OT: Plantparadox and more.......

Olivia @, Dienstag, 08.08.2017, 14:55 vor 2618 Tagen 6173 Views

Vielleicht nützen meine "Ergebnisse" ja auch jemand anderem. Sollte der Thread jedoch stören, dann bitte löschen. Ich selbst wäre sehr interessiert daran, was für Erfahrungen diejenigen gemacht haben, die sich auch mit der Nahrungsumstellung beschäftigt haben.

Seit etwa 51 Tagen folge ich nun im Wesentlichen den Richtlinien der Plant-Paradox-Ernährung. Kleine Ausreißer nehme ich selbstverständlich in Anspruch, aber im Großen und Ganzen habe ich umgestellt. So habe ich die Sahne im Kaffee nicht aufgegeben und auch meine Zuckerzufuhr habe ich mir erlaubt (bisher 3 x in der genannten Zeit). Obst wird stark reduziert, aber nicht völlig aufgegeben (bei uns im Garten kann man derzeit täglich Brombeeren ernten, vorher gab es Himbeeren und Johannisbeeren).
Meine Beschwerden gehören der Geschichte an. :-))) Also werde ich tunlichst bei der Umstellung bleiben. Für mich war die Umstellung schwer, das muss ich sagen und nur die „Not“, nicht der eigene Trieb haben mich dazu bewogen. Aber es hat sich ausgezahlt.

Seit ein paar Tagen habe ich einen „neuen“ Schnellkochtopf von Silit (mit dem Alten kam ich nicht klar) und damit hat sich meine Nahrungspalette nochmals erweitert. Meine geliebten Hülsenfrüchte stehen jetzt wieder auf dem Speiseplan. Inzwischen habe ich gelernt Hummus zu machen und werde mich weiter mit entsprechenden Rezepten beschäftigen.

Als Nahrungsmittel stehen mir weiterhin zur Verfügung Schafs- und Ziegenprodukte aus Milch, Produkte aus Büffelmilch und Käseprodukte aus den südeuropäischen Ländern (dort soll die Milch Casein A2 enthalten, das keine Lektinähnlichkeit hat).
Bei Fleisch und Fisch soll darauf aufgepaßt werden, dass die Tiere nicht mit Weizen- und Mais- oder Sojaprodukten gefüttert wurden, weil man sonst diese Produkte über das Fleisch seinem Körper zuführt. Jede Art von Seefisch ist erlaubt. Bei den gezüchteten Fischen sowie Hühnern und Eiern wieder das Problem der „Fütterung“.

Avocado, Nüsse, Salate und Gemüse haben einen sehr hohen Stellenwert. Jegliches Getreide soll vermieden werden (man müsste nachfragen, ob die Lektine durch Fermentierung zerstört werden, dazu habe ich aber momentan keine Zeit). Bei Pseudogetreiden sollen die Lektine durch das Kochen in einem Druckkochtopf zerstört werden. Erlaubt sind alle Arten von Hirse und Hanf. Inzwischen habe ich ein bißchen gelernt, mit Hirse zu kochen und habe gelesen, dass es afrikanische Brotrezepte für braune Hirse geben soll. Die habe ich aber noch nicht gesucht und gefunden.

Von den Rezepten, die zu Hauf im Buch von Dr. Gundry stehen, habe ich bisher kein einziges angeschaut. Ich befürchtete, dass ich die ganze Geschichte abblasen würde, wenn ich mich jetzt auch noch auf irgendwelche „tollen“ Rezepte konzentrieren müsste. Also habe ich mir lediglich die „Listen“ ausgedruckt und bin nach eigenem Ermessen vorgegangen. Das hat mir zumindest den zusätzlichen „Kochstress“ von der Seele genommen.

Nachdem Dr. Gundry ausführlich über die „Vorteile eines wöchentlichen Fastentages“ geschrieben hat, habe ich dann auch noch einen regelmäßigen, wöchentlichen Fastentag einbezogen. Das Fasten fällt mir leicht, ich freue mich aber auch auf das Essen am nächsten Tage.

Vor 14 Tagen erklärte mir mein Orthopädie-Techniker, dass ich mit dem „lädierten Knie“ Kniebeugen machen solle, das würde helfen....“Früher“ sollte „alles geschont“ werden. Ein kurzes Gespräch über das „Schonen“ veranlasste mich dazu, umgehend mit den Kniebeugen (eher ein Kniewippen..... aber er nannte es Kniebeugen) zu beginnen. Mit Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur hatte ich bereits selbst begonnen.
Immerhin führte das Gespräch und die Aussage meiner Orthopädin, dass 15 Minuten täglich EXTREM wichtig seien, dazu dass ich mir einen täglichen Trainingsplan zusammengestellt habe. Ich habe 8 Übungen zusammengestellt, von denen ich jeweils drei Sets mache. Die Übungen werden pro Set jeweils 10 bis 60 mal gemacht, je nachdem, wie trainiert die Muskelgruppe ist, mit der ich gerade arbeite. Die Zeit habe ich mit der Stoppuhr gemessen. Sie umfasst das reine Training. Pausenzeiten und Stretchingzeiten sind nicht eingerechnet, die muss man noch dazu rechnen.

Bereits in dieser kurzen Zeit sind die Ergebnisse deutlich zu merken. Ich habe mir zwei neue Kleingeräte zugelegt (die großen Monster stehen eh nur im Keller), sowie Bänder mit unterschiedlichen Stärken und zwei unterschiedliche Expander. Beide arbeiten u.a. mit der Türe. Einer ist für das Armtraining und einer für das Allkörpertraining. Im Internet kann man entsprechende Übungen anschauen. Stichworte: Bändertraining, Situps, Kniebeugen, Liegestütz, Bodenturnen etc. etc.

