Nur tropische Regionen sind als Fluchtziel (im Falle eines Crashs) geeignet!
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 13.05.2017, 16:12
Es war einmal vor einem halben Jahrhundert, etwa zwölf Kilometer westlich von Ramstein. Damals machten die Amis ordentlich Krach mit ihren Starfightern. Es gab noch keine Chemtrails – zumindest hatte sie noch niemand erkannt - und wir Kinder machten uns einen Spaß, darauf zu wetten, welcher von den zehn oder mehr Fliegern, die gerade am Himmel zu sehen waren, als nächster die Schallmauer durchbrechen würde. Für alle, die das noch nie gehört haben: Die Tassen wackelten im Schrank. Das muss man/frau nicht miterlebt haben, denn gewisserweise waren wir immer auf Krieg eingestellt. In der Schule wurde uns gesagt, dass es uns im Falle eines Falles zuerst erwische, denn ein sexier Ziel als Ramstein - den größten Militärflughafen Europas - gebe es für die Russen nicht.
Damals - in Miesau - einem kleinen Nest in der Pfalz, aßen wir jede Menge Kartoffelpuffer mit Apfelmus. Vielleicht bin ich mit meinen 58 Lenzen deshalb noch fit wie Turnschuh. Kartoffeln wurden im Keller dunkel und trocken gelagert und hatten Triebe von bis zu 30 Zentimetern, wenn ich mich recht entsinne. Das war aber kein Problem. Oma schälte die Dinger und sie schmeckten super. Sie waren das Gegenteil von dem, was heute als kulinarische Verführung gilt, aber sie waren die Basis unserer Ernährung, ohne dass wir uns jemals darüber beschwerten. Die Äpfel lagen im Regal neben den Erdäpfeln und auch sie wurden von Woche zu Woche hässlicher – keine Chance gegen Granny Smith. Sie schrumpelten vor sich hin, verloren Flüssigkeit und wurden dadurch immer süßer. Ohne Zucker machte Oma ein Klasse-Apfelmus daraus und dazu gab es immer wieder ihre unwiderstehlichen Kartoffelpuffer. Noch heute habe ich den Duft in der Nase. Wir hätten damals mit Bio-Kartoffeln und Bio-Äpfeln vielleicht keinen Atom-Krieg überstanden, aber wir wären zumindest nicht sofort verhungert. Weil Geld in unserer Familie als Mangelware galt, aßen wir das Zeugs fast jeden Tag; Fleisch gab es vielleicht einmal die Woche; und dann auch ziemlich wenig. McDonald’s - in Kaierslautern - gab es erst in den Siebzigern.
Jetzt aber zum Thema: Ob ich mit meinen Theorien richtigliege, wird sich möglicherweise bald zeigen. Zwar hoffe ich, dass uns noch ein paar Jahre bleiben, um uns auf den Totalzusammenbruch vorzubereiten, aber die Ereignisse deuten darauf hin, dass wir die exponentielle Kurve immer schärfer nehmen. Größere "Dinge" scheinen in greifbare Nähe zu rücken und wenn sich die Pforten zur Hölle schließlich öffnen, wird sich offenbaren, dass bei Weitem nicht genug Apfelmus und Kartoffelpuffer zur Verfügung stehen, um 80.000.000 hungrige Mäuler in Deutschland zu stopfen. Denn es gibt sie nicht mehr, die Apfelbäume entlang holpriger Landstraßen, an welchen Bioäpfel wuchsen, die über Monate gelagert werden konnten. Und es gibt sie nicht mehr, die Bio-Erdäpfel, die Triebe von 30 Zentimetern bekamen. Zumindest gibt es nicht genügend Bio-Äpfel und Bio-Erdäpfel für 80 Millionen hungrige Mäuler. Selbiges trifft auf andere Bio-Lebensmittel zu; selbiges trifft auf alle anderen Länder €uropas zu. Was die Entwicklung der Bevölkerung betrifft, so gibt es nicht mehr genügend Omas, die dieses Gericht zubereiten können und uns zum Trost von ihren Erfahrungen, Hunger und anderen Leiden im Krieg erzählen könnten. Sie müssen sich nach einem Crash erst einmal wieder auf diese Kost zurückbesinnen, aber es wird eine ganze Weile dauern, bis in verseuchten Äckern wieder genügend Bio-Kartoffeln gedeihen und es wird noch viel länger dauern, bis eine entsprechende Menge Apfelbäume gepflanzt sind. Mit BASF-Kartoffeln und Granny Smiths ist ein Überleben unmöglich. Mit der absoluten Mehrheit der verwöhnten Generationen der letzten fünf Jahrzehnte ist das Überleben sowieso undenkbar.
