und der Dieb wurde nicht gefasst.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Gehört in dieselbe Schublade

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 13.01.2025, 09:23 vor 27 Tagen @ Plancius 1361 Views

bearbeitet von helmut-1, Montag, 13.01.2025, 09:26

Irgendwie zum Kotzen.

Da war es im Kommunismus besser. Da hat einer einen größeren Geldbetrag entwendet und irgendwo versteckt. Er wurde verurteilt und kam in den Knast. Die Strafe hat er zwar abgesessen, aber bevor er nicht ausgepackt hat, wo er das Geld versteckt oder wem er es zur Aufbewahrung gegeben hat, kam er trotz verbüßter Strafe nicht aus dem Knast heraus.

Ein anderes Beispiel aus Rumänien unter Ceausescu: Da war ich in einem Dorf zu Besuch, und irgendjemand hat da einem Bauern was aus der Scheune geklaut. Der hat das zur Anzeige gebracht. Er kannte den Vorgesetzten bei der Polizei in der Stadt persönlich.

Das Fazit:
Der Vorgesetzte bei der Polizei hat zum Dorfpolizisten gesagt: 3 Tage hast Du Zeit, den zu finden, der das geklaut hat, oder Du bist kein Polizist mehr.

Damals wurde bei Straftaten gehandelt, und nicht "verwaltet".

Das Rechtssystem ist Diener des Staates und nicht der Menschen.

Dieter @, Montag, 13.01.2025, 22:17 vor 27 Tagen @ helmut-1 940 Views

Hallo helmut,

das Recht hat nicht die Aufgabe Recht (von richtig oder gerecht) herzustellen.

Das Rechtssystem ist Diener des Staates und nicht der Menschen. So ist es konzipiert. Alles andere ist Illusion.

Gruß Dieter

--
Der "menschengemachte Klimawandel" funktioniert wie die katholische Kirche im Mittelalter.

Genau das hat mir mal ein Anwalt in Deutschland gesagt

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 14.01.2025, 07:13 vor 26 Tagen @ Dieter 958 Views

Da ging es um de Prävention zur Verhinderung eines Diebstahls.

Daraufhin erklärte er mir die Funktion der Polizei:

"Die Polizei ist nicht dazu da, um das Eigentum des Bürgers zu schützen, sondern um die Interessen des Staates zu wahren".

Die neolithische Revolution und der ganze nachfolgende Schlamassel - Was die Mafia im Kleinen, ...

Ostfriese @, Dienstag, 14.01.2025, 11:25 vor 26 Tagen @ Dieter 1074 Views

bearbeitet von Ostfriese, Dienstag, 14.01.2025, 11:48

Hallo Dieter

Das Rechtssystem ist Diener des Staates und nicht der Menschen.

Die neolithische Revolution als Übergang von Gemeinschaften der Jäger und Sammler zu sesshaften, Ackerbau und Viehzucht betreibenden Bauern-Gesellschaften jenseits der Dunbar Zahl als theoretische kognitive Grenze der Anzahl an Menschen, mit der eine Einzelperson soziale Beziehungen unterhalten kann, markiert die entscheidende Wende in der Menschheitsgeschichte.

Es ist der Übergang von egalitären Stammesgemeinschaften hin zu hierarchischen, auf Abgabenzwang beruhenden, überwiegend patriarchalischen Zivilisationsgesellschaften. Seit der Zerschlagung des gemeinschaftlichen Miteinanders auf der Grundlage des Gewohnheitsrechtes trägt der Mensch kein eigenbestimmtes Potential mehr in sich, da sein Potential systematisch von einer zentralinstanziellen Ordnung geraubt und neu geordnet wird. Uwe Wesel zeigt, dass alle Rechte in dieser Ordnung auf Machtzessionen der Zentralmacht (z.B. Eigentumsrechte) – als Struktur einer Ordnung von Potenzialen und Möglichkeiten – beruhen. Die abgabenpflichtigen Untertanen befinden sich gegenüber der Zentralmacht letztendlich in einer Ohnmachtsposition der absoluten Unterlegenheit.