Sonntag ist frei, da gibt es keine Übungen. Im Herbst ist ein Tai Chi Kurs mit einer Freundin geplant.

Immer wieder frage ich mich, wieso ich so blöde sein konnte und nicht begriffen habe, dass man, speziell wenn man älter wird, ALLE Muskeln trainieren muss. Vielleicht hat einfach der Unfall meinen Kopf vernebelt. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich Muskeln „verliere“.

Alles in Allem: Die „Qual der Nahrungsumstellung „ (fast wie ein „Drogenentzug“) hat sich gelohnt. Ich bin sehr zufrieden damit. Vmtl. hat sie mir auch geholfen, jetzt das Trainingsprogramm zügig durchzuführen.

…......................

Der Verlust der Muskelmasse beginnt ab dem 25 Lebensjahr und beträgt etwa 40 %, wobei er auch höher sein kann. Ab dem 50 Lebensjahr muss man mit einem Muskelverlust von 1 – 2 % jährlich rechnen, ab dem 70 Lebensjahr mit einem Muskelverlust von 3 % jährlich. - Es sei denn, man steuert DAGEGEN durch Training und Sport.

Hier eine kurze Info zu den oft völlig unterschätzen „Bändern“. Die Stärke der Bänder wird nach Farben unterteilt. Hier die Liste:

Beige: mit sehr geringem Widerstand, geeignet vor allem für Senioren und für Reha
Gelb: geringer Widerstand, für Fortgeschrittene im Rehabereich und Untrainierte gedacht
Rot: mittlerer Widerstand, optimal für Einsteiger
Grün: Widerstand ist hoch, gutes Trainingsmittel für Fortgeschrittene
Blau: sehr hoher Widerstand, geeignet für Kraftausdauertraining
Schwarz: Widerstand ist noch höher, gut für leichtes Krafttraining
Silber: extrem hoher Widerstand, diese Bänder werden beim Krafttraining im Leistungssport verwendet
Gold: maximaler Widerstand, speziell für intensives Krafttraining im Leistungssport

Das Schöne daran: Man kann sie überall hin mitnehmen und kann überall trainieren.

--
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Sind Lektine nicht hitzelabil?

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Dienstag, 08.08.2017, 18:31 vor 2618 Tagen @ Olivia 4730 Views

Nach meinen Informationen sind Lektine hitzelabil, sie werden bei Erhitzung über 70 Grad Celsius nahezu vollständig inaktiviert. Deswegen müssten doch alle erhitzten Lebensmittel in bezug auf Lektine gesundheitlich unbedenklich sein, oder nicht?

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Lektine

Slinky @, Dienstag, 08.08.2017, 19:46 vor 2618 Tagen @ Otto Lidenbrock 4985 Views

Hallo Otto,

scheinbar reichen 70°C nicht ganz, siehe hier.

Grüße,

Slinky

Chinesen bevorzugen Gegartes

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Dienstag, 08.08.2017, 20:13 vor 2618 Tagen @ Slinky 4791 Views

Hallo Slinky,

ja, sieht so aus, als würden die 70 Grad Celsius noch nichts bewirken.

Bei 100 Grad Celsius wird ihre Aktivität allerdings sicher nach wenigen Minuten auf Null gesetzt. Temperaturen von 100 Grad oder sogar mehr werden beim Backen oder Kochen in der Regel locker erreicht. Niemand isst Kartoffeln oder Bohnen roh, bei Getreide oder Gemüse sieht das allerdings ganz anders aus. Rohkost gilt ja als äußerst gesund und sogar Getreide wird von manchen Zeitgenossen in Form von Frischkornbrei roh konsumiert (allerdings vorher in Wasser eingeweicht).

Die Chinesen verzehren meines Wissens traditionell eher Gekochtes oder zumindest Gedämpftes. Die wissen vermutlich warum.

Beste Grüße

--
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William Keith Chesterton

Ein sehr interessanter Link, vielen Dank auch.

Olivia @, Mittwoch, 09.08.2017, 11:22 vor 2617 Tagen @ Slinky 4309 Views


scheinbar reichen 70°C nicht ganz, siehe
hier.

--
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Slinky, könntest Du zu den Folgenden Fragen Auskunft geben?

Olivia @, Donnerstag, 10.08.2017, 08:52 vor 2616 Tagen @ Olivia 4028 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 10.08.2017, 08:55

Hallo Slinky,

kannst Du den Kauf des Buches oder des Protocols empfehlen? Weißt Du ggf. wodurch sich beide unterscheiden? Der Preisunterschied ist ja doch erheblich. Schön zu wissen, dass zum Thema „Lektine“ einiges an Forschungsmaterial vorliegt.

Für mich wäre es interessant, zu wissen, ob die Untersuchungen zur Hitzebeständigkeit unterschiedlicher Lektine auch andere Nahrungsmittel umfassen außer den Sojabohnen.

Sowie die Grafik es darstellt, werden die Lektine der Sojabohne nach 10-minütigem Kochen mit 100 Grad zerstört. Eine Zubereitung mit 90 Grad erbringt nach 40 Minuten immer noch einen Restgehalt an Lektinen von ca. 15 % und eine Zubereitung mit 80 Grad lässt nach 40 Minuten immer noch einen Rest von fast 60 % der Lektine in den Nahrungsmitteln.

Lt. Gundry ist zum Verzehr von Hülsenfrüchten die Zubereitung im Druckkochtopf (120 Grad) erforderlich. Erstaunlicherweise habe ich beim Suchen nach Hummus-Rezepten ein Rezept gefunden, das ein vorheriges Kochen der Kicherebsen von 2-3 Stunden empfiehlt. Da die getrockneten Erbsen vorher eine Nacht eingeweicht werden sollen, ist das schon eine erstaunlich lange Zeit.

