Hallo Gernot,
Natürlich ist eine Außenanlage bei Mietwohneinheiten,die vielseitig bepflanzt ist und gepflegt wird, ökologisch besser als eine reine (engl.) Rasenfläche mit Thuja-Hecke ringsrum.
Bei Mietwohnungen ergibt sich spätestens nach ein paar Jahren das zweite aufgrund bestimmter Mieter-Eigenschaften. Ein besserer Naturschutz, wie Du ihn beschreibst, ist bei den Grundstücksgrößen, die in aller Regel vorliegen, überhaupt nicht möglich. Eine natürliche Strauch/Wildstrauchhecke benötigt mind. 5m Breite, zudem würde genau das befürchtete eintreten. Sie wird zugemüllt. Heraussammeln ist bei Schlehe, Brombeere, Crataegus kaum möglich - irgendwann kommt das Ordnungsamt, oder die Mieter verschwinden, aufgrund ihres eigenen Drecks.
Da wäre es schon sinnvoller, wenn die Dächer extensiv begrünt würden, dann hätte man auf Fläche Blüte vom Frühjahr bis Herbst. Bei intensiver Begrünung wäre natürlich noch mehr drin, ist aber dann im Vergleich zu üblichen Dachaufbauten dann doch teurer, wobei extensiv begrünte Dächer zu den billigsten Dachvarianten zählen (bei richtiger Materialauswahl).
Früher hatten Einfamilienhäuser Flächen von mind. 1.000 qm. Heute werden Bauplätze gesucht um 600qm. Auch die engagiertesten Naturschützer, vollgestopft mit ideologischen Wunschvorstellungen, haben nach meiner pers. Erfahrung nach ein paar Jahren ihre ursprünglichen Zielvorgaben zur ökologischen Nutzung ihres Gartens aufgegeben, da sie feststellten, daß ihre Flächen zu klein sind, sie mit irrem Aufwand versuchen mußten das System stabil zu halten, wenn sie die Außenflächen noch in irgend einer Weise nutzen wollten.
Da wäre es besser, die Stadträte, Kreistage, Bezirke würden die Bebauungspläne und Stadtentwicklungspläne so gestalten, daß durchgängige breitere Grünstreifen die bebauten Flächen durchziehen. Also das Gegenteil von dem was zur Zeit angesagt ist unter dem Thema \"Verdichtung\". Diese Flächen sollten dann auch nicht begehbar und nutzbar sein. Öffentliche Grünflächen und Parks wäre die sinnvolle Ergänzung hierzu.
Ich wohne in Ostwestfalen in einer Kleinstadt, in der diesbezüglich kein Änderungsbedarf besteht. Umgeben von Hoch- und Niederwald, offenen Heidegrasflächen, landw. Flächen, die durch breite Wildstrauchhecken kleingliedrig durchbrochen sind, öffentliche große Parks, vielfältige Begrünung öffentlicher Flächen, selbst unter jeder Baumscheibe mit Blütenstauden, dazu eine städtische Förderung von begrünten Dächern und Fassaden. - und bislang keine Grünen in städt. Verantwortung.
Hier gibt es auch Insekten, Vögel, Wild aller Art, kein Unterschied zu früher. Man hat nicht das Gefühl, es hätte sich in den Jahrzehnten viel geändert. (Also junger Erwachsener war eines meiner Hobbys Vogel- und Insektenbeobachtung. Teilweise auch das Sammeln von Insekten (leider-Jugendsünde).
Kritisch sehe ich allerdings den weiter zunehmenden Maisanbau mit der einhergehenden Monotonie, Spritzung und Vergüllung des Bodens/Trinkwassers. Diese Art der Energiegewinnung ist alles andere als positiv. Es gibt auch Firmen, die Bäume aufkaufen (meist Pappeln, Weiden, Weichhölzer), diese schreddern und den Biogasanlagen zuführen. Insgesamt führt die ganze Biogas-Geschäftemacherei dazu, daß Totholz und anderes vielfältige Mulchmaterial nicht mehr seiner ursprunglichen Bestimmung zugeführt wird, sondern in diesen Anlagen vergärt werden. Ökologisch ist das alles andere als positiv.
Selbst die meisten Städte verkaufen inzwischen ihr Schnittgut an die Biogasbetriebe oder an Zwischenhändler, die zum Schreddern kommen, statt das Material auf ihren eigenen Flächen als Mulch aufzubringen.
Gruß Dieter