Wieder was über Rumänien - die Überschuldung des Staates

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 17.12.2022, 09:22 vor 106 Tagen 2421 Views

Man stelle sich nur einmal vor, dass im Herbst 1989 der rumänische Staat Auslandsschulden in Höhe von 0,00 hatte, - das heißt, alle Verbindlichkeiten wurden bezahlt. Dann kam der Umsturz, und die Misswirtschaft kam dazu.

Trotzdem man "die besten Pferde aus dem rumänischen Stall" ans Ausland verkauft hat, wobei sich in erster Linie die amtierenden Politiker persönlich bereichert haben, schaffte man es, das Land total zu verschulden.

Die Auslandsschulden belaufen sich im November 2022 auf 141,4 Milliarden Euro.Von Januar bis September stieg alleine diese Verschuldung um 4,82 Milliarden Euro, obwohl der Staat alleine schon durch die Erhöhungen der Sprit- und Energiekosten ein unerwartetes Plus ein Einnahmen hatte.

Ich habe versucht, eine aktuelle Berechnung zu erhalten, wie sich das pro Kopf auf die Einwohner Rumäniens darstellt, aber ich habe vergebens gesucht. Offensichtlich versucht man das nicht zu publizieren.Im Jahre 2010, als die Auslandsschulden noch auf 87,7 Millarden Euro waren, berechnete man die Schulden pro Kopf auf 3.300 Euro. Nach der Logik dürfte das mittlerweile auf knapp 6.000 Euro pro Kopf angewachsen sein, zumal sich auch die Zahl der Einwohner Rumäniens durch den Exodus verringert hat.

https://www.zf.ro/banci-si-asigurari/datoria-externa-totala-a-romaniei-a-crescut-cu-4-8...

Einer der Kardinalfehler bestand darin, dass man sofort nach dem Umsturz die an und für sich sehr guten handwerklichen Berufsschulen abgeschafft hat. Es gab dann zwar noch die einzelnen Gymnasium (in RO "Lyzeum" genannt), die noch versucht haben, etwas an praktischer Erfahrung den Schülern mitzugeben. Die hatten natürlich unterschiedliche Ausrichtungen. Da gabs zwar auch die allgemeine Richtung, die stellt die höchste Anforderung, aber dann gabs (und gibt) auch das Automechaniker-Gymnasium, das Gas-Gymnasium, das technische Gymnasium, das Maschinenbau-Gymnasium, etc. etc.

Klar geht bei diesen fachlich orientierten Gymnasien der Anforderungsstandard ziemlich zurück, die Allgemeinbildenden haben den höchsten Standard. Dann aber versucht jeder, irgendwie an eine Ingenieurschule oder sonstige Hochschule zu kommen, um einen anständigen Berufsabschluss zu haben, wenigstens auf dem Papier.

Der Erfolg:

Es gibt kaum mehr fundierte Handwerker in dem Land, jeder versucht, sich irgendwas abzuschauen und anzueignen und gibt sich dann als solcher aus. Da er mit einem niedrigeren Einkommen als der deutsche Bundesbürger zufrieden ist, versucht er sein Glück im Ausland, manchmal klappts auch, aber oft landet er beim Bauern und bei der Ernte. Auch dann, wenn er sich "Maschinenbau-Ingenieur" nennt. Job im Land bekommt er keinen, und im Ausland sind aufgrund der von mir geschilderten Konstellation diese Berufsabschlüsse nicht anerkannt.

Nur so zum Vergleich:

Ein guter Handwerker hat in RO derzeit so ca. 1.000 € bar auf die Kralle (wieviel davon offiziell und wieviel davon schwarz ist, lasse ich dahingestellt). Er ist angestellt, um wenigstens den Fuß in der Rententür zu haben und auch AL und KV versichert zu sein. Arbeitszeit 7Uhr bis 15 Uhr, ohne Mittagspause (die meisten essen zwischendurch ein Brot, und die Zeit wird nicht abgezogen, - das ist die alte Regelung aus dem Kommunismus). Dann isst er was und geht weiter schwarz arbeiten. Ein guter Elektriker oder ein guter Gas-Wasser-HeizungsInstallateur arbeitet nicht unter 15 - 20 € pro Stunde schwarz. Und er bekommt das, wenn sich das auch nur mehr wenige erlauben können. Aber es gibt eben keine Fachleute mehr.