Bezüglich der Getreideprodukte liegt die Aussage vor, dass dort auch eine Behandlung durch Druckkochen mit 120 Grad keine Zerstörung der Lektine bewirkt.

Insofern würde mich interessieren, ob ich ggf. in dem von dir verlinkten Buch/oder dem Protocol mehr dazu finde.

Das Gesundheitsrisiko der von Gundry als WGA (Wheat-Germ-Agglutinin) bezeichneten Lektine, die sich in den „gesunden“ Häuten und Keimen der Getreide befinden, scheint noch erheblich höher zu sein als das der „normalen“ Lektine. Ganz besonders deshalb, weil sie extrem klein zu sein scheinen und daher kann WGA.......

6. „Cross the blood-brain barrier, taking with it other substances to which it has bonded, and causing neurological problems.
7. Kill cells, without distinguishing between normal and cancerous cells.
8. Interfere with the replication of DNA....“

Gundry M.D., Steven R.. The Plant Paradox: The Hidden Dangers in "Healthy" Foods That Cause Disease and Weight Gain (S.43). HarperCollins. Kindle-Version.

Wird in der Veröffentlichung auch zu dem Thema „WGA“ eine Aussage gemacht? Denn eine solche Aussage wäre sehr brisant, da sie die gesamte „Gesundheitsphilosophie“ der „Getreidevollkornernährung“ auf den Kopf stellen würde. Was das für die entsprechende „Industrie“ bedeutet, dürfte jedem klar sein.

--
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Links

Slinky @, Donnerstag, 10.08.2017, 11:13 vor 2616 Tagen @ Olivia 4154 Views

Hallo Olivia,

leider kann ich zu dem Buch aus dem Link nicht viel sagen, das war mein bester Google-Treffer bezüglich Lektine und Hitze. Tut mir Leid, Dich da zu Enttäuschen.

Aber das hier könnte die Aussage von Hr. Gundry stützen.

Leider scheint mein Gundry-Buch irgendwo im Versandt stecken geblieben zu sein, so dass ich gar nicht genauer drauf eingehen kann.

Meine bessere Hälfte hat unseren Urlaub über auch in der Richtung recherchiert. Leider gibt es da kaum was deutschsprachiges, außer aus der Paleo-Ecke.

Eine gute Zusammenfassung der Lektinproblematik gibt es hier bei Selfhacked.

Selhacked hat auch einige Artikel/Interviews von Hr. Gundry, siehe hier.

Da ich mit einer Zöliakie "gesegnet" bin, ist Getreide für mich eh ein "No-No".

Bei mir hat es ja auch nur 20 Jahre gebraucht, bis die Ärzte mal auf Zöliakie kamen, dabei reicht für die meisten Fälle da schon ein simpler Blut-Antikörpertest auf Transglutaminase... Und wenn der dann anschlägt, geht es dann weiter...

Aber auf die Gluten-freien "Ersatzprodukte" (Mais, Reis, Hirse etc) umzusteigen, hat nicht den gesundheitlichen Durchbruch gebracht.

Jetzt lassen wir seit ca. zwei Wochen alles Lektin-haltige weg und bei meiner Frau und mir tut sich da schon einiges..

Das Verhältnis Omega3 zu Omega 6 scheint auch noch extrem wichtig zu sein, wer da gerne tiefer Einsteigen möchte, wird z. B. bei Jack Kruse fündig.

Liebe Grüße,

Slinky

Danke für die Links - Mais, Reis etc. enthalten LEKTIN.... vielleicht deshalb.

Olivia @, Freitag, 11.08.2017, 19:52 vor 2615 Tagen @ Slinky 3857 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 11.08.2017, 19:56

Da ich mit einer Zöliakie "gesegnet" bin, ist Getreide für mich eh ein
"No-No".

Bei mir hat es ja auch nur 20 Jahre gebraucht, bis die Ärzte mal auf
Zöliakie kamen, dabei reicht für die meisten Fälle da schon ein simpler
Blut-Antikörpertest auf Transglutaminase... Und wenn der dann anschlägt,
geht es dann weiter...

Aber auf die Gluten-freien "Ersatzprodukte" (Mais, Reis, Hirse etc)
umzusteigen, hat nicht den gesundheitlichen Durchbruch gebracht.

Jetzt lassen wir seit ca. zwei Wochen alles Lektin-haltige weg und bei
meiner Frau und mir tut sich da schon einiges..

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Danke für die Informationen. Es freut mich, wenn sich bei euch "etwas tut".

Ich habe mir das Buch übrigens mit der Kindle App heruntergeladen. Dann konnte ich sofort loslegen.

Hirse soll "problemlos" sein. Ich habe bisher auch keine Probleme bemerkt.
Alles andere an Getreiden..... no go....

Wenn das Buch da ist unbedingt den GANZEN biochemischen Teil lesen. Es wirklich wichtig.

Alles Gute.

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Lt. Gundry trifft das nicht auf alle zu, z.T. geht es mit dem Dampfdruckkochtopf (ca. 120 Grad)

Olivia @, Mittwoch, 09.08.2017, 11:19 vor 2617 Tagen @ Otto Lidenbrock 4362 Views

Er unterscheidet zwischen Lektinen und Lektinen.

Bei Hülsenfrüchten werden wohl alle Lektine zerstört, wenn man diese im o.g. Druckkochtopf gart. Das soll auch auf Pseudegetreide zutreffen. Die Lektine von Getreiden (Weizen, Mais, Roggen etc.) werden offenbar nicht dadurch zerstört.

Die "Lektine", die wir mit Nahrungsmitteln zu uns nehmen, wenn die Nutztiere mit diesen Getreiden gefüttert wurden, lassen sich wohl auch nicht durch Erhitzen, Braten etc. zerstören. Er rät daher vom Essen solcher Nahrungsmittel ab.

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Wie belegt Gundry seine Aussage?