Also stellt sich die Frage, welche alternativen Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. Ich behaupte: Keine! Moderne €uropäer lagern etwa genauso wenige Lebensmittel, wie sie Vorstellungen vom Ernst der Situation haben: Keine! Dass die Bundesregierung dazu aufrief, ein paar Lebensmittel zu bunkern, kann nur als Alibi gewertet werden. In den Qualitätsmedien findet dieses Thema kein Gehör und in den Städten gibt es sowieso kaum Möglichkeiten, etwas zu bunkern. Bioäpfel und Biokartoffeln werden heute von einer verschwindend kleinen Minderheit gelagert, aber nur, weil sie Bio sind und nicht, weil sie dazu beitragen, den ersten Crash-Winter zu überleben. Für Homo Destructivus gibt es bekannterweise wichtigere Dinge zu tun, als Lebensmittel zu lagern.
Kommt es zum Crash, gibt es zuerst einmal Staus an den Tankstellen mit entsprechenden Meinungsverschiedenheiten. Ohne Strom läuft keine Pumpe mehr und es stellt sich die Frage, wie der wertvolle Saft in den Tank kommt. Wer genügend Sprit hat, fährt zur nächsten Tankstelle; die ist aber auch trocken. Mit steigender Nervosität werden schließlich die unterirdischen Tanks aufgebrochen, um Benzin und Diesel eimerweise zu entnehmen. Gleichzeitig werden alle Geschäfte geleert; zuerst will man/frau noch kaufen, aber spätestens, wenn Kreditkarten nicht mehr funktionieren, wird es auch in Supermärkten zu nennenswerten Meinungsverschiedenheiten kommen. Schließlich wird geplündert, und wer zu spät kommt oder Skrupel hat, wird in diesem Fall ganz besonders hart bestraft, denn die Märkte bleiben danach erst einmal geschlossen. Vielleicht sind sie auch offen, weil die Türen aus den Zargen gerissen wurden, aber sie sind auf jeden Fall leer; die letzten nehmen die Regale mit. Ohne Strom gibt es in den Tagesthemen auch keine tröstenden Worte seitens Mutti, sollte sie noch in Würde ihres Amtes sein. Selbst das schmelzende Schokoladeneis, das noch schnell gegessen werden muss, weil die Tiefkühltruhe abtaut, ist dann kein Trost mehr.
Also stellt sich die Frage, was moderne €uropäer nach dem Crash essen. Ich behaupte: Nichts! Ferner stellt sich die Frage, was moderne Europäer nach dem Crash trinken. Um mich nicht zu wiederholen, überlasse ich die Beantwortung dieser Frage dem Leser. Einen Monat ohne Essen zu überleben, ist möglich, aber ohne Wasser wird es schon nach einem Tag eng. Gegenargumente wie saubere Gewässer, aus denen man trinken kann, lasse ich nicht gelten, denn dazu müssten Stadtbewohner aufs Land und Völkerwanderungen ohne Proviant sind prinzipiell unmöglich; vor allem im Winter! Die wenigen, die es in die Dörfer schaffen, werden dort keine Unterkunft finden und weil sie verzweifelt Ausschau nach Verdaubarem halten, wird es auch auf dem Land nennenswerte Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Nahrungsmittelverteilung geben. Polizeibeamte werden Anordnungen möglicherweise am ersten Tag nach dem Crash noch folgen. Haben sie aber verstanden, dass es sich nicht um ein "normales Ereignis" handelt, werden sie nach Hause gehen, um ihre ihre Familie mit ihren Dienstwaffen zu beschützen. Mit staatlichen Hilfen ist also nicht zu rechnen. Es steht viel mehr die Beschlagnahmung Lebensmittel produzierender Betriebe auf dem Programm, denn die Elite hält nichts von "Schlank-Schlank Mit S-Bremse". Daher behaupte ich, dass im Falle eines Totalzusammenbruchs ein großer Teil der Bevölkerung resigniert und etwaige Unruhen ausbleiben. Wer zwei Tage nichts trinkt, ist noch nicht einmal mehr im Stande, die Wohnungstür seines Nachbarn aufzubrechen, um nachzusehen, ob dort noch was zu holen ist; geschweige denn, auf der Straße militanten Widerstand zu leisten. Gegen wen auch? Ferner muss davon ausgegangen werden, dass ein Großereignis wie ein Crash nicht dem Zufall überlassen bleibt und daher nicht während der Ernte, sondern im Winter zu erwarten ist.