Mir ist da ein Bild untergekommen, mit einem Ausspruch einer rumänischen Persönlichkeit aus dem Jahre 1959:

https://ibb.co/pW2JWNM

Es ist zwar in Stein gemeißelt, aber im Kopf ist es bei den Politikern nicht angekommen. Ich übersetze den Inhalt:

"Ein Daker* rät dem rumänischen Volk:
- Verkauft nicht - den Grund und Boden, Öl, Gas, Wälder und Gold, weil dann werdet Ihr Knechte bleiben in Eurem Land".

Grigore-Vasile Hirlea, 5.3.1959.

*) Die Daker waren das Urvolk in Rumänien.

Historische Erfahrungen - Dakien

Ostfriese @, Samstag, 17.12.2022, 11:28 vor 106 Tagen @ helmut-1 1795 Views

Hallo helmut-1

Genauso

https://ibb.co/pW2JWNM

Es ist zwar in Stein gemeißelt, aber im Kopf ist es bei den Politikern nicht angekommen. Ich übersetze den Inhalt:

"Ein Daker* rät dem rumänischen Volk:
- Verkauft nicht - den Grund und Boden, Öl, Gas, Wälder und Gold, weil dann werdet Ihr Knechte bleiben in Eurem Land".

Grigore-Vasile Hirlea, 5.3.1959.

*) Die Daker waren das Urvolk in Rumänien.

ist es, wie die römische Geschichte zeigt.

Das römische Reich kannte keine Steuern, weil es vorwiegend Machtabgaben in Form von Tributen erhob und genießen konnte: Kaiser Hadrian hat Steuerschuldscheine verbrannt, weil er auf die Abgaben in Gold aus Trajans Raubzug im eroberten Dakien zugreifen konnte. Caesar hat die Eroberung Galliens nicht durchgeführt, um die Werte der römischen Zivilisation zu verbreiten, sondern um die Haftungsräume zur Besicherung der eigenen Verschuldung zu erweitern – vermutetes keltisches Gold sollte als Schuldentilgungsmittel abgefordert werden.

Da die Abgaben zur Staatsfinanzierung externalisiert wurden, war die Zeit ab Hadrian wohl eine der glücklichsten überhaupt - allerdings nur für die Römer selbst.

Es geht um das Problem der Reiche, ihre Machterhaltungskosten externalisieren zu können bzw. mangels entsprechender Außenmacht-Mittel internalisieren zu müssen.

Da der Machterhalt immer Staatskonsum ist, und das Reich wegen dem nicht lösbaren Vorher-Nachher-Problem nicht ewig per Vorabbezug von Einnahmen (nachdem es keine Externalisierung mehr gab) zu finanzieren war, ging es nach Dakien mit dem Reich bergab: Das gilt historisch regelmäßig, sobald Tributgebiete einverleibt und aus Tribut dann Steuern werden.

Gruß - Ostfriese

Das mit dem "Knechte werden im eigenen Land" ist natürlich eine Aufgabe für mich

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 17.12.2022, 12:37 vor 106 Tagen @ helmut-1 1572 Views

Deshalb habe ich immer wieder den Finger in die Wunde gelegt, und die Leute, die das auch so sehen, werden immer mehr. Ich merke das an den Reaktionen in Rumänien.

Was meine ich damit: Man muss über die Mitgliedschaft bei der NATO ernsthaft nachdeken.Die Rumänen beginnen langsam damit. Nachdem der stete Tropfen bekanntlich den Stein höhlt, bringe ich laufend was zum Nachdenken. Dieses Mal habe ich was aus dem Blog von Le Penseur entnommen und zweisprachig ins rum. fb reingegeben:

DIE ZWEI GESICHTER DER NATO:

Die russische Ansicht im Ukrainekrieg:

Aus der Pressekonferenz der Putin-Sprecherin Marija Sacharowa, am 11. Dezember 2022.
"Leider sind die Kommando- und Kontrollsysteme auch von der Elektrizität abhängig.
Wenn Zelensky wirklich will, dass seine Bürger Wasser und Strom haben, muss er nur die Bedingungen Russlands akzeptieren, und wir werden diese Kampagne beenden. Solange er das nicht tut, werden wir weiterhin Ziele angreifen, die seine Armee mit Strom versorgen.