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Mittwoch, 09.08.2017, 11:55 vor 2617 Tagen @ Olivia 4220 Views

Er unterscheidet zwischen Lektinen und Lektinen.

Bei Hülsenfrüchten werden wohl alle Lektine zerstört, wenn man diese im
o.g. Druckkochtopf gart. Das soll auch auf Pseudegetreide zutreffen. Die
Lektine von Getreiden (Weizen, Mais, Roggen etc.) werden offenbar nicht
dadurch zerstört.

Die "Lektine", die wir mit Nahrungsmitteln zu uns nehmen, wenn die
Nutztiere mit diesen Getreiden gefüttert wurden, lassen sich wohl auch
nicht durch Erhitzen, Braten etc. zerstören. Er rät daher vom Essen
solcher Nahrungsmittel ab.

Wie belegt der werte Doktor seine Aussage, die Lektine von Getreide würden nicht durch Erhitzung inaktiviert?

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William Keith Chesterton

Umfangreiche Laboruntersuchungen

Olivia @, Mittwoch, 09.08.2017, 12:13 vor 2617 Tagen @ Otto Lidenbrock 4339 Views

Gundry hatte Menschen mit gravierenden Problemen als Patienten. Einige von denen wollten nach der "6-oder-mehr-Wochen-Abstinenz" gerne wieder auf ihre Liebslingsnahrungsmittel zurückgreifen. Die haben sich sehr engagiert und alle möglichen Zubereitungsarten ausprobiert, anschließend die Nahrungsmittel im Labor getestet.

So kam auch die Idee mit dem Druck-Garen von Hülsenfrüchten zustande. Aber auch deshalb, weil die vielen Vegetarier auf Hülsenfrüchte angewiesen sind. Eine Patientin, die Tomaten züchtete, entfernte das Innere und die Haut, kochte die Tomaten dann im Druckkochtopf und konnte sie dann ohne Probleme essen. Interessant war für mich, dass "Gesundheits-Körner" wie Amaranth und Quinoa sehr viele Lektine enthalten. Die Inka sollen sie zunächst fermentiert und dann noch lange gekocht haben. Damit waren dann die Lektine wohl weg. Gundry ist auch der Meinung, dass lange Erfahrungen der Grund sind, warum die Menschen den Reis "weiß" essen. In den Häutchen der "Naturprodukte" Reis und Vollkorn befinden sich nämlich besonders viele Lektine.

In den USA hat sich wohl bereits eine "Schule" um diese Nahrungsumstellung gebildet. Es gibt Restaurants, die für die ersten 6 Wochen bereits fertige Nahrungspakete an Interessenten ausliefern. Auch gibt es wohl bereits Hersteller von "Snacks", die das Plantparadox-Klientel ohne Probleme essen kann.

"Rückfälle" bei schwierigen Patienten gab es immer dann, wenn die etwas aßen, wo die "üblichen" Getreideprodukte drin enthalten waren. Schwierig, wenn man auf Reisen ist. Er empfahl seinen Patienten z.B. in den Lokalen keine fertigen Saußen zu den Salaten zu nehmen, sondern nach Olivenöl und Essig zu fragen oder diese Produkte selbst dabei zu zu haben, weil viele Lokale billige oder lektinhaltige Öle (z.B. Sonnenblumenöl) verwenden.

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Labortests und Inhaltsstoffe

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Mittwoch, 09.08.2017, 14:10 vor 2617 Tagen @ Olivia 4146 Views

Dr. Gundry hat also keine toxikologischen sondern epidemiologische Untersuchungen angestellt, d.h. die Betroffenen haben ausprobiert und beobachtet. Die Lebensmittel wurden von ihm vermutlich nicht gegart und anschließend auf das Vorhandensein von aktiven Lektinen getestet.

Geht es bei Gundry eigentlich ausschließlich um Lektine und andere Pflanzenabwehrstoffe?

Es hat schon seinen Grund, dass man Vollkornprodukte, also Getreide mit Keim und Randschichten, so hoch einschätzt. In diesen Bereichen befinden sich die allermeisten Vitamine und Mineralstoffe dieser Pflanzenkeime, nach dem Schälen und der Keimentfernung bleibt fast nur noch Stärke übrig.

Ich denke nicht, dass man Getreide geschält und entkeimt hat, weil sie dann gesünder wären. Der Grund liegt wohl eher in der deutlich verlängerten Lagerfähigkeit von Weißmehl und weißem Reis. Vor Jahrhunderten galten Weißmehlprodukte zudem als Zeichen von Wohlstand, weil nur reiche Menschen sich diese leisten konnten, schließlich war die Herstellung extrem aufwendig, weil es keine Maschinen dafür gab.

Als mit der Erfindung der Schäl- und Entkeimmaschinen die Herstellung von Weißmehl billig wurde, wollten natürlich alle das Mehl der reichen Leute essen und wandten sich von den traditionellen Vollkornprodukten ab.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Da liegen sicherlich ausreichen toxokologische Befunde vor. Das ist seit Jahren ein Thema, bezog sich bisher aber lediglich auf GLUTEN.

Olivia @, Mittwoch, 09.08.2017, 17:30 vor 2617 Tagen @ Otto Lidenbrock 4256 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 09.08.2017, 17:51

Hier der Titel des Buches:

Gundry M.D., Steven R.. The Plant Paradox: The Hidden Dangers in "Healthy" Foods That Cause Disease and Weight Gain (S.42-43). HarperCollins. Kindle-Version.

Der Autor bezieht sich dezidiert auf "Health Food". Im gesamten Buch. Er legt die biochemischen Abläufe auch sehr gut dar. Dazu muss man wirklich das Buch lesen. Ich kann hier keine umfangreiche Abhandlung darüber schreiben. Gundry hat das aber in seinem Buch getan. Deshalb ist es so interessant.

