Das Rätsel der Auferstehung

Falkenauge @, Sonntag, 16.04.2017, 09:48 vor 2735 Tagen 11664 Views

Zur Feier des Tages: Gedanken zum zentralen Punkt des Christentums, der Auferstehung Christi - für Menschen, die darüber ihr letztes Urteil noch nicht gefällt haben.

Die Anerkennung, dass Jesus gelebt hat, wird dabei vorausgesetzt. Aber die Auferstehung des physischen Leibes ist ein großes Rätsel, um das die folgenden Überlegungen kreisen.

War die Auferstehung damals nicht alltäglich? Insbesondere bei Gottessöhnen und Sohngeliebten von Muttergöttinnen?

Mephistopheles, Sonntag, 16.04.2017, 10:30 vor 2735 Tagen @ Falkenauge 9422 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 16.04.2017, 14:39

Zur Feier des Tages: Gedanken zum zentralen Punkt des Christentums, der
Auferstehung Christi - für Menschen, die darüber ihr letztes Urteil noch
nicht gefällt haben.

Die Anerkennung, dass Jesus gelebt hat, wird dabei vorausgesetzt. Aber die
Auferstehung des physischen Leibes ist ein großes Rätsel, um das die
folgenden
Überlegungen
kreisen.

Osiris, Dionysos usw. Gab noch mehrere.

Die sind dann alle am dritten Tag nach ihrer Ermordung auferstanden. Die Römer kannten das Problem, deswegen wurden den gekreuzigten die Beine zerbrochen, dass die nicht ein paar Tage nach ihrer Kreuzigung wieder rumlaufen. Mit zerbrochenen Beinen wäre das nämlich etwas schwierig gewesen.

Bei Jesus, der noch kein Christus war (diese Karriere machte er erst post mortem), wurde es unterlassen, ihm die Beine zu zerschlagen. Jedenfalls nach der Bibel.


Noch im 19. Jh. kannte man das Phänomen der Wiederauferstehung nach dem Tode; damals wurde die Regel eingeführt, dass Gestorbene erst drei Tage nach ihrem Tod beerdigt werden dürfen.

Gruß Mephistopheles

Auferstehung des physischen Leibes

Falkenauge @, Sonntag, 16.04.2017, 10:54 vor 2735 Tagen @ Mephistopheles 9387 Views

Osiris, Dionysos usw. Gab noch mehrere.

Die sind dann alle am dritten Tag nach ihrer Ermordung auferstanden. Die
Römer kannten das Problem, deswegen wurden den gekreuzigten die Beine
zerbrochen dass die nicht ein paar Tage nach ihrer Kreuzigung wieder
rumlaufen. Mit zerbrochenen Beinen wäre das nämlich etwas schwierig
gewesen.

Gruß Mephistopheles

Da handelte es sich m. E. nicht um die Auferstehung im physischen Leibe, sondern in dem nächsthöheren Lebenskräfteleib, den Rudolf Steiner auch "Ätherleib" nennt. Sie waren also im Sinne der Evangelien "Geistererscheinungen". Siehe die im verlinkten Artikel zitierte Stelle des Lukas-Evangeliums.

Diese Unterscheidung spielte bei Paulus die entscheidende Rolle. Als Eingeweihter in die Mysterien wusste er,
"dass die, welche sich mit der geistigen Welt durch die Initiation verbunden haben, in ihrem Ätherleib unabhängig geworden sind von dem physischen Leib und in einer gewissen Weise denen, die dazu fähig sind, erscheinen können in ihrer reinsten Gestalt des Ätherleibes. Würde Paulus nur die Erscheinung eines reinen, von dem physischen Leibe unabhängigen Ätherleibes gehabt haben, so würde er anders gesprochen haben. Er würde gesagt haben, er hätte geschaut einen, der eingeweiht worden war und unabhängig von dem physischen Leibe mit der Erdentwicklung weiterlebt. Das würde für ihn auch nichts besonders Überraschendes gehabt haben. Das konnte es also nicht sein, was er vor Damaskus erlebt hat. Was er erlebt hat, war das, wovon er wusste, man kann es erst erleben, wenn die Schriften erfüllt sind: dass einmal in der geistigen Atmosphäre der Erde ein vollständiges menschliches Phantom (des physischen Leibes), ein aus dem Grabe erstandener menschlicher Leib als übersinnliche (Form-)Gestalt da sein werde. Das aber hatte er gesehen! Das war es, was ihm vor Damaskus erschien und ihn überzeugte. Er war da! Er ist auferstanden! Denn es ist das da, was nur von ihm kommen kann: es ist das Phantom da, was gesehen werden kann von allen menschlichen Individualitäten, die einen Zusammenhang suchen mit dem Christus!“ – (R. Steiner in: "Von Jesus zu Christus" GA 131, S. 189 f.)

Gruß
Falkenauge

Auferstanden aus Urinen ...

Literaturhinweis @, Sonntag, 16.04.2017, 11:49 vor 2735 Tagen @ Mephistopheles 10361 Views

"inter faeces et urinam nascimur" sagte der Kirchen"vater" (noch so eine Zeugungsallegorie) Augustinus von Nilpferd.

In Glaubensdingen darf man nicht streiten, da muß man Köpfe abschlagen, damit Ruh' is' ...

Ein Zitat vorab:

"Das Christentum steht und fällt mit dem historischen Ursprung. Das Christentum behauptet zum Beispiel die leibliche Auferstehung, daß Jesus aus dem Grab wieder herausgekommen ist. Das aber läßt sich angesichts der Ergebnisse, die die historisch-kritische Erforschung des Neuen Testamentes erbracht hat, nicht halten."

Tja, wat nu? Vielleicht der da:

"Solchen Opfermut haben die antiken göttlichen Aufersteher nicht vorzuweisen. Religionswissenschaftler von Brück spricht von der 'Einmaligkeit und Einzigartigkeit der Auferstehung Jesu'."

Wenn da nur nicht die Kritikaster wären:

"... die lehrstühle für vergleichende religionswissenschaften sind in der regel mit kirchennahen professoren besetzt ..."

Oder dieses Geharke.

Eine meines Erachtes recht guter Literatur- und Thesenüberblick auf theologie-systematisch.de.

Die leibliche (Wieder-) Auferstehung ist vermutlich nicht konstituierend gewesen für den allgemeinen Auferstehungsglauben bei wie auch immer gearteten Göttern und Halbgöttern - aber wohl [link=https://books.google.com/books?id=6triNt0elK4C&pg=PA127&lpg=PA127&dq="leibliche+Auferstehung"]im Ideologienwirrwarr zwecks Abgrenzung stärker herausgearbeitet worden[/link].

Jedenfalls hat das Christentum im nachhinein "gut reden", denn viele der Auferstehungsmythen der früheren und parallelen Religionen datieren entweder derart früh, daß keine verläßlichen Schriftdokumente übrigblieben oder ... das Christentum hat kräftig daran mitgewirkt, daß sie im Zuge der barmherzigen Christianisierung verschwanden.

Jedenfalls ist sich die (vergleichende) Religionswissenschaft schon seit spätestens dem 19. jahrhundert bewußt, daß es an der Einzigartigkeit des christlichen Glaubens erhebliche Zweifel gibt bzw. vieles darauf hindeutet, daß dieses ein von ihm selbst nachträglich geschaffenes Artefakt ist.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Erstes Konzil von Nicäa (325 A.D.)

XERXES @, Sonntag, 16.04.2017, 10:42 vor 2735 Tagen @ Falkenauge 9725 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 16.04.2017, 14:58

Das Christentum feiert etwas, auf das man sich unter der Ägide von Kaiser Konstantin dem Großen "geeinigt" hat.
Dazu zählen die Evangelien, die fortan das Neue Testament bildeten; die Dreifaltigkeit und eben auch die Auferstehung des Leibes Christi.
Die heiligen drei Könige wurden hier auch dazugedichtet...
Es sei nur am Rande erwähnt, ̶d̶̶a̶̶s̶̶dass keines dieser Evangelien von einem Zeitzeugen niedergeschrieben wurde.

Bis zu diesem Zeitpunkt handelte es sich bei dem Christentum schließlich nicht um eine homogene Religionsgemeinschaft.
Es gab unzählige verschiedene "Sekten", die mit ihren unterschiedlichen Auslegungen weiter auseinander lagen, als z.B. heute die Schiiten und Sunniten im Islam.

--
“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

Nichts Genaues weiß man nicht

nereus @, Sonntag, 16.04.2017, 17:59 vor 2735 Tagen @ XERXES 8912 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 16.04.2017, 18:41

Hallo XERXES!

Ich antworte Dir, weil Du noch relativ gemäßigt argumentierst und mir bei anderen Schreibern quasi die Haare zu Berge stehen.

Du schreibst: Das Christentum feiert etwas, auf das man sich unter der Ägide von Kaiser Konstantin dem Großen "geeinigt" hat.

Ja, die Verzweigungen waren so vielfältig, daß man sich auf „Etwas“ einigen mußte.
Wenn alle durcheinander quatschen, muß eben manchmal jemand brüllen damit wieder Ruhe eingekehrt. [[zwinker]]

Dazu zählen die Evangelien, die fortan das Neue Testament bildeten; die Dreifaltigkeit und eben auch die Auferstehung des Leibes Christi.

Weil diese relativ systematisch und gleichlautend die Geschichte um Jesus erzählten.
Das ist wie bei Zeugenaussagen. Die, die sich ähneln haben höheres Gewicht als völlig konträre Berichte.

Die heiligen drei Könige wurden hier auch dazu gedichtet...

