Panama Papers: Pakistans Premierminister Nawaz Sharif des Amtes enthoben.

SevenSamurai @, Sonntag, 30.07.2017, 11:13 vor 2630 Tagen 2503 Views

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich einen kritischen Beitrag bezüglich der Panama Papers hier im Forum veröffentlicht.

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=400840

Zu meinem Erstaunen bleibt es jedoch spannend.

So hat der Oberste Gerichtshof Pakistans den Premierminister Nawaz Sharif aufgrund von Vorwürfen wegen Geldwäsche und Korruption des Amtes enthoben.

Grundlage dafür waren die Panama Papers.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/pakistan-oberster-gerichtshof-enthebt-premier-sha...

Sind die Panama Papers eigentlich vollständig veröffentlicht worden, so dass jedermann recherchieren kann?

Man fragt sich, wie genau ein Gericht ermitteln kann, wenn nur Teile der Dokumente an die Öffentlichkeit gelangt sind. Wer genau hat jetzt die Teile der Panama Papers, die zur Amtsenthebung führten, dem Gericht vorgelegt? Die Reporter der Süddeutschen Zeitung? Warum steht so etwas nicht in den Pressemeldungen?

Geschmäckle hat das Ganze jedenfalls:

So soll sein Bruder neuer Premierminister werden...

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Panama, Panama ... da war doch was?

Monterone @, Sonntag, 30.07.2017, 11:42 vor 2630 Tagen @ SevenSamurai 2671 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 30.07.2017, 12:08

Wenn ich Panama Papers lese, meine ich immer, es geht um eine Affäre, bei der Ende des 19. Jahrhunderts hunderttausende Sparer ihr Guthaben verloren haben.

Um es abzukürzen, das war eine Sache, bei der sich Bankiers (Rothschild, Reinach, Herz etc.) und Politiker (Gambetta, Clemenceau, Freycinet, Grévy etc.) auf Kosten der Anleger und Kleinsparer die Taschen gefüllt haben, und eine wie in unseren Tagen systemhörige Hurenjustiz dafür sorgte, daß der demokratischen Geldmacht und ihren parlamentarischen Lakaien kein Haar gekrümmt wird.

Die geprellten Anleger blieben auf ihrem Schaden sitzen und haben sich danach reihenweise umgebracht, (Drumont).

Sehr ausführlich und mit vielen knusprigen Details angereichert wird der Panama-Skandal in Edouard Drumonts *La France juive* behandelt.

Der Umgang, den der für Deutschland beim Diktat von Versailles so verhängnisvolle Clemenceau etwa ab 1880 pflegte, sollte sehr zu denken geben, ob dieser *Sozialist*, der streikende Arbeiter abknallen ließ, tatsächlich französische Interessen vertreten hat?

In einem anderen Text, den Ihr bestimmt schon mal gelesen habt, kommt Panama auch vor:

„Solange es noch gefährlich wäre, die verantwortungsvollen Stellen in unseren Staaten unseren ... Brüdern zu verleihen, werden wir sie solchen Leuten anvertrauen, deren Vergangenheit und Charakter so beschaffen sind, daß zwischen ihnen und dem Volke ein Abgrund gähnt, Leuten, die im Falle eines Zuwiderhandelns gegen unsere Anordnungen ihre Verurteilung oder Verbannung gewärtigen müssen; dies zu dem Zwecke, daß sie sich gezwungen fühlen, unsere Interessen bis zum letzten Atemzuge zu verteidigen.

Um dieses Ergebnis zu erreichen, werden wir für die Wahl solcher Präsidenten sorgen, deren Vergangenheit irgend einen dunklen Punkt, irgend ein Panama aufweisen wird. Die Angst vor Enthüllungen, der Wunsch, den schliesslich jeder zur Macht gelangte Mensch hat, seine Vorrechte und die mit seiner Stellung verbundenen Vorteile und Ehren sich zu erhalten, werden aus ihnen treue Vollstrecker unserer Anordnungen machen."

Die prinzipielle Echtheit dieses Schriftstücks wurde von keinem Geringeren bestätigt als Jacob Cohen.

Monterone

https://fr.wikipedia.org/wiki/Scandale_de_Panama#1880

Von Versailles nach Panama

Monterone @, Sonntag, 30.07.2017, 15:01 vor 2630 Tagen @ Monterone 2126 Views

„Solange es noch gefährlich wäre, die verantwortungsvollen Stellen in
unseren Staaten unseren ... Brüdern zu verleihen, werden wir sie solchen
Leuten anvertrauen, deren Vergangenheit und Charakter so beschaffen sind,
daß zwischen ihnen und dem Volke ein Abgrund gähnt, Leuten, die im Falle
eines Zuwiderhandelns gegen unsere Anordnungen ihre Verurteilung oder
Verbannung gewärtigen müssen; dies zu dem Zwecke, daß sie sich gezwungen
fühlen, unsere Interessen bis zum letzten Atemzuge zu verteidigen.

Regierende, bei denen kein Abgrund gegenüber dem Volke feststellbar ist, also Populisten, werden von den Demokraten als Todfeinde betrachtet.

Vielleicht war die Volksnähe von Louis XVI ja ein Grund, weshalb er unbedingt geköpft werden mußte?

Monterone

Werbung