Hier aber zur Info ein kleiner Auszug, um was es geht:

"Gluten is just a small piece of the puzzle. You’ve already met a stealth villain lurking in wheat: wheat germ agglutinin (WGA). Just to be clear, WGA is not associated with gluten; rather, it is found in bran. This means that white bread contains gluten but not WGA, while whole wheat bread contains the double whammy! Wheat germ agglutinin is an especially small protein compared with most other lectins, which are relatively large. So even if the gut mucosal barrier has not been compromised, WGA can pass through the walls of the intestine more easily than other lectins can. But this is just one of many ill effects caused by consuming WGA. It also

1. Behaves like insulin, disrupting normal endocrine function by pumping sugar into fat cells, where the sugar soon turns to fat, resulting in weight gain and the development of insulin resistance.

2.,3., 4., 5 usw......."

Diese "Behauptungen" werden dann sehr genau in ihrem biochemischen Abläufen dargelegt.

Ich mag nicht mehr zitieren, da ansonsten wohl Probleme mit dem Copyright entstehen können. Daher kann ich nur immer wieder empfehlen, sich dieses Buch zuzulegen, selbst wenn man es sehr mühsam in Englisch durchlesen muss.

Da diese Untersuchungen eigentlich nahelegen würden, große Teile der landwirtschaftlichen Produktion und der Nahrungsmittelproduktion in den westlichen Industriegesellschaften zu verändern, kann ich mir nicht vorstellen, dass dieses Buch "gepuscht" wird. Vmtl. werden Jahre vergehen, bis man Stück für Stück umstellt. Kürzlich erst habe ich eine Doku über Zucker in Arte gesehen und die ganzen "Gegengutachten", die die Zuckerindustrie in Auftrag gegeben hatte, obwohl die Problematik des massiven Zuckerverzehrs bereits seit Jahrzehnten bekannt ist. Derzeit verzehren die westlichen Menschen wohl etwa 160 Gramm Zucker pro Tag (Fertignahrung, fettfreie Nahrung, Erfrischungsdrinks, Fast-Food, Cornflakes, Müsli, Obst, Energieriegel etc.). Diese Zahlen waren vor Jahren absolut undenkbar. Am "gesunden" Essen hängt also eine ganze "Industrie". Nur werden die Menschen (bis auf wenige Ausnahmen, die sich intensiv mit Ernährung beschäftigt haben) nicht gesünder dadurch, sondern entwickeln alle möglichen Arten von "Wohlstandserkrankungen".

Die deutschen Artikel über dieses Buch, die meine Freunde gelesen haben, waren jedenfalls alle sehr stark "relativierend"..... nach dem Motto: Eine weitere Abnehmekur.... etc.

Ich nur immer wieder darauf hinweisen, dass die Befunde über die Auswirkungen von WGA sehr alarmierend sind. Die "Gesundheitstheorien" kenne ich im Wesentlichen auch. Darum geht es aber nicht. Es geht um etwas, was die meisten "gesund lebenden" Menschen nicht auf dem Radar haben. Ich habe auch nicht ungesund gelebt. Mein Blutbild ist so "wunderbar" wie das eines kleinen Kindes, auch nicht der Ansatz von Osteoporose oder Zucker oder Ähnliches. Tabletteneinnahme ist für mich ein Fremdwort. Wenn ich mal im Krankenhaus war, dann waren die immer ganz baff, wieso ich ohne Medikamente lebe. Das scheint schon gar nicht mehr "üblich" zu sein. ALLES habe ich sicherlich nicht falsch gemacht. Aber die Sache mit den Lektinen, die war mir nicht bekannt.

Zur Anregung noch ein paar Auswirkungen des Konsums von WGA (in der "gesunden" Weizenhülle enthalten).

....."2.Blocks sugar from getting into muscle cells, creating still more body fat, and starving muscles of nourishment. 3. Interferes with the digestion of protein. 4. Promotes inflammation by releasing free radicals, which can thin the mucosal lining of the gut. 5. Cross-reacts with other proteins, creating antibodies that can induce autoimmune responses. These antibodies are distinct from those......"

Die Liste ist erheblich länger, aber wie gesagt..... ich will das CR nicht verletzen.

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Getreide, was mir daran nicht so recht klar ist

Herb @, Südsteiermark, Mittwoch, 09.08.2017, 12:37 vor 2617 Tagen @ Olivia 4427 Views

Hallo Olivia,
wir europäische Menschen ernähren uns spätestens, seit wir sesshaft sind vorwiegend von Getreide. Im Mittelalter bspw. war ein Getreidebrei so was wie das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung, noch vor Brot.

Mein Punkt ist der: ich bin ein sehr starker Anhänger der Evolutionstheorie, wir müssten ins in diesen vielen Generationen längst angepasst haben! Das gleiche trifft auch auf Acrylamid usw. zu!
Es hilft nichts diese Stoffe an Mäusen oder anderen Tieren zu testen, die können kaum daran angepasst sein, sie kochen nicht.

Ich gehe eher davon aus, dass das eigentliche Problem wo anders liegen muss, ich vermute sie in einer gestörten Darmflora, den vorher konntest du vermutlich alles essen.

Heutzutage Fleisch ohne Kraftfutter basierend auf Getreide oder noch schlimmer Soja finden zu können ist auch schwierig, dazu muss man aber einen vertrauenswürdigen Bauern kennen, doch die sind fast alle im letzten Jahrzehnt bankrott gegangen.

Beste Grüße, Herb

PS. Hast du es schon mit Xylit versucht?

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NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

:-)) Nix Mäuse - Menschen.....