Neu erzählt oder umbenannt wäre die bessere Erklärung.
Im Matthaeus-Evangelium wird von den 3 Weisen aus dem Morgenland berichtet, die später Könige genannt werden.

Es sei nur am Rande erwähnt, dass keines dieser Evangelien von einem Zeitzeugen niedergeschrieben wurde.

Das kann nur vermutet werden.
Wenn man eine Schrift findet, kann man nicht automatisch auf das Original schließen.
Aus welchen Quellen die Evangelien „geschöpft“ wurden, dürfte für immer umstritten bleiben, da hier nicht nur historisches Interesse eine Rolle spielt sondern auch der ideologische Überbau.
Das Christentum wurde seit seiner Entstehung bekämpft und das wird es bis heute.

Bis zu diesem Zeitpunkt handelte es sich bei dem Christentum schließlich nicht um eine homogene Religionsgemeinschaft.

Es gibt so gut wie keine homogene Religionsgemeinschaft.
Das ist keine besondere Eigenschaft des Christentums sondern eine Konstante über Raum und Zeit.

Es gab unzählige verschiedene "Sekten", die mit ihren unterschiedlichen Auslegungen weiter auseinander lagen, als z.B. heute die Schiiten und Sunniten im Islam.

Richtig!
Dennoch kann man ein paar wesentliche Wegmarken festmachen, die vor allem in den letzten Jahrzehnten eine neue Bedeutung erlangten.

Dazu gehört u.a. das Grabtuch von Turin, das sich bisher standhaft weigert wissenschaftlichen Deutungen zu genügen.

Es ist nicht bemalt und es ist auch nicht von einem Künstler gefälscht, wie das die renommierte ungarisch-amerikanische Malerin Isabel Piczek nachweisen und die trotz perfekter Modellierung keinerlei Konturen entdecken konnte.
Das Abbild besteht nicht aus Farbe!
Es gibt massig Literatur zum Thema und wirklich zu empfehlen ist hierbei Ian Wilson, der das Grabtuch zu seiner Lebensaufgabe bestimmt hat.
Selbst notorische Skeptiker mußten im Lauf der Jahre ihre Meinung ändern und stehen bislang vor einem ungelösten Rätsel.
Die Radiokohlenstoffdatierung des Grabtuches von 1988 hat sich insofern als fehlerhaft erwiesen, als ein Randstück des Tuches zum Test genommen wurde, der jedoch nach der Brandkatastrophe im Jahr 1532 von Nonnen geflickt bzw. verstärkt wurde.
Die Datierung war also nicht fehlerhaft, aber sie war vermischt mit Stoff aus dem Mittelalter.

Das ein Gekreuzigter ins Grabtuch gewickelt war, wird kaum noch bestritten.
Ob es Jesus war, kann bislang nicht bewiesen werden – wie auch - doch es gibt massig Indizien, die darauf hinweisen, vom Stich in der Seite, der Dornenkrone und der massiven Geißelung auf dem Rücken, die bislang nur einen vernünftigen Schluss zulassen.
Hinzu kommt das rätselhafte Schweißtuch, auch als Schleier von Manopello bekannt, welches sich ebenso den Naturwissenschaft nicht offenbaren will.

Also, verehrte Damen und Herren!
So einfach ist die Kiste vom Christentum und dem Erlöser nicht vom Eis zu schieben. [[freude]]

Frohe Ostern,
nereus

Das Grabtuch von vor Turin...

XERXES @, Sonntag, 16.04.2017, 20:52 vor 2735 Tagen @ nereus 8857 Views

Werter nereus,

das Grabtuch ist auch eine Geschichte, die auch mich in ihren Bann gezogen hat. Habe viele Berichte und Dokumentationen gesehen, bis......

Male Dir mal das Gesicht mit Farbe an und drücke ein Tuch darauf (Dreidimensional). Nimm es wieder ab und lege es flach auf den Boden (Zweidimensional)....Du wirst Dein Antlitz gewiss nicht wieder erkennen...[[zwinker]]

--
“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

Man müsste auf jeden Fall DNA daraus isolieren können

Mephistopheles, Sonntag, 16.04.2017, 23:52 vor 2735 Tagen @ XERXES 8261 Views

wenn die Kirche entsprechende Untersuchungen zulassen würde.
Insbesondere das Y-Chromosom wäre interessant.

Macht sie aber wohl nicht. Sie wird schon wissen, warum.

Werter nereus,

das Grabtuch ist auch eine Geschichte, die auch mich in ihren Bann gezogen
hat. Habe viele Berichte und Dokumentationen gesehen, bis......

Male Dir mal das Gesicht mit Farbe an und drücke ein Tuch darauf
(Dreidimensional). Nimm es wieder ab und lege es flach auf den Boden
(Zweidimensional)....Du wirst Dein Antlitz gewiss nicht wieder
erkennen...[[zwinker]]

Aber an deiner DNA würde man mit Sicherheit erkennen, dass du es warst. [[lach]]

Gruß Mephistopheles

Vertrocknete Vorhaut...

Hinterbänkler @, Schweiz - tief im Emmental, Sonntag, 16.04.2017, 21:39 vor 2735 Tagen @ nereus 9390 Views

Also, verehrte Damen und Herren!
So einfach ist die Kiste vom Christentum und dem Erlöser nicht vom Eis zu
schieben. [[freude]]

Also verehrter nereus,

wenn Du heute die vertrocknete Vorhaut von Mohammed finden würdest, würdest Du dann an die 72 Jungfrauen, die für Dich als Märtyrer im Himmel bereit stehen, glauben?

Das Turiner Grabtuch ist tatsächlich faszinierend, jedoch zwingt das nicht zur Extrapolation, nämlich dass damit die Evangelien so stimmen und gar die Phantastereien (Römerbrief) eines Paulus zum Nennwert genommen werden müssen. Paulus, der schon in den ersten Jahren nach dem Tod von Jesus die junge 'Jüngergemeinde' unterwandert und auf üble Art den ganzen Laden dominiert, ist vielleicht der Schlüssel zum Erlöserglauben.

Beiträge von mir im Gelben zur Erlösungsidee:
Diesseitigkeit jetzt!
Erlösung - Abgrenzung - Holismus

Beiträge von mir im Weltenwendeforum u. a. zum Römerbrief:
Und?

Danke und Gruß
Hinterbänkler

--
...und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmassen, daß in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehen könnten. Wir Menschen sind - menschlicher ...

Friedrich Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse'

Es ging um Jesus und nicht um Paulus

nereus @, Montag, 17.04.2017, 11:30 vor 2734 Tagen @ Hinterbänkler 7901 Views

Hallo Hinterbänkler!

Meines Wissens wurde der Thread von Falkenauge zur „Auferstehung“ von Jesus eröffnet, einer Thematik, welche in der Hochzeit der Aufklärung natürlich massive Gegenwehr erfahren muß.

Als nun ein „Jünger“ des Atheismus – allerdings ein friedfertiger [[zwinker]] – uns über die Legenden des Christentums aufklären wollte, habe ich mir gestattet dazwischen zu grätschen, da es zwar durchaus Legenden geben mag, dies aber nichts über die „Wirkmächtigkeit“ der Evangelien (der Wirk- und Leidensgeschichte Jesus) aussagt.
Als reales Beispiel zitierte ich Infos zum Turiner Grabtuch, einem ganz offensichtlich bis heute nicht gelöstem Rätsel.

Du antwortest nun: wenn Du heute die vertrocknete Vorhaut von Mohammed finden würdest, würdest Du dann an die 72 Jungfrauen, die für Dich als Märtyrer im Himmel bereit stehen, glauben?

Was hat jetzt das eine mit dem anderen zu tun?
Die Auferstehungslegende hängt unmittelbar mit dem Rätsel des Grabtuches zusammen, völlig unabhängig wie man zu diesem Thema steht.

Das Turiner Grabtuch ist tatsächlich faszinierend, jedoch zwingt das nicht zur Extrapolation, nämlich dass damit die Evangelien so stimmen und gar die Phantastereien (Römerbrief) eines Paulus zum Nennwert genommen werden müssen. Paulus, der schon in den ersten Jahren nach dem Tod von Jesus die junge 'Jüngergemeinde' unterwandert und auf üble Art den ganzen Laden dominiert, ist vielleicht der Schlüssel zum Erlöserglauben.

Inwiefern der Apostel Paulus die christliche Urgemeinde unterwandert hat, lasse ich mal dahin gestellt.
Abseits der Motive von Paulus erklärt Dein Einwand nicht, wie man die Auferstehung und die Rätsel um das Grabtuch in Widerspruch bringen will.
Ganz im Gegenteil, die ungelösten Rätsel um das Tuch führen nahezu zwangsläufig zur Auferstehung, so phantastisch die Geschichte auch immer klingen mag.

Auf die anderen Beiträge, siehe Deine Links, möchte ich aus Zeitgründen nicht eingehen, aber diese Kleinigkeit kommentiere ich dann doch noch.

Die Religionen kommen dem Menschen mit dem Konzept der 'Erlösung'.
Sie diagnostizieren, dass der Mensch diesseits im Jammertal, Rad der Wiedergeburt oder im Leiden lebt und bieten danach auf verschiedene Arten Erlösung daraus oder davon an.
Jammertal und Leiden sind die Bedingungen des Sündenfalls, der Vertreibung aus dem Paradies des artgerechten Lebens.
Im Anbieten der Erlösung (= Auflösung alles Anhaftenden) aus dem diesseitigen Leben sind also alle Religionen gleich.
Frieden und Harmonie - ja, aber nicht hier!
Der nichtzivilisatorische, wilde, animistische Mensch dagegen lebt nicht in einem Jammertal. Und er will keinesfalls erlöst werden.
Er will diesseits leben und Ja-Sagen.