Die entstehende neue Ordnung ist nicht das Ergebnis der sozialen Übereinkunft und des zwischenmenschlichen Konsenses der Untertanen, sondern wird durch Waffengewalt zentralinstanzlich durch die Worte charismatischer Führer mit ihrer Entourage (Söldner, Verwalter, Beamte, Priester, usw.) erzwungen. Gesellschaftsvertrag, volonté géneral, Verfassungen, usw. sind nur schöne Märchen. Dürfen wir die Verfassung für die zukünftigen VSE (= Brüsseler Prinzipat) selber schreiben und einführen?

Überlebenszeit und -fähigkeit der Ordnung können nur aus auf Gewalt basierenden Verschuldungs- und Besicherungsfähigkeiten ableitet werden. Die den Bürgern mittels Machtzessionen eingeräumten Rechte (Rechtsstaat, Eigentum, Pressefreiheit, Wissenschaftsfreiheit Wohlstand für alle, usw.) sind Simulationen - sie dissimulieren nur die wahren Hintergründe des aus Gewalt hervorgegangenen und auf Gewalt beruhenden Systems. Sie haben aus debitistischen Gründen keinen dauerhaften Bestand.

Einerseits gilt

Das Rechtssystem ist Diener des Staates …

Dieser den Untertanen auferlegte Zwang zur Abgabeneinheit zwecks notwendiger Besicherung der debitistisch nicht tilgbaren Erstverschuldung, die sich aus der Notwendigkeit der Vorfinanzierung der staatlichen Instanzen zwecks Staatsgründung und Staatserhalt ergibt und aus der sich die Aufgabe und der Sinn aller Zivilisationen ergibt, kann einerseits gedeutet werden als das zivilisatorische Urverbrechen - in Jean Baudrillards Sinne vielleicht als das perfektes Verbrechen - oder andererseits dient es jenseits der Dunbar Zahl als evolutionäre Notwendigkeit zur Sicherstellung der Tilgung der menschlichen Lebensnotwendigkeiten (Naturalien, Subsistenzen, usw.) im Sinne der von Paul C. Martin definierten individuellen Urschuld.

… und nicht der Menschen.

gilt also nicht ausschließlich: Also auch dem Menschen.

Es gilt, sich aus der Gefangenschaft des Neun-Punkte-Problems zu befreien: Die Ökonomie kann nicht aus ihrem Inneren selbst erklärt werden (Gunnar Heinsohn), sondern: Der Driver kommt immer von außen.

Paul C. Martin in

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=135185 Re: Wo, bitte, bleiben meine phönizischen Münzen? verfasst von dottore, 31.07.2002, 16:20

Die wirtschaftliche Entwicklung ist eine von der Macht erzwungene. Wer produziert denn mehr als er nötig hat (inkl. Vorrat)? Warum kam es dazu (siehe Abgabenwirtschaften through the ages)? Es gibt keinen einzigen Beleg dafür, dass es so etwas wie eine private, arbeitsteilige Wirtschaft (wir reden nicht von Stammesgesellschaften) mit Privateigentum, Geld und Zins vor der Abgabenwirtschaft gegeben hätte. Dies wenigstens ist seit Heinsohn/Steiger völlig klar.

in

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=137528 Re: Gesellschaftliche Ächtung – mir wird langsam schwindelig, aber nicht … verfasst von dottore, 11.08.2002, 14:20

Es gibt kein mir bekanntes frühes Recht (Hammurabi, Moses, XII-Tafeln, Codex Justiniani, lex salica usw.), das nicht von oben erlassen worden wäre.