Olivia @, Mittwoch, 09.08.2017, 13:12 vor 2617 Tagen @ Herb 4354 Views

Von Mäusetests steht nichts im Buch. :-))) - Er hat die z.T. extrem kranken Menschen, die zu ihm kamen, auf Lektin-Intoleranz getestet und denen die Nahrungsmittel fortgenommen, die einen hohen Anteil an Lektinen enthielten. Darauf stellten sich sehr beeindruckende Verbesserungen des Gesundheitszustandes dieser Personen ein, die teilweie mit normalen medizinischen Mitteln nicht mehr behandelbar waren.

Für mich war das Buch deshalb sehr interessant, weil es meine eigenen Beobachtungen in einen theoretischen Rahmen stellte. Ich wußte, auf WAS ich nach einiger Zeit heftig reagierte. Da ich die Nahrungsmittel aber sehr gerne aß, war mir das gleichgültig. Insgesamt habe ich ja auch sehr lange "durchgehalten". Aber dann war plötzlich das "Ende" da. Insofern mußte ich umstellen und konnte mich glücklich schätzen, dass das Buch hier verlinkt worden war.

Natürlich war die Darmflora..... oder mehr, das gesamte Holobiom seiner Patienten komplett gestört. Die Auswirkungen dieser Störungen können bis ins Gehirn gehen. Es lohnt sich wirklich, das Buch einmal zu lesen, auch wenn der Beginn "sehr amerikanisch" ist. Einfach drüberlesen, wird dann wirklich interessant.

Die 6-Wochen-Diät zielt darauf ab, das Holobiom wieder gesunden zu lassen. Für wirklich Kranke ist der Zeitraum von 6 Wochen nicht ausreichend. Manche müssen immer bei der Nahrungsumstellung bleiben.

Hochinteressant waren auch die Beispiele von Nahrungsmitteln, die Patienten im Osten und im Süden Europas essen konnten, in den USA aber nicht (andere Inhaltsstoffe). Er hält die US-Nahrung für erheblich problematischer als die europäische Nahrung. Hier sollen viele "Giftstoffe" verboten sein, die dort teilweise noch erlaubter Nahrungsbestandteil sein sollen.

Natürlich geht er auch auf die vielen "ungenannten" Giftstoffe des täglichen Lebens ein. Es ist wirklich ein ganzer Komplex. Fängt schon mit der "lebensmittelechten" Verpackung an. Ich friere viel ein.... in Plastik.... sollte wohl besser Glas nehmen.... das ist wirklich ein Prozess, diese Umstellung.

Was den Zucker betrifft, so esse ich seit Jahrzehnten kaum Zucker. Einzige Ausnahme: Selbstgekochte Marmelade, die aber auch nicht ständig. Da mir die Nahrungsumstellung schwer fiel, bekam ich ab und an regelrechte "Schwächezustände/Kreislaufprobleme". Wenn so etwas ablief, habe ich zwei Löffel Rübenkraut "eingeschoben". Die haben die Situation dann wieder "gerettet".

Wenn ich es "richtig" machen würde, dann hätte ich mich natürlich mit den vielen, vielen Rezepten in seinem Buch beschäftigt. Aber dazu hatte ich überhaupt keine Lust. Das werde ich jetzt dann peu a peu machen, damit mir nicht die Motivation vergeht. Vmtl. hat er sehr gut darauf geachtet, dass alle nötigen Nährstoffe enthalten sind. Auf seinen "Pillenkram" mag ich nicht einsteigen, das ist mir eindeutig "zu amerikanisch". Dann kann ich das Essen ja eigentlich gleich sein lassen und mich nur noch von Pillen ernähren.....

Insofern integriere ich die Dinge, die er "per Pille" dazugibt in meine Alltagsroutine. z.B. Zimt und Pilze, schwarzen Peffer eh..... etc. Wird schon werden. Man muß halt komplett umlernen und das dauert Zeit, wenn man sich nicht frustrieren will.

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Es ist alles nur im Kopf und da drinnen bist du die Chefin :)

Herb @, Südsteiermark, Mittwoch, 09.08.2017, 14:01 vor 2617 Tagen @ Olivia 4243 Views

nur angelernte und gepflegte Gewohnheiten.

Mach wie du es sagst, Schritt für Schritt, das wird schon werden, sieh es als Bereicherung, neue Erfahrung und nicht als "Strafe".
Ich wünsch dir dabei alles Gute [[top]]

Beste Grüße, Herb

--
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Interessanter Bericht

b.o.bachter @, Sonntag, 20.08.2017, 17:19 vor 2606 Tagen @ Olivia 3653 Views

Guten Tag Olivia,

vielen Dank für Deine Informationen. Auch ich bin in Sachen Ernährung auf der Suche, komme dabei aber leider nicht so wirklich vom Fleck. Zu Deinen folgenden zwei Aussagen habe ich Fragen:

„Seit ein paar Tagen habe ich einen „neuen“ Schnellkochtopf“

„Also habe ich mir lediglich die „Listen“ ausgedruckt und bin nach eigenem Ermessen vorgegangen.“

Was für eine Rolle spielt der Schnellkochtopf, was wird durch dessen Verwendung besser?

Würdest Du mir die Listen bitte zusenden oder diese hier einstellen?

Ich wünsche Dir weiterhin guten Erfolg mit Deinen Maßnahmen und einen angenehmen Rest-Sonntag.

The Plant Paradox: Wirklich ein sehr interessantes Buch!!

Konstantin ⌂ @, Waldhessen, Samstag, 26.08.2017, 08:21 vor 2600 Tagen @ Olivia 3966 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 26.08.2017, 09:17

Liebe Olivia,

ganz herzlichen Dank, dass Du dieses Buch hier bekannt machst und über Deine Erfahrung berichtest.

Gundry M.D., Steven R.. The Plant Paradox: The Hidden Dangers in "Healthy" Foods That Cause Disease and Weight Gain. HarperCollins.