Das kommt davon wenn man alles in einen großen Topf schmeißt, herum rührt und meint, den Stein der Weisen gefunden zu haben.

Ich werde keineswegs leugnen, daß sich über die Jahrtausende Ideen miteinander vermischt haben und unter Voraussetzung einer real existierenden geistigen Welt, notwendigerweise Ähnlichkeiten ergeben müssen.
Daraus kann man aber nun wieder nicht den Schluß ziehen, alles ist irgendwie gleich, zumal schon Jesus im grellen Gegensatz zum Pharisäertum stand und heute die Atheisten erklären, es wäre unterm Strich alles (Judentum/Christentum) dieselbe ungenießbare Sauce.
Jesus erklärte die Welt auch nicht zum Jammertal, sondern er forderte lediglich zum friedlichen Miteinander auf. Wie schwierig diese simple Forderung umzusetzen ist, belegen die nachfolgenden 2.000 Jahre menschlicher Zeitgeschichte.

Das der irdische Tod des Leibes nicht zwingend das Ende der geistigen Existenz sein muß, ist nun eine Theorie, die seit Anbeginn der Menschheit „ihre Runden dreht“.
Wenn dann noch die Auferstehung der Höhepunkt von Jesus Wirken im Diesseits darstellt, dann ist natürlich die Existenz eines Grabtuches und seiner in ihm enthaltenen und bis heute ungelösten Rätsel ein großes Ärgernis. [[zwinker]]

mfG
nereus

Es geht bei Jesus immer um Paulus

Oblomow, Montag, 17.04.2017, 17:16 vor 2734 Tagen @ nereus 7898 Views

bearbeitet von Oblomow, Montag, 17.04.2017, 17:19

Ob Augustinus oder Luther. Einen 'reinen' Jesus gibt es nicht. Paulus ist das “politische“ Genie. Ohne Parusie musste Theologie her. Paulus erkannte das Potential des Idioten Jesus und machte einen Moses aus sich. Jacob Taubes “Politische Theologie des Paulus“. Grabtuch: [[rofl]]

Ist das so?

nereus @, Montag, 17.04.2017, 17:55 vor 2734 Tagen @ Oblomow 7677 Views

Hallo Oblomow!

Du schreibst: Es geht bei Jesus immer um Paulus.

Aha, das wußte ich bislang noch gar nicht.
Meines Wissens kommen erst die vier Evangelien, wo der Apostel Paulus nicht ein einziges Mal erwähnt wird und dann kommt die Apostelgeschichte.

Erstmalig wird Saulus (der auch Paulus genannt wurde) bei der Steinigung des Stephanus erwähnt und das ist in Apostelgeschichte, Kapitel 7, Vers 58, wo man liest.

Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus.

Quelle: Die Bibel - Elberfelder Übersetzung

Ob Augustinus oder Luther. Einen 'reinen' Jesus gibt es nicht.

Die einzigen schriftlichen Zeugnisse von Jesus sind die vier Evangelien und eine Reihe nichtkanonischer Schriften.
Das hat zunächst weder mit Augustinus noch mit Paulus zu tun.

Paulus ist das “politische“ Genie.

Da widerspreche ich jetzt nicht.
Er war sehr wichtig für den Transport der „neuen Idee“.

Paulus erkannte das Potential des Idioten Jesus und machte einen Moses aus sich.

Na ja, nach dem kurzen Lichtblitz fiel der Verstand des Oblomow in eine finstere Grube.
Daher braucht das Thema jetzt nicht weiter erörtert werden. [[freude]]

mfG
nereus

Alles mit dem Willen zur Macht

Oblomow, Montag, 17.04.2017, 18:40 vor 2734 Tagen @ nereus 7771 Views

Der Idiot ist von Nietzsche geklaut; er hat das wohl im griechischen Sinne gemeint. Und gebildet ist der Juute eher wenig.

Die Kanonbildung findet lange nach Paulus statt. Es ist manchmal so wie bei Sokrates und Platon.

Auch wenn Sie mich für einen Idioten halten, Taubes ist es nicht. Das Buch empfehle ich unbedingt. Ist auch mit Bezügen zu Carl Schmitt, Benjamin usw.

Ihnen das Beste. Hier in Ligurien ist 20 °C. und gleich jibts Pesto.
Saluti!

das Wetter ist hier schlechter ;-)

nereus @, Dienstag, 18.04.2017, 08:46 vor 2733 Tagen @ Oblomow 7407 Views

Hallo Oblomow!

Sie schreiben: Der Idiot ist von Nietzsche geklaut; er hat das wohl im griechischen Sinne gemeint.

Das wußte ich nicht. Danke für die Aufklärung.

Die Kanonbildung findet lange nach Paulus statt.

Ja, das würde ich nie bestreiten.

Auch wenn Sie mich für einen Idioten halten, Taubes ist es nicht.

Den Idioten hatten Sie eingeführt – ich habe ihn nicht einmal gedacht [[zwinker]]

Ihnen das Beste.

Ihnen ebenso.

Grüße nach Norditalien!
nereus

...dann halt nochmals!

Hinterbänkler @, Schweiz - tief im Emmental, Montag, 17.04.2017, 23:20 vor 2734 Tagen @ nereus 7736 Views

Als nun ein „Jünger“ des Atheismus – allerdings ein friedfertiger
[[zwinker]] – uns über die Legenden des Christentums aufklären wollte,
habe ich mir gestattet dazwischen zu grätschen, da es zwar durchaus
Legenden geben mag, dies aber nichts über die „Wirkmächtigkeit“ der
Evangelien (der Wirk- und Leidensgeschichte Jesus) aussagt.
Als reales Beispiel zitierte ich Infos zum Turiner Grabtuch, einem ganz
offensichtlich bis heute nicht gelöstem Rätsel.

Was hat jetzt das eine mit dem anderen zu tun?
Die Auferstehungslegende hängt unmittelbar mit dem Rätsel des Grabtuches
zusammen, völlig unabhängig wie man zu diesem Thema steht.

Abseits der Motive von Paulus erklärt Dein Einwand nicht, wie man die
Auferstehung und die Rätsel um das Grabtuch in Widerspruch bringen will.
Ganz im Gegenteil, die ungelösten Rätsel um das Tuch führen nahezu
zwangsläufig zur Auferstehung, so phantastisch die Geschichte auch immer
klingen mag.

Das kommt davon wenn man alles in einen großen Topf schmeißt, herum
rührt und meint, den Stein der Weisen gefunden zu haben.

Das der irdische Tod des Leibes nicht zwingend das Ende der geistigen
Existenz sein muß, ist nun eine Theorie, die seit Anbeginn der Menschheit
„ihre Runden dreht“.
Wenn dann noch die Auferstehung der Höhepunkt von Jesus Wirken im
Diesseits darstellt, dann ist natürlich die Existenz eines Grabtuches und
seiner in ihm enthaltenen und bis heute ungelösten Rätsel ein großes
Ärgernis. [[zwinker]]

Ich wiederhole nochmals einen Satz aus Deinem vorigen Posting:

Also, verehrte Damen und Herren!
So einfach ist die Kiste vom Christentum und dem Erlöser nicht vom Eis zu
schieben. [[freude]]

Hallo nereus,

das Turiner Grabtuch beweist nichts in Bezug auf Christentum und erst recht nichts in Bezug auf 'Erlösung'.
Es beweist nichts in Bezug auf eine Auferstehung.
Maximal in Bezug auf die Folter- und Tötungsmethode an einem Mann, möglicherweise an Jesus von Nazareth.

Selbst wenn ich das Turiner Grabtuch für authentisch (in Deinem Sinne) halte, sagt das also genau so wenig über die leibhafte Auferstehung aus, wie eine hypothetische, vertrocknete authentische Vorhaut über die 72 Jungfrauen.

Paulus hat die das Christentum begründende und notwendige Theologie erfunden.
Davor gab es kein Christentum.
Der Glaube der Nazarener (authentischen Jünger) war viel naiver und direkter.
In den Evangelien wird nix von Erlösung sondern viel eher ethische Ausrichtungen propagiert.
Der Begriff der Sünde kommt in den 'alten', eher erzählenden Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas) praktisch nicht vor.
Paulus hat den und andere mehr oder weniger eingeführt und den Gläubigen im wahrsten Sinn des Wortes eingebleut.

Das Evangelium des Nazareners, wenn es uns denn richtig überliefert sein sollte, war, dass wir alle geliebte Kinder Gottes sind und ausnahmslos alle auf der gleichen Stufe wie Jesus. Dass er nichts Besonderes ist, nicht der einzige Sohn Gottes, sondern seine Hörer noch Größeres tun würden als er selbst.
Das, nämlich Größeres zu tun, wäre - wenn überhaupt - die wahre Messgröße für einen erfolgreichen Glauben nach Jesus von Nazareth.
In dieser Hinsicht bringen aber unsere katholischen und evangelikalen Christen leider nullkommanix rüber.
Kleingläubige halt oder, wenn Lehrer, dann Verdreher der einfachen Lehre dieses in mancher Hinsicht großartigen Menschen Jesus!

Zum Glück kann ein sensibler, offener und wahrheitsliebender Geist aus der Apostelgeschichte die manipulierenden Machenschaften dieses Saulus nachvollziehen.
Dieser widerwärtige Mensch hat in sein Handeln und Denken überhaupt nichts von der Lehre des Nazareners integriert, sondern missbraucht ihn auf Schritt und Tritt.

Danke und Gruß
Hinterbänkler

--
...und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmassen, daß in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehen könnten. Wir Menschen sind - menschlicher ...