Jetzt aber zum wirklichen Thema: Ich glaube, dass ein großer Teil der modernen Gesellschaft einen Totalzusammenbruch nicht überleben kann. Das bekannte Szenario der Neuen Weltordnung, nach welcher 90% der Bevölkerung ausradiert werden, lässt grüßen. Mit einem Crash muss noch nicht einmal direkte Gewalt angewendet werden, um den größeren Teil der Menschheit zu eliminieren. Über Jahrzehnte wurden Neuzeit-Junkies erfolgreich dazu erzogen, absolut unselbstständig und total abhängig zu sein. Der Strom kommt aus der Steckdose, das Geld ist auf der Bank. Ist die Steckdose trocken und die Bank geschlossen, haben Homi moderni ein Problem: Sie haben zu 99,9% keinen Plan B. Wie auch? Sie sind ja permanent damit beschäftigt, das Hamsterrad zu drehen. Und noch nicht einmal darüber sind sie sich bewusst.
Und dennoch gibt es "andere"! Wir befinden uns im Jahre 2017 Anno Domini. Die ganze Welt ist besessen vom Gedanken, Zinsen zu bezahlen. Die ganze Welt? Nein! Eine kleine Gruppe von €xtremisten hört nicht auf, sich Gedanken über ihre Zukunft machen und sich zu fragen, was zu tun ist, um sich auf einen Crash vorzubereiten. Lebensmittel zu bunkern, ist für sie kein Thema, denn wenn dich deine Nachbarn – möglicherweise mit Gewalt – davon überzeugen, dass deine Lebensmittel in Wirklichkeit ihnen gehören, ist der Schmerz groß. Deine Vorräte sind dann nicht weg; es besitzen sie jedoch andere. Einen Bauernhof in Brandenburg zu kaufen, ist auch kein Thema. Mutti und Crew schicken nötigenfalls ein paar wuchtige Jungs, um dir beizubringen, dass deins nur das ist, was Du siehst, wenn Du deine Augen schließt. Zwei Millionen Rehe in deutschen Wäldern geteilt durch 80.000.000 hungrige Mäuler entsprechen gerade mal einer Malzeit und Wildschweine helfen auch nicht viel weiter. Um ein paar Heidelbeeren zu finden, verbrauchst Du mehr Kalorien als dir deine Ausbeute bringt und das auch nur, wenn es gerade welche gibt. Die paar Fische, die es in den Weihern gibt, müssen direkt, nachdem sie angebissen haben, lebendig gegessen werden, denn der Transport von Lebensmitteln nach dem Crash ist eine riskante Sache, wo doch die ganze Welt vom Gedanken besessen ist, andere davon zu überzeugen, ihnen ihre Nahrung zu überlassen. Die ganze Welt? Nein! Einer kleinen Gruppe von €xtremisten gelang es, sich auf den Crash vorzubereiten.
Nach 1.450 Worten nun endlich die Schlussfolgerung: Einen Crash zu überleben, ist prinzipiell nur in den Tropen möglich, denn nur dort können während des ganzen Jahres Nahrungsmittel produziert werden. Dass es nach einem Totalzusammenbruch auch in Panama zu Problemen kommen wird, ist klar. Da es aber immer etwas zu essen und zu trinken gibt, haben wir hier mit Bestimmtheit bessere Karten. Noch Fragen?
Gruß von der Finca Bayano
Cascabel