Ich habe mir das Buch gleich in Printversion besorgt und habe neben den Tabellen, die sofort mein Interesse hatten, das Buch nun bis zur Hälfte durchgelesen.

Es erstaunt mich sehr wie umfassend Gundry die ganze Nahrungsgeschichte betrachtet, inklusive evolutionären Geschichten über mehr als 10.000 Jahre, denn Sinn und Nutzen von Getreide über tausende an Jahren und warum sich jetzt die Situation dramatisch geändert hat. Bis hin zum blauen Licht der Bildschirme geht Gundry auf vieles ein, was eine Wirkung auf die Gesundheit hat. Wegen dem Leselicht empfehle ich ausdrücklich die Printversion.

Einige Tage lang habe ich jetzt auch meine Nahrung umgestellt. Es gefällt mir sehr gut. Vermutlich bleibe ich dabei. Seit weit über 30 Jahren beschäftige ich mich mit "gesunder Ernährung" und habe vieles ausprobiert. Aber dieses Buch von Gundry ist echt super gut. Mir scheint, es ist genau die Info, die ich seit Jahrzehnten suchte. Und wirklich, wie Du es schon mehrfach geschrieben hast: Man muss es ganz lesen. Es lohnt sich.

Hier ein paar Zitate von Deinen Beiträgen, die ich voll bestätigen kann:

Es lohnt sich wirklich, das Buch einmal zu lesen, auch wenn der Beginn
"sehr amerikanisch" ist. Einfach drüberlesen, wird dann wirklich interessant.

Er legt die biochemischen Abläufe auch sehr gut dar.
Dazu muss man wirklich das Buch lesen.

Daher kann ich nur immer wieder empfehlen, sich dieses Buch zuzulegen,
selbst wenn man es sehr mühsam in Englisch durchlesen muss.

Wenn das Buch da ist unbedingt den GANZEN biochemischen Teil lesen.
Es wirklich wichtig.

Bisher sind mir nur drei Punkte aufgefallen, bei denen ich eine andere Ansicht, bzw. andere Kenntnis habe:

1. An einer Stelle versucht sich Gundry mit einem Vergleich, den ich unpassend finde: Er vergleicht die Darmwand mit dem Reaktordruckbehälter eines Kernkraftwerks: Wenn nichts von den gefährlichen Stoffen durchkommt ist alles gut. Und er formuliert so, dass AKWs Energie ohne Abfälle produzieren könnten - wenn sie denn dicht sind. Da hat er sich als Mediziner wohl nicht so intensiv mit z.B. dem AKW-Betrieb und Urangewinnung etc. beschäftigt wie ich.

2. Die Nutzung von Mikrowelle zur Erwärmung von Lebensmitteln ist für ihn völlig ok. Ich habe seit Jahren so viele Angaben zu schädlichen Veränderungen erhalten, dass ich Mikrowelle für Essenszubereitung grundsätzlich ablehne.

3. An einer Stelle schreibt er ziemlich kritiklos über die angeblich positive Wirkung von Impfungen. Das mag es AUCH gegeben haben, aber halt auch negative Wirkung.

Über solche "Ausrutscher" sehe ich mal hinweg und bewerte das Buch trotzdem als sehr gut! Meiner Einschätzung nach wird es einen sehr großen Bekanntheitsgard bekommen. Sofern eines Tages auch eine deutsche Übersetzung kommt (was ich sehr hoffe), wird es wohl in Deutschland sehr viele Menschen anregen, seinen Empfehlungen zu folgen.

Was mir ganz individuell auch sehr gut gefällt, ist die Möglichkeit seinen Empfehlungen zu folgen als Selbstversorger.

Ungünstig für den eigenen Anbau / eigene Ernte ist z.B.:

1.) Viel Fleisch (braucht Tiere, also: viel Futter, viel Fläche, viel Winterfutter, Lagerräume, Schlachträume, Kühlräume, Haltbarmachung, Zaunreparaturen, Versicherungen, Medikamente, frostfeste Wasserversorgung, Buchhaltung wegen Vorschriften etc.)
2.) Viel Milchprodukte (braucht Tiere, also: viel Fläche, ... siehe Punkt 1)
3.) Viel Getreide (braucht großflächige Bodenbearbeitung, Unkrautbekämpfung, Maschineneinsatz, Reparaturen, Treibstoff, Dünger, Lagerräume, etc.
4.) Viele frischen Südfrüchte (braucht Flughäfen, Flieger, Kerosin, LKW, Diesel etc.)
5.) Viele Neophyten wie Kartoffel, Zuchini etc. (braucht mehr Sorgfalt bezüglich Vorzucht von Jungpflanzen, Frostschutz und sogenannten Schädlingen, Winterlagerung etc.)

Viel leichter in Eigenanbau/-ernte sind heimische Pflanzen wie Baumblätter (zB Linde) und Kräuter, die eh gut wachsen (Brennessel, Löwenzahn etc.) ergänzt mit ein paar saisonal reifen Früchten. Bei den süßen Früchten am besten ohne große Haltbarmachung, denn die helfen dem Körper im Herbst den Winterspeck anzufressen, damit man gut genähert durch den Winter kommt. Sobald der Herbst rum ist, sind Früchte fehl am Platz. Als Verarbeitung und Haltbarmachung vielleicht ein paar Fermentationen, wie milchsauer eingelegtes Gemüse und Sauerkraut.

Ich habe die "Yes"-Liste schon ins Deutsche übersetzt und mit Markierungen versehen was man als Selbstversorger auch anbauen/ernten kann. Jetzt kommt noch die "No"-Liste dran, wobei Gundry schreibt, das das, was man weglässt viel wichtiger ist, als dass was man verzehrt. Die "No"-Liste ist also wichtiger. Gerne lade ich diese Dateien ins Netz, sobald ich sie fertig habe. Wenngleich die ganze Lektüre wirklich wichtig ist, so steht auch im Buch, dass es viele Menschen gab, die nur die Listen hatten und befolgten und dabei gesundeten. Sie wussten also nicht warum es hilft, sie haben wohl auch di empfohlene 3-Tages Umstellung nicht gemacht, aber die Listen haben geholfen.