Friedrich Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse'

die Kiste hat sich bislang nicht bewegt ;-)

nereus @, Dienstag, 18.04.2017, 08:41 vor 2733 Tagen @ Hinterbänkler 7643 Views

Hallo Hinterbänkler!

Ich beginne mal mit meinem Zitat: So einfach ist die Kiste vom Christentum und dem Erlöser nicht vom Eis zu schieben.

Das unterschreibe ich nach wie vor, auch wenn Ostern vorbei ist. [[zwinker]]

Du schreibst: das Turiner Grabtuch beweist nichts in Bezug auf Christentum und erst recht nichts in Bezug auf 'Erlösung'. Es beweist nichts in Bezug auf eine Auferstehung.
Maximal in Bezug auf die Folter- und Tötungsmethode an einem Mann, möglicherweise an Jesus von Nazareth.

Beweisen ist ein schweres Wort, einigen wir uns auf indizieren/anzeigen.
Das Grabtuch ist definitiv nicht bemalt und es bis heute ungeklärt, wie der Abdruck des Leichnams auf das Tuch kam. Einige vermuten eine Art Lichtblitz. Doch wo und wie soll der von einem Toten hergekommen sein?
Die sogenannte Erlösung hatte ich erwähnt, weil sie bereits in den Psalmen des AT erwähnt wird und Christus später als Erlöser bezeichnet wurde.
Das „lösen“ hat auch etwas mit „sühnen“ (siehe später) zu tun.

Die Auferstehung ist das zentrale Element der christlichen Botschaft, denn es deutet auf ein existentes Jenseits hin, daß seit den Wirren der Aufklärung fanatisch bekämpft wird.
Erst dieses Element soll die Jünger befähigt haben ihre Mission zu starten und teilweise bis zu ihrem grausamen Ende durchzuhalten.
Natürlich kann man kritisch fragen, ob sich nicht die Jünger, der ungläubige Thomas oder Maria Magdalena alle getäuscht haben.
Das kann man, aber das erklärt wenig, weil die grausame Christenverfolgung es nicht verhindern konnte, daß die Idee sich langfristig durchsetzen konnte.

Selbst wenn ich das Turiner Grabtuch für authentisch (in Deinem Sinne) halte, sagt das also genau so wenig über die leibhafte Auferstehung aus ..

Wenn es authentisch ist, dann muß der Abdruck eine Erklärung finden, auch wenn sie Dir möglicherweise nicht gefällt.

Paulus hat die das Christentum begründende und notwendige Theologie erfunden.
Davor gab es kein Christentum. Der Glaube der Nazarener (authentischen Jünger) war viel naiver und direkter. In den Evangelien wird nix von Erlösung sondern viel eher ethische Ausrichtungen propagiert.

Ich weiß nicht, worauf Du mit Deiner Debatte hinaus willst.
Es ging um das Mysterium der Auferstehung, welches bis heute nicht einwandfrei widerlegt werden konnte.
Ganz im Gegensatz dazu deuten die zunehmenden Nahtoderfahrungen, die sich aufgrund der modernen Medizin erklären, da sie die Grenze zwischen Leben und Tod immer weiter verengt, auf eine Fortexistenz der Seele hin.
Immerhin indiziert der danach oft zu beobachtende Lebenswandel auf einen ähnlichen Erfahrungshorizont hin wie bei den Jüngern vor 2.000 Jahren.
Das alles kann man zur Kenntnis nehmen oder man läßt es halt bleiben.
Das ändert auch nichts daran wenn mutmaßliche Betrüger wie Dr. Eben Alexander Bestseller schreiben und die „gläubigen Massen“ an einem Ring durch die Manege führen.

Der Begriff der Sünde kommt in den 'alten', eher erzählenden Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas) praktisch nicht vor.
Paulus hat den und andere mehr oder weniger eingeführt und den Gläubigen im wahrsten Sinn des Wortes eingebleut.

Gütiger Himmel, @Hinterbänkler!
Die sogenannte Sünde ist schon ein Kernelement des Alten Testament und bedeutet im Klartext Trennung von Gott oder Übertretung göttlicher Gesetze.
Sünde hat etwas mit menschlicher Existenz zu tun, aber das würde jetzt viel zu umfassend und weitschweifig.
Im AT wurde die Sünde mit Opfern gesühnt, die anfangs sogar Menschenopfer, später nur noch Tieropfer umfaßte.
Paulus führte also nichts Neues ein (wenn er von Sünde sprach), sondern modifizierte allerhöchstens etwas Altbekanntes.

Das Evangelium des Nazareners, wenn es uns denn richtig überliefert sein sollte, war, dass wir alle geliebte Kinder Gottes sind und ausnahmslos alle auf der gleichen Stufe wie Jesus. Dass er nichts Besonderes ist, nicht der einzige Sohn Gottes, sondern seine Hörer noch Größeres tun würden als er selbst.

Für Hinweise auf diese Textstellen wäre ich Dir sehr verbunden.
Vor allem auf die mehrere Söhne und die Zuhörer, die noch viel mehr können könnten.

In dieser Hinsicht bringen aber unsere katholischen und evangelikalen Christen leider nullkommanix rüber.
Kleingläubige halt oder, wenn Lehrer, dann Verdreher der einfachen Lehre dieses in mancher Hinsicht großartigen Menschen Jesus!

Ah ja, Du kennst also die wahre Lehre!

Zum Glück kann ein sensibler, offener und wahrheitsliebender Geist aus der Apostelgeschichte die manipulierenden Machenschaften dieses Saulus nachvollziehen.
Dieser widerwärtige Mensch hat in sein Handeln und Denken überhaupt nichts von der Lehre des Nazareners integriert, sondern missbraucht ihn auf Schritt und Tritt.

Dann benenne doch einmal ganz konkret einen Sachverhalt wo Paulus-Saulus die Lehre Jesu manipuliert und missbraucht.

mfG
nereus

Korrektur erlaubt?

mh-ing @, Montag, 17.04.2017, 12:43 vor 2734 Tagen @ XERXES 7839 Views

Das Christentum feiert etwas, auf das man sich unter der Ägide von Kaiser
Konstantin dem Großen "geeinigt" hat.

Die katholische Kirche ist in dieser Zeit im wesentlichen gebildet worden. Die Dominanz des Papstes von Rom wurde ja schon länger eingefordert.

Dazu zählen die Evangelien, die fortan das Neue Testament bildeten; die
Dreifaltigkeit und eben auch die Auferstehung des Leibes Christi.
Die heiligen drei Könige wurden hier auch dazugedichtet...
Es sei nur am Rande erwähnt, ̶d̶̶a̶̶s̶̶dass keines dieser
Evangelien von einem Zeitzeugen niedergeschrieben wurde.

Diese Meinung vertreten viele Theologen heute, warum, darüber kann man lange streiten. Es gibt viele andere Indizien (z.B. viele zu genauen Beschreibungen bei Lukas in der Apostelgeschichte) als dass diese später erst verfasst wurden. Die Evangelien und Briefe waren schon lange zuvor als Kanon vorhanden mit teils unterschiedlichen Anordnungen und Unterschieden. Man einigte sich damals auf eine Einheitlichkeit (z.B. Klemensbrief, Branabasbrief fielen heraus).


Bis zu diesem Zeitpunkt handelte es sich bei dem Christentum schließlich
nicht um eine homogene Religionsgemeinschaft.
Es gab unzählige verschiedene "Sekten", die mit ihren unterschiedlichen
Auslegungen weiter auseinander lagen, als z.B. heute die Schiiten und
Sunniten im Islam.

Noch heute ist die Christenheit stärker zersplittert. Jedoch - das liegt oft nicht an dem zugrunde gelegtenm Wort der Bibel, sondern mehr an dem, was an Dogmen und Sonderlehren darüber gelegt wurde. So ist z.B. die kath. Kirche die größte Anhäufung von nicht biblischen Lehren, die teils diametral der Bibel widersprechen (Papst, Papsttitel, Priesterzölibar, Messe, Fegefeuer, Marienverehrung, Eucharisti, Kindertaufe .....).

Ich persönlich halte mich daher von diesen Kirchen fern.

Wider die Mythen

Mephistopheles, Montag, 17.04.2017, 14:10 vor 2734 Tagen @ mh-ing 7797 Views

Das Christentum feiert etwas, auf das man sich unter der Ägide von

Kaiser

Konstantin dem Großen "geeinigt" hat.

Die katholische Kirche ist in dieser Zeit im wesentlichen gebildet worden.
Die Dominanz des Papstes von Rom wurde ja schon länger eingefordert.


Marcellinus († 304) ist der erste Bischof von Rom, für den der Titel papa (Papst) nachweisbar ist, wenn auch nicht als Selbstbezeichnung.

Von der Forderung nach einer Dominanz des Bischofs von Rom kann allerfrühestens ab dem Jahre 381 die Rede sein.
Wider die Mythen

Gruß Mephistopheles

ja und nein

mh-ing @, Montag, 17.04.2017, 15:55 vor 2734 Tagen @ Mephistopheles 7457 Views

Das Christentum feiert etwas, auf das man sich unter der Ägide von

Kaiser

Konstantin dem Großen "geeinigt" hat.

Die katholische Kirche ist in dieser Zeit im wesentlichen gebildet

worden.

Die Dominanz des Papstes von Rom wurde ja schon länger eingefordert.



Marcellinus († 304) ist der erste Bischof von Rom, für den der Titel
papa (Papst) nachweisbar ist, wenn auch nicht als Selbstbezeichnung.

