160 Jahre SPD: Ruhm, Elend und eine Überdosis Zeitgeist
160 Jahre SPD: Ruhm, Elend und eine Überdosis Zeitgeist
Von Jürgen Stark, 28. Mai 2023
Was wollen diese traurigen Gestalten aus der SPD von heute eigentlich noch feiern?! Schaut euch doch an, möchte man ihnen zurufen, wie erbärmlich ihr da steht, vor eurer eigenen Geschichte, vor euren verblassten Idealen…! Es kann traurig, wütend oder resigniert machen, wenn man als ehemaliger SPD-Wähler und -Mitstreiter diesen Haufen fleischgewordenen Nonsens von heute betrachtet. Es gilt nun, anlässlich dieses wahrlich historischen Gedenkdatums, den Laden mal von außen aufzuräumen – denn die da drinnen, eher unpolitisch und analyseunfähig, wollen nur noch Macht und Geld. Mehr nicht. Was nunmehr der gemeine Genosse von heute alles nicht (mehr) weiß, wollen wir ihm hier mal unter die dumme Nase reiben. Los geht’s.
Ferdinand Lassalle gehört als Ahnherr der deutschen Sozialdemokratie zu einer Reihe herausragender Persönlichkeiten, von deren Charisma und Charakterstärke die heutige SPD mit ihrer personellen Resterampe nur noch träumen kann. Das Verdienst des Vordenkers bestand unter anderem darin, die erste demokratische Massenorganisation des „Vierten Standes“ (Arbeiter und Bauern, der berühmte „kleine Mann“) in Deutschland gegen erhebliche Widerstände durchgesetzt zu haben. „Die Emanzipation der deutschen Gesellschaft“ schreiben sich nicht nur alternde Genossen noch auf ihre Rote Fahne; auch einer der relevantesten Vordenker eines modernen Liberalismus, Lord Ralf Dahrendorf, schenkte dem Beachtung und zollte der SPD Respekt, indem er die deutsche Geschichtsschreibung bis zum Ende des Jahres 2000 als “sozialdemokratisches Jahrhundert” adelte.
Unattraktive Mutation ihrer selbst
Doch im neuen Jahrtausend erwuchs aus der SPD eine unattraktive Mutation ihrer selbst, eine unförmige, geschichtsklitternde und machtversessene Cliquen- und Clan-Partei, bestehend aus verbeamteten Büroklammern im sozialdemokratisch aufgeblähten Staatsapparat, wendehalsigsten Mitläufern und intellektuell auf den Hund gekommenen Fehlinterpretierern des jeweils zwielichtig gepushten Zeitgeistes; und das bis heute. Anders ausgedrückt: Die Generation Kevin (Kühnert), dominiert von Zivilversagern, ungelernten Nichtskönnern und Nichtswissern, hinkt ihrem eigenen Erbe stetig und gewaltig hinterher. Werfen wir nachfolgend doch mal ein paar Handgranaten des Wissens in diese Leere des aktuellen sozialdemokratischen Hohlraums.
Ferdinand Lassalle engagierte sich als sozialistischer Politiker im „Deutschen Bund“ und schuf als Hauptinitiator und Präsident des 1863 gegründeten „Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins“ (ADAV) den definitiven Vorläufer der heutigen SPD. Dabei sprach er stets von einem Kampf für die Freiheit des Individuums, was inhaltlich bedeutete, dass hier bereits eine klare Abgrenzung gegenüber den sozialistisch-kommunistischen Krebsgeschwüren des Totalitarismus vollzogen war. Diese schien Lassalle offenbar im Hinblick auf das kommende Jahrhundert zu ahnen. Sein Appell für einen freiheitlichen Individualismus und eine damit verbundene Souveränität jedes einzelnen Menschen knüpfte nahtlos an die Freiheitsgedanken des großen Philosophen Immanuel Kant an, der auch stets individuelle Freiheit mit dem nunmehr historischen Erbe des Humanismus gleichsetzte.
Hü und Hott
Aus heutiger Sicht ist der ständige Tabubruch in eigener Sache, der permanente Eiertanz der Sozialdemokratie in Anlehnung an die alten Kommandos der Fuhrmänner am besten umschrieben: Denn wenn der Fuhrmann “hü” ruft, sollen bekanntlich die Pferde vor dem Wagen nach links und bei “hott” nach rechts laufen. Es wurde ihre Geschichte: Die traurige Geschichte der elendigen Hü-und-Hott-SPD. Inhaltsleer stochern sich die Genossen heute durch den Alltag, ihre Parolen und Wahlplakte haben – selbst im Wahlkampf – keinen Inhalt mehr. Warum eigentlich, Genossen? Es gibt doch soviel über euch zu erzählen, ihr seid doch schon seit über 100 Jahren mehrfach berechtigter Anlass für Wut und Gespött bei eurem Hü und Hott gewesen!
Genüßlich zerreiben die linken Konkurrenten des teils nebligen Linkslagers die historische „Vielfalt“ in den Reihen des Sozialdemokratismus. Das Portal “rosalux” schreibt, historisch teils schief, aber im Kern treffend: „Warum stimmen Linke für den Krieg? Die Grünen taten es 1999 beim Kosovokrieg, die italienischen KommunistInnen zerbrachen an der Abstimmung über den Afghanistaneinsatz, die antideutsche Linke mobilisierte 2003 gegen die deutsche Friedensbewegung und für den Irak-Krieg. Die Voraussetzungen könnten unterschiedlicher nicht sein, doch eins ist gemeinsam: Parteinahme im Krieg der Herrschenden bedeutete immer eine Niederlage für linke Bewegungen, brachte Spaltungen, Hass und Verratsvorwürfe mit sich. Urbild dieser Konflikte ist der August 1914, als Gewerkschaften und SPD in Deutschland durch die Unterstützung des Ersten Weltkrieges von vaterlandslosen Gesellen zu Patrioten wurden.”
Vielleicht kommt über Pfingsten noch der Hl. Geist über die SPD
Gruß
Albrecht
--
SCHEITERT DER €URO, ENDET DIE KNECHTSCHAFT!
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805)