Es ist schwer zu ertragen – trotzdem müssen wir die Beobachtung und Deutung der Wirklichkeit als unsere Realität erkennen und akzeptieren. Die sizilianische Mafia z. B. war ursprünglich eine Inkasso-Gesellschaft für Abgaben der feudalen Grundherren, deren Vorfahren ihr feudum von früheren Herrschern erhalten hatten. Nach der Grund- und Boden-Reform hat sie ihr Geschäftsmodell den neuen Gegebenheiten anpasst.

und in

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=135599 Re: Was die Mafia im Kleinen, ... verfasst von dottore, 02.08.2002, 09:45

Geh in Palermo zur Schule. Dort erfährst Du, wie es geht (Schutzgeld). … ist der Staat im Großen. Aber Obacht: Macht will auf ihrem Gebiet immer das "Gewaltmonopol" haben (siehe heute, Waffengesetz usw.).

Gruß - Ostfriese

Danke, lesenswert

stokk', Dienstag, 14.01.2025, 14:07 vor 26 Tagen @ Ostfriese 804 Views

bearbeitet von stokk', Dienstag, 14.01.2025, 14:22

Danke auch für die Verlinkungen.

Wie ich lese, wurden die Ostfriesen erst spät christianisiert und haben auch danach relativ lange in bäuerlicher Freiheit gelebt. WIe war das damals? Hast Du über die Geschichte von Ostfriesland - aus Deiner Sicht - schon mal berichtet. Also ich wäre neugierig.

Friesische Freiheit & Orgellandschaft Ostfriesland

Ostfriese @, Mittwoch, 15.01.2025, 12:17 vor 25 Tagen @ stokk' 689 Views

Hallo stokk'

Wie ich lese, wurden die Ostfriesen erst spät christianisiert und haben auch danach relativ lange in bäuerlicher Freiheit gelebt. Wie war das damals? Hast Du über die Geschichte von Ostfriesland - aus Deiner Sicht - schon mal berichtet. Also ich wäre neugierig.

Die Friesische Freiheit ist ein den Friesen von Karl dem Großen verliehenes Recht, keinen Herren außer dem Kaiser über sich zu haben, nachdem sie angeblich für ihren Kaiser die Römer besiegt hatten. Im Mittelalter, vom 11. bis 14. Jh., war sie eine einzigartige Gesellschaftsform im Gegensatz zum übrigen feudalen Europa. Es gab keine Schlösser, keine Ritter und Knappen, keine Gräfen und Fürsten. Sie war ein Bund selbständiger selbstständiger Landesgemeinden an der friesischen Küste, um für den ökonomisch notwendigen Bau von Deichen und Entwässerungsanlagen und die Verteidigung gegen die Normannen im Mittelalter zu sorgen. Die frei gewählten Vertreter der genossenschaftlichen Organisation trafen sich in der Regel am Dienstag nach Pfingsten …

[image]
© Onno Gabriel https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ostfriesland_um_1300.png

[image] © Matthias Süßen https://de.wikipedia.org/wiki/Upstalsboom#/media/Datei:Ostfriesland_msu-0544.jpg

… am Upstalsboom in Rahe bei Aurich, um Recht und Freiheit für alle Friesen sicherzustellen: Kein Heer, Recht auf Eigentum, politische Mitbestimmung und persönliche Freiheit. Die Rechte wurden in den sogenannten gemeinfriesischen siebzehn Küren kodifiziert. Für das Zugeständnis der Freiheit wurden Abgaben (huslotha, koninckhuere) an den "König" geleistet – von wegen frei von Abgaben sein: Die Friesische Freiheit ist als königliches Derivat eine Simulation.

In https://en.wikipedia.org/wiki/Organ_landscape_of_East_Frisia ist zu lesen:

Mit mehr als 90 bedeutenden Orgeln aus sechs Jahrhunderten zählt die Orgellandschaft Ostfriesland zu den reichsten Orgellandschaften der Welt. Allein der Begriff Orgellandschaft bezieht sich auf die historisch bedingten regionalen Besonderheiten der Orgeln. 60 der ostfriesischen Orgeln stammen aus der Zeit vor 1850. Hinzu kommen 15 historische Prospekte, hinter denen neue Werke installiert werden. Während im 15. und 16. Jahrhundert der holländische Orgelbau für Ostfriesland prägend war, kamen im 17. und 18. Jahrhundert Einflüsse aus Hamburg und Westfalen hinzu. Der ostfriesische Orgelbau des 19. Jahrhunderts war bis etwa 1870 konservativ und schuf Instrumente nach barocken Bauprinzipien. Da zwischen 1870 und 1950 relativ wenige neue Orgeln gebaut wurden, blieben viele historische Instrumente erhalten. Nahezu alle Originalinstrumente wurden in den letzten 50 Jahren in vorbildlicher Weise restauriert, in ihren ursprünglichen Klang zurückversetzt und Impulse für die Restaurierungspraxis und den Orgelbau weltweit gegeben. In den letzten Jahrzehnten ist der Wert dieser Instrumente in der Öffentlichkeit immer stärker ins Bewusstsein gerückt und die Orgellandschaft Ostfrieslands wurde Orgelbauern und Organisten aus aller Welt, aber auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Eine der ältesten Orgeln der Welt, die noch in ihrem Grundzustand …

[image] ]
Rysumer Orgel https://de.wikipedia.org/wiki/Orgel_der_Rysumer_Kirche#/media/Datei:Orgel_der_ev._Kirch...

… in der - sich auf das Wesentliche konzentrierend - minimalistisch-spartanischen Backstein-Kirche erhalten und bis heute bespielbar ist, und vermutlich um 1440 von Meister Harmannus aus Groningen gebaut wurde, der auch mit der Orgel der Groninger Martinikerk (um 1450) in Verbindung gebracht wird. Die Rysumer zahlten in Naturalien und baten den örtlichen Häuptling Olde Imell schriftlich um Erlaubnis. Sie …

[image]
Rysumer Kirche https://rysum.info/kirche.html

… befindet sich im …

[image]
Runddorf Rysum https://www.rysum.org/index-text.html

Gruß - Ostfriese

+1, Danke.

stokk', Mittwoch, 15.01.2025, 14:03 vor 25 Tagen @ Ostfriese 550 Views

Wir freuen uns schon wieder auf den nächsten Urlaub dort.

Moin
stokk

halt Wahrnehmungen

Dieter @, Dienstag, 14.01.2025, 21:39 vor 26 Tagen @ Ostfriese 754 Views

Hallo Ostfriese,
Besten Dank für die Beschreibung des theoretischen Hintergrundes, der mir nicht geläufig ist, da ich zwar den Debitismus bzw. die Diskussionen dazu während meiner langen Forumszugehörigkeit zur Kenntnis genommen habe, aber mich nie ernsthaft damit auseinandersetzte.

Meine Aussagen zum Staat oder Recht beruhen einzig aus der Beobachtung der Realitäten, wie ich sie anhand meiner Erfahrungen und Einblicke gewonnen habe.

Wenn sich Wahrnehmung und theoretischer Hintergrund decken, um so besser.

Gruß Dieter

--
Der "menschengemachte Klimawandel" funktioniert wie die katholische Kirche im Mittelalter.

Auf diesem Weg: Interview Prof. Arne Burkhardt mit rumänischen Arzt auf Deutsch zu mRNA!

Reffke @, Mittwoch, 15.01.2025, 14:28 vor 25 Tagen @ helmut-1 671 Views

bearbeitet von Reffke, Mittwoch, 15.01.2025, 14:45

Hallo helmut-1 und allerseits,

Auf diesem Weg ein Video eines rumänischen Arztes (?) bei De Ce News, das sicher viele interessiert, sorry!
Auf Google&Co ist so ziemlich ALLES dazu inzwischen zensiert:
https://fb.watch/x7s7ceVekb/

Auf der Programm-Seite bei De Ce News ist dasVideo nicht (mehr?) mit "Suche" zu finden!
Rezultate cautare "OUTLOOK" | Pagina 1
https://www.dcnews.ro/cauta?q=outlook&p=1

Bitte verbreiten!

LG Reffke

--
Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie.
Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.
Erich Kästner "Große Zeiten"

Danke! Interessante Informationen! (o.T.)

helmut-1 @, Siebenbürgen, Donnerstag, 16.01.2025, 19:20 vor 24 Tagen @ Reffke 448 Views

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