Von der Forderung nach einer Dominanz des Bischofs von Rom kann
allerfrühestens ab dem Jahre 381 die Rede sein.
Wider
die Mythen

Gruß Mephistopheles

Ja, der Titel ist erst ab da sicherlich historisch nachweisbar, jedoch ist in dem Papsttum der Anbeginn mit Petrus markiert und behauptet (wobei ich das auch für ein Gerücht halte). Es gab in dem Frühchristentum mehrere sogenannte "Päpste" (Antiochien, Konstantinopel ....), also Bischöfe, die ihren Ursprung auf Apostel begründeten und damit sich über die anderen erhoben. Die römische Kirche ist hier eben mit dem Bezug auf Petrus und eben der Matthäusstelle ("Schlüssel des Königreichs an Petrus") zur Dominanz geworden und dies nicht erst mit dem ersten "Papst". Diese Haltung ist z.B. bereits im Clemensbrief (1. Jahrhundert) nachweisbar.

Kreuzigung und Auferstehung der Menschen des deutschen Volkes

software-engineer @, Sonntag, 16.04.2017, 11:11 vor 2735 Tagen @ Falkenauge 9561 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 16.04.2017, 11:19

Die Anerkennung, dass Jesus gelebt hat, wird dabei vorausgesetzt. Aber die
Auferstehung des physischen Leibes ist ein großes Rätsel, um das die
folgenden
Überlegungen
kreisen.

Aus der von dir verlinkten Tertiärquelle: "In einem modrigen Keller sind 500 Gefangene aller Nationalitäten mit Mattenflechten beschäftigt. Ein Aufseher tritt ein und prügelt einen Russen aus einem nichtigen Anlass zu Tode, schlägt immer weiter auf den leblosen, blutigen Klumpen ein." (1946)

Das ist in Wirklichkeit eine Botschaft des Hasses und nicht der Liebe. Eines Hasses, der nicht nur zur Zerstörung Deutschlands durch die Akteure des Hasses geführt hat, sondern vor allem (wie vorher die "abgehackten Kinderhände") nach dem Krieg mit zahllosen Lügengeschichten zur Perpetuierung des Hasses gegen das deutsche Volk führen soll.

Deshalb sollte das Gedenken an die Kreuzigung von Jesus und der Glaube an seine Auferstehung bei Menschen, die an Wahrheit und Gerechtigkeit interessiert sind, auch zu einem Gedenken an die Kreuzigung der Menschen des deutschen Volkes und den Glauben an seine Auferstehung führen.

--
Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.

"Lebenskräfteleib" und "Ätherleib"... Vergiss das.

sensortimecom ⌂ @, Sonntag, 16.04.2017, 11:20 vor 2735 Tagen @ Falkenauge 9418 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 16.04.2017, 14:53

Es existieren Wesen im Universum, die uns xxx-fach überlegen sind. Für die ist es kein Problem, irgendeine physische Gestalt anzunehmen. Für etliche von ihnen war und ist es auch kein Problem, uns tausende Jahre lang zum Narren zu halten und Lügen vorzugaukeln. Ja, und dann gibt's auch noch wen, der noch mal unendlich weit darüber steht und für den es auch kein Problem ist, die Zeit nach Belieben zu manipulieren, wenn es sein soll.

Uralte Fake News

PPQ ⌂ @, Pasewalk, Sonntag, 16.04.2017, 11:40 vor 2735 Tagen @ sensortimecom 9313 Views

Augenscheinlich handelt es sich bei der ganzen kruden Story um jahrtausendealte Fake News. Es ist inzwischen nachweisbar, dass es A) entweder keinen "Gott" der Christen gibt. Oder er B) selbst den Gebeten seines Stellvertreters nicht zuhört bzw. dessen Bitten ignoriert oder sogar das Gegenteil dessen tut, um was er gebeten wurde.

Vom Ende her gedacht, kann es sich bei der ganzen "Jesus"-Story damit eigentlich nur um eine Art Stille-Post-Geschichte handeln.

Papst Franziskus hat zuletzt den Beweis erbracht: Er gab Gott zwei Jahre, "die Leiden unserer vielen Brüder und Schwestern zu lindern, die seines Namens wegen verfolgt werden".

Open Doors schreibt zum Ergebnis seiner Bemühungen aktuell: "Derzeit herrscht die größte Christenverfolgung aller Zeiten. Nach einer neuen Einschätzung leiden mehr als 200 Millionen Christen unter einem hohen Maß an Verfolgung, weil sie sich zu Jesus Christus bekennen."

--
Wir sprechen verschiedene Sprachen. Meinen aber etwas völlig anderes. www.politplatschquatsch.com

Volksverräter im Vatikan

peterpan @, Montag, 17.04.2017, 18:26 vor 2734 Tagen @ PPQ 7740 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 17.04.2017, 19:07

Hallo,
weil du hier einen Artikel über den aktuellen Popen bringst, hier ein weiterer Artikel über den Volksverräter im Vatikan.
Dieser Pope fordert weiterhin offene Grenzen, damit Deutschland und Europa mit Kriminellen aus Afrika geflutet wird - alles natürlich auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung. Das ist mit ein Grund, warum man Ratzinger zum Rücktritt gedrängt hat, denn dieser hätte diesen Verrat nicht mitgemacht. Für Bergoligo steht anscheinend die Zerstörung unserer Kultur auf seiner Jesuiten-Agenda - und die Schäfchen laufen weiter in diesen Idiotenverein, zu diesen Rattenfängern, und merken nicht, dass sie alle ins Verderben rennen.

Es ist nur konsequent, dass für diese Volksverräter-Vereine, egal ob katholisch oder evangelisch, das blutige Ende kommt. Die Evangelen, mit den Grüninnen an der Spitze, sind genauso dekadent und überschlagen sich beim Verrat am identitären Volk. Ich kann nur jedem raten, aus diesen Vereinen auszutreten.

Ich habe kein Mitleid, wenn sich die Volkswut eines Tages wie prophezeit an diesen gottlosen Heuchlern entlädt.
Wer ist so dämlich und zahlt diesem Verbrecherverein noch Kirchensteuer?
Das war mein Wort zum Osterfest.
Wünsche trotzdem frohe Ostern.
Peter

http://1nselpresse.blogspot.de/2017/04/marine-le-pen-geht-den-papst-scharf.html

Die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen kritisierte den Papst, weil er Druck auf westliche Länder ausübt, die ihre Grenzen für Migranten öffnen sollen, und warf ihm vor, dass er von den Ländern verlangt, ihre eigenen Bürger zu ignorieren. Von Jack Montgomery für www.Breitbart.com, 15. April 2017

Filmtipp zum Thema "Auferstehung"

Konstantin ⌂ @, Waldhessen, Sonntag, 16.04.2017, 12:40 vor 2735 Tagen @ Falkenauge 9073 Views

Zum Thema Auferstehung gebe ich einen Filmtipp:
"The Man From Earth"

https://www.youtube.com/watch?v=hawN3TPJakk

Meiner Einschätzung nach ist es der Film mit dem interessantesten Drehbuch in Relation zum geringen Aufwand der Herstellung. Es ist ein Film, der bewegt und inspiriert sowie vorhandene Glaubensmuster in Frage stellt, während kein einziger Spezialeffekt bemüht wird.

Frohe Ostern - Ostara

Konstantin

--
Für ein Ende der Anastasia-Diskriminierung: Spendensammlung

Die Sünde

Ashitaka @, Sonntag, 16.04.2017, 14:00 vor 2735 Tagen @ Falkenauge 9206 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 16.04.2017, 14:45

Hallo Falkenauge,

ein schöner Tag, unabhängig der auferlegten Religion, ein Fest für alle Fleischgewordenen ("Komm, lass uns vor Angst in die Kirche flüchten und Lieder zwitschern"). Wir wollen uns schließlich in der Sünde rein waschen.

Jesus hat seinen Zuhörern angekündigt, dass er den Tempel zum Einsturz bringen wird und ihn danach binnen drei Tagen wieder auferbaut. Respekt! Die Zweifel der Fleischköpfe waren groß.

Nichts anderes, als die Wiedergeburt im Geiste, die Bewusstwerdung, dass alles Sein nur im Geiste entstehen und von Neuem entstehen kann, war damit gemeint. Die Wiederauferstehung Jesus wird heute leider nur noch aus einer albernen, leiblichen (fleischgewordenen) Perspektive gedacht und fehlinterpretiert. Es ging in den diesbezüglichen Schriften niemals um eine Trennung zwischen Leben & Tod, sondern um die Bewusstwerdung, dass alles im Geiste erschaffen wird (Leben wie Tod), dass alles, was darin vorhanden ist, nicht ohne Geist sein kann.

Die Fleischwerdung allen Seins und erst darauf basierende Entstehung des Geistlichen ist meiner unvoreingenommenen Ansicht nach die Lüge, die teuflische Sünde, vor der diese überlieferte Jesusgestalt warnte. Und diese fängt bei den Grenzen unseres körperlichen Selbstmodells an und hört in der albernen Vorstellung eines simulierten Weltenalls (so mit Wir-trinken-Pipi-Raumstationen/Schiffchen im Nichts beschleunigend und dem im Raumanzug rumhüpfen vor wiederverwendeten Hintergründen bzw. Horizonten die nach 10 Metern enden) auf.

Ich behaupte gar, dass sich die hier immer wieder platzierten Fragen bzgl. einer Form unserer Erde (rund, eckig, flach, krumm, gerade?) in Luft auflösen, sobald man sich der Tatsache bewusst wird, dass die Welt immer nur im Geiste vergegenwärtigt (realisiert) wird, damit in ihrer Wirklichkeit zeit- und richtungslos ist (passt zum mathematisch einwandfreien Insichzurücklaufen der Welt nach Ernst Barthel). Nur haben die Teufelsanbeter (die Sündigen) halt die besseren und vor allem fesselnderen Kärtchen (Bilder). Der Mentalfaschismus setzt klare Grenzen, hält uns in der Angst und Verelendung durch das Bild gefangen. Die Wiedergeburt rückt dadurch in weite Ferne.