Wenn das Folgen für die Bevölkerung hat, dann ist das sein (Zelenskys) Problem."

Dazu die NATO-Ansicht im Jugoslawienkrieg gegen Serbien (nur zur Erinnerung: die NATO hat ohne UNO-Mandat diesen Krieg gegen Serbien einseitig begonnen):

Aus der Pressekonferenz des NATO-Sprechers Jamie Shea, am 25. Mai 1999.

"Leider sind die Kommando- und Kontrollsysteme auch von der Elektrizität abhängig.
Wenn Milosevic wirklich will, dass seine Bürger Wasser und Strom haben, muss er nur die Bedingungen der NATO akzeptieren, und wir werden diese Kampagne beenden. Solange er das nicht tut, werden wir weiterhin Ziele angreifen, die seine Armee mit Strom versorgen.
Wenn das Folgen für die Bevölkerung hat, dann ist das sein (Milosevics) Problem."

Bei einer Pressekonferenz am 23. April rechtfertigte er dann die Bombardierung des serbischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch die NATO mit dem Hinweis, dort würden schließlich Staatsangestellte arbeiten.

Daher meine Empfehlung:

RUMÄNIEN MUSS RAUS AUS DER NATO, DIESEM LÜGENVEREIN!

Die Menschen in Rumänien haben das Recht, in Frieden zu leben und nicht in einen Krieg hineingezogen zu werden, mit dem sie gar nichts zu tun haben und der nur den Interessen der USA zugute kommt.

Die jährliche Neuverschuldung der EURO-Länder...

sensortimecom ⌂ @, Sonntag, 18.12.2022, 14:56 vor 104 Tagen @ helmut-1 1028 Views

... ist viel ärger, nur wird weitgehend verschwiegen. Da ist die EZB dahinter. Ich wage nicht zu kalkulieren, was zb. in Österreich allein die Mehrausgaben für Covid-19 dem Staat binnen drei Jahren gekostet haben.

12.101,07 Milliarden plus 8.566,4 Milliarden (davon ca. 8 Milliarden frisch gedruckt)

Mephistopheles @, Datschiburg, Sonntag, 18.12.2022, 15:15 vor 104 Tagen @ sensortimecom 1003 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 18.12.2022, 15:25

... ist viel ärger, nur wird weitgehend verschwiegen. Da ist die EZB dahinter. Ich wage nicht zu kalkulieren, was zb. in Österreich allein die Mehrausgaben für Covid-19 dem Staat binnen drei Jahren gekostet haben.

Staatsverschuldung:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/198377/umfrage/staatsverschuldung-in-der...

Gelddruck:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/243256/umfrage/bilanzsumme-des-eurosystems/

Die Staaten können sich auf zweierelei Weise refinanzieren:
1. Man begibt Staatsanleihen
2. Man druckt sich das erforderliche Geld gleich selber.

Letzteres hat den Vorteil, dass es viel geräuschloser verläuft.

Danke @Ostfriese für diesen Link. Passt genau dazu.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Ich verstehe nicht das "plus" - es sollte "minus" sein: von den 12 Billionen Euroland-Staatsschulden sind 8,5 von der EZB aufgekauft. owT

BerndBorchert @, Montag, 19.12.2022, 13:58 vor 104 Tagen @ Mephistopheles 692 Views

Wir reden viel zu wenig von den Krisen Gewinnern. Kt

Joe68 @, Sonntag, 18.12.2022, 15:16 vor 104 Tagen @ sensortimecom 1007 Views

DU bist es, der allererste Krisengewinner! Was glaubst du, wie es dir im Moment ginge, wenn die Staaten nicht wie die Weltmeister Staatsanleihen begeben und Geld gedruckt hätten!

Mephistopheles @, Datschiburg, Sonntag, 18.12.2022, 15:29 vor 104 Tagen @ Joe68 1140 Views

[[trost]] [[hüpf]] [[zigarre]]

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Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

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