Das allerwichtigste ist und bleibt allerdings diese Frage:
Will man überhaupt gesund sein?

Wer mit anderen gemeinsam über Krankheiten jammern will, soll dieses Buch auf keinen Fall lesen!!

Viele Grüße
Konstantin

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Gundry-Style: Yes- und No-Listen in deutscher Übersetzung zum download.

Konstantin ⌂ @, Waldhessen, Montag, 04.09.2017, 10:22 vor 2591 Tagen @ Konstantin 3941 Views

Nachdem das Buch von Dr. Steven Gundry am 11.6. in einem Post von Ankawor empfohlen wurde, gab es schon einige Beiträge dazu, insbesondere von @Olivia zum Thema. [[top]]

Nun habe ich die Yes- und No-Listen übersetzt, ergänzt, mit Anmerkungen bezüglich den Umstellungstagen und der Keto-Version versehen, online zum kostenlosen Download bereitgestellt, sowie einen Erklärungstext veröffentlicht:

http://www.konstantin-kirsch.de/gundry-style

Viele Grüße
Konstantin

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Vielen Dank für die Listen! (oT)

b.o.bachter @, Montag, 04.09.2017, 18:03 vor 2591 Tagen @ Konstantin 3182 Views

- kein Text -

Plant Paradox von Dr. Gundry in deutscher Übersetzung

Konstantin ⌂ @, Waldhessen, Freitag, 20.07.2018, 08:08 vor 2272 Tagen @ Konstantin 2610 Views

Mit deutlicher Verzögerung habe ich mitbekommen, dass das von mir wertgeschätzte Buch "Plant Paradox" von Dr. Steven Gundry seit ein paar Monaten in deutscher Übersetzung vorliegt. Diese Verzögerung liegt vermutlich an dem Titel, dewr nun gar nichts mit dem Original zu tun hat und die Aussagen des Buches in keiner Weise wiederspiegelt.

Anstatt "Das Pflanzen-Paradox", lautet der Titel nun: "Böses Gemüse"

Wie kommt der BELTZ-Verlag auf so einen unpassenden und de fakto FALSCHEN Titel??? Ist mir völlig unverständlich.

Ich zitiere aus dem deutschen Buch Seite 10:
Das LFE-Programm [LFE=lektinfreie Ernährung] basiert auf einer Fülle verschiedener Gemüse, einer begrenzten Anzahl hochwertiger proteinlieferanten, einigen Obstarten (ausschließlich während der jeweiligen Reifezeit), Nüssen und bestimmten Milchprodukten und Ölsorten.

Gleich an erster Stelle steht Gemüse auf der empfohlenen Liste von Gundry! Der Autor empfiehlt sogar Gemüse als Ernährungsbasis!

Außerdem können Pflanzen nicht böse sein. Rein philosophisch ist das unmöglich. Oder ist ein Knollenblätterpilz "böse"? Nein! der Knollenblätterpilz ist einfach wie er ist. Er gehört zum großen Sein der Schöpfung dazu genau so wie er ist. Er taugt nicht als Nahrung, weil er Eigenschaften hat, die mindestens krank machen, zumeist jedoch tödlich wirken. Trotzdem ist er nicht böse! Viele Giftpflanzen können außerdem als Heilpflanzen dienen.

Das Buch habe ich trotzdem bestellt, um zu sehen, ob inhaltlich auch schwerste Übersetzungsfehler enthalten sind.

Kam die Entscheidung des Verlages nur deswegen zustande, weil sie einen reißerischen Titel suchten? Auffallen um jeden Preis? Warum nicht gleich halbnackte Frauen auf das Tittenbild - äh Titelbild? Soll ja angeblich auch eine Methode sein, um aufzufallen! Oder hat der Verlag weise gehandelt, weil durch diesen peinlichen und falschen Titel die Chance besteht, dass die fachliche Heftigkeit des Inhaltes verkannt wird und das Buch etwas länger frei verkäuflich bleibt, bevor es durch Pharma und Co verboten wird?

Hier noch der Link zu meinem ausführlichen Artikel über die Ernährungsweise "Gundry-Style":
http://www.konstantin-kirsch.de/gundry-style

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Ausführliche deutschsprachige Zusammenfassung und Kritik zum PlantParadox-Buch von Dr. Gundry

Konstantin ⌂ @, Waldhessen, Dienstag, 26.09.2017, 19:26 vor 2569 Tagen @ Olivia 3444 Views

Anfang September bekam ich von einem Leser des Gelben eine Email:

Ich habe im DGF die Diskussion zu Gundrys Buch gelesen und es heute auch "fertig" geschafft und werde in den nächsten Tagen einen Artikel darüber in meinem Blog schreiben. Auch ich habe wie Sie viel durchprobiert - und Gundrys Buch lieferte mir - wie Ihnen! - endlich die fehlenden Steinchen für viele Puzzle. Wobei ich in einigen Punkten auch klare Kritik an den fachlichen Darstellungen von Gundry habe. [...]

Aus den angekündigten "nächsten Tagen" sind dann doch ein paar Wochen geworden. Aber das ist schon passend, denn die Zusammenfassung und Kritik ist sehr umfassend und ausführlich geworden. Für jeden, der aus sprachlichen Gründen Hemmungen verspürt das englische Original zu lesen, ist dieser Link wohl sehr hilfreich:

https://hcfricke.com/2017/09/24/buchkritik-plant-paradox-von-stephen-r-gundry-md/

Vielen Dank an Herrn Fricke für seine Arbeit!

Konstantin

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