Wer sich den fleischgewordenen Ball ansieht ("Papa, Ball!"), der bekommt doch schon Lachkrämpfe, so oft hat sich das Aussehen über die Jahrzehnte verändert. Zumindest drehen sich jetzt Wölkchen mit. Dass sie aber an besagten Tagen aufquillten und sich wieder auflösten, wen interessiert das schon? Wer blickt schon im Sommer in den Himmel und vergleicht seine Beobachtung mit den Bildern der Karten-/Wetterdienste? Was wohl die Menschen in vielen Jahrhunderten über uns denken werden? Spaß beiseite:

Die wahre Sünde des Menschen ist die Annahme, dass die Welt unabhängig von ihm eine Zeit und einen Raum beansprucht. Das ist doch die Wurzel aller Ängste des Menschen, das Gefühl, alleine zu sein.

"Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist"
(Johannes 3:9)

"Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen … Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von Neuem geboren werden" (Johannes 3:3,6-7)

"Der Wind weht wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist es mit jedem, der da aus dem Geiste geboren ist." (Johannes 3:8)

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Wer von euch wurde schon einmal "neu geboren"?

software-engineer @, Sonntag, 16.04.2017, 15:31 vor 2735 Tagen @ Ashitaka 9028 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 16.04.2017, 15:45

Diese Frage ist kein Scherz, sondern betrifft ein tiefes spirituelles Erlebnis: Wer von euch befand sich schon einmal in einer wirklich großen Lebensgefahr und ist dann dem Tod sozusagen noch einmal im letzten Augenblick von der Schippe gesprungen? Wer kennt dieses tiefe Gefühl des Glücks, das danach folgte, das Gefühl, im wahrsten Sinne des Wortes noch einmal "neu geboren" worden zu sein? Könnte es sein, dass man dabei im Sinne der Heisenbergschen Unschärferelation auf quantenphysikalischer Ebene im Sinne von existentieller Dekohärenz bereits "ein bisschen tot war" (-> Schrödingers Katze)?

Auch Menschen mit einem Nahtoderlebnis berichten von einem solchen Glücksgefühl.

--
Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.

Ins Leben erwachen

nemo, Montag, 17.04.2017, 23:17 vor 2734 Tagen @ software-engineer 7688 Views

bearbeitet von nemo, Montag, 17.04.2017, 23:25

Auch Menschen mit einem
Nahtoderlebnis
berichten von einem solchen Glücksgefühl.


Ich würde es das erste Erwachen nennen. Es ist bei einer OP geschehen. Ich war
damals 12 Jahre alt. Während der Narkose bin ich nicht weggetreten, sondern
habe das Geschehen von der Decke des OP-Raumes beobachtet und alles gehört
was geredet wurde. Später wurde mir erzählt, dass mein Bett nach der OP in den
Flur geschoben wurde und ich dann aufgestanden bin. Nach ein paar Schritten bin
ich zu Boden gegangen und dann später im Bett noch mal aufgewacht.

Das Besondere an dem Erlebnis war, dass ich danach wusste, dass wir nicht
irgendeinen Seelenteil in uns haben, sondern dass wir selbst diese Seele mit
unserem ganzen Sein sind. Das hat mich sehr glücklich gemacht. Andererseits
hat diese Erkenntnis auch Trauer und Verwirrung bedeutet, denn niemand den
ich kannte, wusste, dass er diese Seele ist. Wenn man erkennt, dass man
tatsächlich selbst diese Seele ist, dann wird sich diese Seele entwickeln und
ausdrücken wollen. Wenn man dagegen nur vermutet, dass irgendwo in einem
selbst so etwas wie eine Seele existiert, dann wird sich diese Seele nicht weiter
entwickeln und ausdrücken.

Dabei meint das Wort Seele eigentlich nichts anderes als absolutes Gewahrsein.
Dies ist unter vielen Schichten verborgen. Und das Problem ist, wir wissen es
nicht, bevor diese Schleier weggezogen wurden oder wir sie durch eigenes
Bemühen beseitigen. Ironischer Weise kann uns das Christentum heute nicht
mehr dabei behilflich sein, denn die ursprüngliche Lehre zur Entwicklung der Seele
wurde im Laufe der Zeit vergessen. Die Seele kann sich nur im Gewahrsein ihrer
selbst entwickeln und niemals unbewusst. Diejenigen, die ihrer Seele Ausdruck
verleihen sind auch nicht besonders geschätzt. Niemand will die Schleier wegziehen,
denn was man dort findet, will man nicht sehen. Es ist so wie Carl G. Jung
gesagt hat: „Der Mensch hat eine tiefe Abneigung dagegen, mehr über sich
selbst zu erfahren.“ Das ist der Ursprung des Unbewussten.

Gruß
nemo

Danke

software-engineer @, Dienstag, 18.04.2017, 02:04 vor 2734 Tagen @ nemo 7593 Views

Das ist eine sehr schöne Schilderung und sie hat mich sehr bewegt.

Ich glaube, dass man erst dann frei sein kann, wenn man sich selbst als dieses Seelenwesen erkennt. Denn dann erkennt man, dass alles, was man tut, auf einer freien Willensentscheidung beruht. Ob man hasst oder liebt, ob man die Wahrheit sagt oder die Lüge - man tut dies, weil man es WILL. Der Wille ist also die Richtung, in der die Seele sich bewegen kann: Entweder in weiteres Dahindämmern oder dorthin, wo das Licht ist.

--
Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.

Dr. Ravi's Erfahrungen

Sligo @, Dienstag, 18.04.2017, 05:38 vor 2734 Tagen @ nemo 7673 Views

Hallo nemo,

danke für Deinen Bericht. Hier ein Bericht/Interview (engl.) mit Dr. Rajiv Parti.

http://www.news.com.au/lifestyle/real-life/wtf/dr-rajiv-parti-explains-his-glimpses-of-...

Seine Erfahrungen decken sich mit Deinen Erfahrungen.

Hier noch ein weiteres Interview mit Anita Moorjani, die auch ähnliche Erfahrungen während einer Operation gemacht hatte. Hoch aufschlußreich.

http://www.nderf.org/Experiences/1anita_m_nde.html

Gruß,
Sligo.

Eine astronomische Deutung / Video halbe Stunde

FESTAN, Sonntag, 16.04.2017, 14:38 vor 2735 Tagen @ Falkenauge 9031 Views

Beten Christen in Wirklichkeit den Himmelsgott Horus an?

https://www.youtube.com/watch?v=n4YCBsUBwnQ

Horus wurde am 25. Dezember von einer Jungfrau geboren, mit 30 getauft, hatte 12 Jünger, vollbrachte Wunder, wurde gekreuzigt, für 3 Tage begraben und wieder auferstanden.

Habe ich mir angeschaut

lonzo @, Montag, 17.04.2017, 10:52 vor 2734 Tagen @ FESTAN 7885 Views

und finde den Beitrag hochinteressant.

Besten Dank

Theoretisch einfach, praktisch sehr schwer zu lösen

Weiner, Sonntag, 16.04.2017, 17:39 vor 2735 Tagen @ Falkenauge 8716 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 16.04.2017, 18:34

Hallo Falkenauge,

vielen Dank für Deine Frohbotschaft zu Ostern. Ich darf einen Versuch machen, die ganze Sache aus anderer, vielleicht nüchterner Perspektive anzugehen.

Wir können die Wirklichkeit einteilen in drei Ebenen: (1) massebehaftete, also schwere, träge, relative langsame und harte Materie; (2) Energie, die die Materie in Bewegung hält sowie zwischen materiellen Teilchen vermittelt, etwa durch Felder, Photonen, Neutrinos - letztere allesamt schnell und leicht, also wenig massebehaftet); (3) transzendente Strukturen wie etwa das Gravitationsgesetz oder die Zahlenkörper und ihre Proportionen, auch gewisse 'Ideen' sowie die ganzen Regeln und Resultate der materiellen und energetischen Entwicklung des Weltprozesses.

(1) ist eine Untermenge von (2), insofern die kleinsten massebehafteten und beständigen Teilchen 'nur' aufgerollte Energien sind (Elektron und Positron als rechts- bzw. linksdrehend rotierende elektromagnetische Felder). (2) wiederum ist nur eine Untermenge der Transzendenz (3), die die eigentliche, aus unserer intellektuellen Sicht rein abstrakte Basis von (1) und (2) ist. Raum und Zeit gibt es nur für (1) und (2), die Welt der Erscheinungen, (3) dagegen ist 'ewig': wir nehmen ja an, dass das Gravitationsgesetz in jeder Ecke unseres Universums gilt, und zwar vor 10 Mia. Jahren genauso wie jetzt oder in 10 Mia. Jahren.

Wichtig: Nicht nur das Allgemeine (also das zitierte Gravitationsgesetz oder der 'Goldene Schnitt' als Entwicklungsstruktur usw.) sondern auch das ganz Individuelle, etwa ein bestimmter Himmelskörper oder ein Kristall oder ein ganz individuelles Lebewesen oder eine jede Persönlichkeit ist in gewisser Weise in der Transzendenz repräsentiert, hat dort eine 'ewige' korrespondierende Existenz - sonst könnte es sie in der Welt der Erscheinungen nicht geben.

Im Judentum war Jesus nicht der Erste, der 'auferstanden' ist. Vor ihm wurden gemäß den israelitischen Schriften bereits Henoch und Elia 'von Gott direkt zu sich genommen', ohne dass sie gestorben wären. Desgleichen gibt es auch in anderen Kulturen und Religionen die Vorstellung und Erfahrung, dass ein Mensch das 'ewige Leben' oder 'Unsterblichkeit' o.ä. (die Begriffe wechseln) erlangen könne. Ich nenne nur wenige Beispiele (sie ließen sich vermehren): etwa die Idee vom "Regenbogenkörper", die im Dzogchen gebraucht wird, um das Ende eines langen Prozesses der Umwandlung zu bezeichnen, der mit der Auflösung der materiellen Körpers in Licht endet. Ich darf erinnern, dass Jesus seinen engsten Jüngern dieses Stadium der Entwicklung gezeigt hat, siehe sog. Verklärungsgeschichte, und dass das Grabtuch von Turin ein Bild zeigt, das nur durch Strahlung - eben im Moment der Auferstehung - entstanden sein kann. Castaneda, wenn man ihm trauen möchte, hat beschrieben, wie sein Lehrer mitsamt dessen ganzer Schamanentruppe sich vor seinen Augen in Licht aufgelöst hat. Im Indischen wird dieser Prozess als Moksha, bei den islamischen Sufis als Fana bezeichnet: Er strebt das Herauslösen einer Person aus dem materiellen und energetischen Kontinuum der Erscheinungswelt an. Und es wird dabei gleichzeitig nach dem Anker gesucht, mit dem alles Sein - und auch jeder von uns - in der Transzendenz 'festgehalten' und wahrhaft gegründet ist. Hat man einmal diesen Anker gefunden, dann kann man kommen und gehen - sofern man bestimmte Regeln beachtet und die Welt so akzeptiert, wie sie ist.

Auferstehung ist somit der Gegenbegriff zur Schöpfung, ganz wie (Wieder-) Geburt das Gegenteil von Tod ist. Die beiden letztgenannten bewegen sich in (1) und (2), die erstgenannten überschreiten die Grenze der Transzendenz nach bzw. von (3).

[image]

Soweit die Theorie. Zur Praxis lässt sich hier nichts schreiben, doch ist es aus dem Gesagten zwingend, das der- und diejenige, die den Zustand der Auferstehung erreichen wollen, systematisch sowie Stück um Stück alle Bezüge zur Welt auflösen sowie andererseits den Kontakt zur Transzendenz BEWUSST und mit INTENTION stärken und ausbauen müssen. Jesus hat mit seinem Leben und Verhalten sowie mit seiner Lehre dafür ein Beispiel geben wollen. Er wollte zeigen, dass es möglich ist - und wie man es erreichen kann. Das ist der Kern des Wortes: der Welt ersterben - gemäß dem Sprichwort "Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, verdirbt, wenn er stirbt." Der Sinn des Wortes "die Schuld der Welt auf sich zu nehmen" liegt darin, alles in die eigene Verantwortung herüber zu ziehen. Denn bei sich kann man es dann 'auflösen' (etwa durch ein Verzeihen), während man in allen anderen Maßnahmen (Herstellung von Gerechtigkeit) immer an der Welt 'kleben' bleibt.

Es ist richtig, dass kein anderer 'Religionsstifter' so oft nach seinem <Tode> anderen Menschen erschienen ist wie Jesus. Von Mohammed gibt es nur ganz wenige glaubwürdige Bezeugungen, er hat vermutlich (weil seine Lehrer Judenchristen waren) den gesamten Prozess gar nicht verstanden. Von Buddha wird gesagt, dass er inkarnieren würde, doch bedeutet das etwas anderes. Jesus dagegen hat seinen Jüngern und Jüngerinnen bis auf den heutigen Tag versprochen, dass er bei ihnen sein werde. Doch zielt seine Unterstützung nicht darauf, sie zur retten oder die Welt zu ändern sondern mit Hilfe des Lebensweges, den jeder Geborene hat, sich aus der Welt herauszulösen. Gemäß dem zentralen Wort, das er gegenüber Pontius Pilatus ausgesprochen haben soll: Mein Reich ist nicht von dieser Welt.

Weiner

Dann bleibt nur noch die Frage zu klären: (Vortext wiederholt entfernt vom Moderator)

Mephistopheles, Sonntag, 16.04.2017, 18:10 vor 2735 Tagen @ Weiner 8495 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 16.04.2017, 18:37

Wieso betrifft es eigentlich ausschließlich Männer, die das (im Ansatz) schaffen? Wieso eigentlich keine Frauen?
Ist das gendergerecht?
Was sagen die Gender-Mainstreaming-Aktivistinnen und Aktivisten dazu? Und was ist mit den anderen 58 von 60 Geschlechtern? Wie geraten die in Kontakt zur Transzedenz und zu den strahlenden Grabtüchern?

Gruß Mephistopheles

Nachtrag Literatur & LINKs

Weiner, Sonntag, 16.04.2017, 20:11 vor 2735 Tagen @ Mephistopheles 8675 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 17.04.2017, 12:45

Hallo Mephisto,

die Auferstehung ist total genderneutral ...

Ich habe ausdrücklich an einer Stelle geschrieben von "der- und diejenige, die den Zustand der Auferstehung erreichen wollen" usw.

Jedoch ist Auferstehung nur dem Menschen (aktiv) möglich, nicht jedoch einem Tier. Der Grund dafür ist höchstinteressant und hängt damit zusammen, dass der Mensch seine Emotionen und Gedanken kontrollieren und damit operabel machen kann, das Tier jedoch nicht. Und der Stein hat nicht genug davon. Für Aliens weiß ich es nicht, möchte es aber positiv vermuten ...

Ein ganz besonderes Thema sind "Jesus und die Frauen". Jesus hat die damaligen patriarchalischen Konventionen ständig durchbrochen, dafür gibt es genug Zeugnisse allein im NT. Die Frauen haben es ihm gedankt: während die männlichen Jünger nach seiner Verhaftung wie die Hasen vor dem Fuchs davongelaufen sind, blieben die Frauen am Kreuz und Grab, und waren demnach auch die ersten Zeugen der Auferstehung. Es ist eine Peinlichkeit ohnegleichen, dass in einer NT-Erzählung eine Frau, hier also Maria Magdalena, als Zeugin erwähnt wird, denn nach dem jüdischen Prozessrecht konnten Frauen keine Zeugen sein. Die Geschichte zeigt m.E., dass mit dem Christentum zum ersten Male seit der Einführung patriarchalischer Traditionen (vor etwa 6000 Jahren), wieder die Stellung der Frau aufgewertet werden konnte. Dieser Impuls ging im Laufe der Geschichte zwar wieder verloren, jedoch gibt es in anderen Religionen der letzten 2000 Jahre nicht annähernd so viele prominente Frauen wie im Christentum. Die 'Emanzipation' der Frau im neuzeitlichen Europa (wie immer man sie beschreiben und bewerten möchte) wäre ohne diesen geschichtlichen Unterbau nicht denkbar gewesen. Die ökonomische Instrumentalisierung der Frau war hier nur flankierend hilfreich. In anderen Kulturen werden Frauen noch viel massiver ausgebeutet.

Zurück zum Thema: Insofern die abendländische Alchemie einen Teil des Entwicklungsprozesses in Richtung "Auferstehung" wiedergibt (vor allem die Umwandlung des materiellen Körpers, die dabei zu bewältigen ist) und insofern sie dabei zu androgynen Symbolen greifen muss, dürfte somit erkennbar sein, dass auf diesem Weg die Verhaltensmuster und auch die physiologischen Prozesse, die mit dem Geschlecht verbunden sind, letztendlich ebenfalls aufgegeben bzw. überwunden werden müssen:

„Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.“ (siehe Mt 19,12; oder auch bereits bei Platon, Symposion 189e-190e)

Gemäß meinen Ausführungen ist das Korrelat zum CHRISTUS im Islam nicht der PROPHET sondern der QTUB:

https://en.wikipedia.org/wiki/Qutb

Im Sufismus erlöscht der Schüler zuerst 'in seinem Lehrer' (aus dem jeweiligen Orden), dann erlöscht er in Mohammed (= Fana-fi-al Rasul), zuletzt in Gott (= Fana-fi-Allah). Dann ist er ein Qutb, in der christlichen Terminologie also ein Auferstandener bzw. "eins mit Christus/Gott".

Die Anwesenheit von Jesus und Maria in der Religionsgeschichte des Christentums,

https://en.wikipedia.org/wiki/Visions_of_Jesus_and_Mary

egal ob in der Vision, als 'Erscheinung' oder realiter, ist ein sehr spezifisches Kennzeichen, durch das sich das Christentum von anderen Religionen deutlich unterscheidet. Das letzte der hier nachfolgend genannten Bücher hat sogar versucht (wie kurios!), dieses Phänomen quasi mathematisch-statistisch zu erfassen.

+ Michael Freze - Voices, Visions, and Apparitions, Huntington IN/USA, 1993
+ Phillip H. Wiebe - Visions of Jesus, Oxford University Press 1998
+ Jake H. O'Connell - Jesus' Resurrection and Apparitions: A Bayesian Analysis, Eugene OR/USA, 2016

Beste Grüße, Weiner

Klasse Beitrag!

nereus @, Montag, 17.04.2017, 11:35 vor 2734 Tagen @ Weiner 8312 Views

Hallo Weiner!

Du schreibst: Es ist eine Peinlichkeit ohnegleichen, dass in einer NT-Erzählung eine Frau, hier also Maria Magdalena, als Zeugin erwähnt wird, denn nach dem jüdischen Prozessrecht konnten Frauen keine Zeugen sein. Die Geschichte zeigt m.E., dass mit dem Christentum zum ersten Male seit der Einführung patriarchalischer Traditionen (vor etwa 6000 Jahren), wieder die Stellung der Frau aufgewertet werden konnte. Dieser Impuls ging im Laufe der Geschichte zwar wieder verloren, jedoch gibt es in anderen Religionen der letzten 2000 Jahre nicht annähernd so viele prominente Frauen wie im Christentum. Die 'Emanzipation' der Frau im neuzeitlichen Europa (wie immer man sie beschreiben und bewerten möchte) wäre ohne diesen geschichtlichen Unterbau nicht denkbar gewesen. Die ökonomische Instrumentalisierung der Frau war hier nur flankierend hilfreich. In anderen Kulturen werden Frauen noch viel massiver ausgebeutet.

Sehr gut beobachtet! [[top]]
Ich würde allerdings nicht von Peinlichkeit reden sondern eher von raffinierter Strategie!

Die Evangelisten dürften sehr wohl über die jüdische Rechtslage im Bilde gewesen sein und haben es dennoch „zugelassen“ als erste Zeugin für die Auferstehung Maria Magdalena zu benennen.
Das indiziert die Weitsicht der „Handelnden“.

Wen würdest Du als Zeugen vor Gericht zitieren, wenn Dir Anklage drohen würde?
Alleine dieses kleine Beispiel läßt die Genialität der damaligen Verfasser und der ganzen Heils-Geschichte aufblitzen.

mfG
nereus

Geschichtsverfälschung

Mephistopheles, Montag, 17.04.2017, 12:18 vor 2734 Tagen @ nereus 8193 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 17.04.2017, 12:28

Hallo Weiner!

Du schreibst: Es ist eine Peinlichkeit ohnegleichen, dass in einer
NT-Erzählung eine Frau, hier also Maria Magdalena, als Zeugin erwähnt
wird, denn nach dem jüdischen Prozessrecht konnten Frauen keine Zeugen
sein. Die Geschichte zeigt m.E., dass mit dem Christentum zum ersten Male
seit der Einführung patriarchalischer Traditionen (vor etwa 6000 Jahren),
wieder die Stellung der Frau aufgewertet werden konnte. Dieser Impuls ging
im Laufe der Geschichte zwar wieder verloren, jedoch gibt es in anderen
Religionen der letzten 2000 Jahre nicht annähernd so viele prominente
Frauen wie im Christentum. Die 'Emanzipation' der Frau im neuzeitlichen
Europa (wie immer man sie beschreiben und bewerten möchte) wäre ohne
diesen geschichtlichen Unterbau nicht denkbar gewesen. Die ökonomische
Instrumentalisierung der Frau war hier nur flankierend hilfreich. In
anderen Kulturen werden Frauen noch viel massiver ausgebeutet.

Überall in der Antike - mit Ausnahme des Judentums - gab es Priesterinnen - im katholischen Christentum gibt es sie bis heute nicht.
Selbstverständlich konnten Römerinnen selbstständig Geschäfte führen, studieren oder selbständig ein Erbe antreten - im Christentum konnten sie das bis in die Neuzeit nicht.
In den christlichen Staaten braucht eine Frau für so etwas einen männlichen Vormund.
Bis in die 50er Jahre des vergangenen Jh. durfte eine Frau ohne die Zustimmung ihres Mannes nicht einmal einen Arbeitsvertrag abschließen.

Du drehst in typisch christlicher Manier - weltweit erkennt man die Christen vor allem an ihrer Verlogenheit(!) - die tatsächliche Geschichte einfach um.

Für die Frauen bedeutete sogar der Islam eine Befreiung, weil die Frau behielt das als Eigentum, was sie in ihre Ehe mitgebracht hatte und konnte die Scheidung aussprechen. Der Ehemann musste dann das Heiratsgut der Frau rausrücken.
Im Christentum gab es das nicht, weil die Kirche im Normalfall keine Scheidung vorsah.

Sehr gut beobachtet! [[top]]
Ich würde allerdings nicht von Peinlichkeit reden sondern eher von
raffinierter Strategie!

Die Evangelisten dürften sehr wohl über die jüdische Rechtslage im
Bilde gewesen sein und haben es dennoch „zugelassen“ als erste Zeugin
für die Auferstehung Maria Magdalena zu benennen.
Das indiziert die Weitsicht der „Handelnden“.

Wen würdest Du als Zeugen vor Gericht zitieren, wenn Dir Anklage drohen
würde?
Alleine dieses kleine Beispiel läßt die Genialität der damaligen
Verfasser und der ganzen Heils-Geschichte aufblitzen.

Das lässt allenfalls die Rückständigkeit der Verfasser im Vergleich zu der umgebenden weltaufgeschlossenen griechischen Kultur aufblitzen.
In der griechischen Antike war es damals durchaus üblich, dass Frauen Regierungsverantwortung übernahmen.

Aber wir befinden uns wohl in der Phase der Rückverblödung (Rückfall hinter die Aufklärung), dass solch hanebüchener Unsinn überhaupt geschrieben werden kann.

mfG
nereus

Gruß Mephistopheles

feministische Deutungsversuche

nereus @, Montag, 17.04.2017, 17:35 vor 2734 Tagen @ Mephistopheles 7996 Views

Hallo Meph!

Du mußt Deine Mission des Feminismus nicht in jeden Beitrag krampfhaft einbinden.

@Weiner hatte sinnvollerweise auf die Offenbarung des auferstandenen Jesus gegenüber einer Frau hingewiesen, die juristisch im Judentum der Jesus-Zeit keine Bedeutung hatte.
Das habe ich aufgegriffen und auf die interessante Konstellation und mögliche Interpretation dieses Umstandes hingewiesen.

Was kommt von Dir dazu?

Das lässt allenfalls die Rückständigkeit der Verfasser im Vergleich zu der umgebenden weltaufgeschlossenen griechischen Kultur aufblitzen. In der griechischen Antike war es damals durchaus üblich, dass Frauen Regierungsverantwortung übernahmen.

Haben wir mal wieder den Text nicht gelesen oder verstanden?
Das was Du anprangerst, hatte @Weiner ja gerade aufgegriffen und deshalb auch auf die Nichtigkeit des Beweises verwiesen, die sich glasklar aus der damaligen geringen juristischen Stellung von Frauen herleiten läßt.

Der Kasus Knacktus ist daher:
Warum haben die Evangelisten ausgerechnet eine Frau als ersten Menschen gewählt, um den wiederauferstandenen Jesus zu bezeugen?
Sie zogen demnach eine Zeugenschaft heran, die nun gerade in dieser Zeit keine echte Bedeutung hatte.
Und dennoch haben sie es getan.

Wofür spricht also diese Begebenheit?
Für die Unterdrückung der Frau?

Was dann 5 Monate, 13 oder 1.296 Jahre später passierte, interessiert für diesen konkreten Fall nicht.

mfG
nereus

@Mephistopheles und @Nereus

Weiner, Dienstag, 18.04.2017, 14:34 vor 2733 Tagen @ Mephistopheles 7378 Views

Hallo!

Der Ausgangspunkt dieses gemeinsamen Gedankenganges war das Phänomen AUFERSTEHUNG, ein sehr anspruchsvolles Thema, das (wie in vielen Gesprächsfäden) nun in sachfremde Bereiche abgleitet. In Bezug auf den Ausgangspunkt darf ich nochmals festhalten, dass Auferstehung gleichermaßen Mann und Frau offen steht. Es spielt das Geschlecht keine Rolle und auch nicht der soziale Rang. Eher haben die Unterdrückten eine größere Chance, weil sie sich leichter von der Welt lösen können als diejenigen, die ihre Wünsche immer umsetzen dürfen. Denn wer Macht und Mittel hat, klebt eher an der Welt. Auf dem Weg zur Auferstehung gilt wie überall: durch Leiden und Fehler lernt man am schnellsten.

Was das Thema "rechtlich-wirtschaftlich-soziale Stellung der Frau im Wandel der Geschichte" betrifft, so will ich meine private Meinung vorausschicken. Ich würde mir wünschen, wenn sich mehr Frauen öffentlich äußern und einbringen würden. Es sollten aber nicht Frauen vom Typus einer Hillary Clinton sein, die noch schlimmer sind als mancher Mann. Sie - und viele andere prominenten Frauen der politischen Zeitgeschichte - sind nur Zerrspiegel (oder nützliche Idioten, quasi das Schmieröl?) einer durchgängigen Machomännerwelt.

Neben dieser privaten Meinung muss ich schlicht die Fakten der Geschichte zur Kenntnis nehmen. Die liegen so, dass seit etwa 6000 Jahren praktisch ausschließlich junge und alte Männerbanden (d.h. Krieger und Kleriker/Senatoren) den Gang der menschlichen Geschichte bestimmt haben. Die Ursache dafür ist im Rahmen eines Beitrags hier auf dem Forum nur oberflächlich zu erklären: sie liegt in physischer Machtausübung, und diese wiederum in materieller Technologie (Herdenhaltung, Reiten, Wagen, Eisen, Waffen, Maschinen, Spionage, Propaganda etc. etc.). Und sie liegt in mangelhafter Reflexion (-sbereitschaft) über den Aufbau menschlicher Gemeinschaften und Gesellschaften. Letztere können nämlich nicht ausschließlich durch physische Gewalt und (korrelierend im Bereich der Kommunikation) durch Manipulation begründet und aufrechterhalten werden, ohne dass das Wesen des Menschen sowie die Integrität der Natur (in die der Mensch immer eingebettet sein wird) dabei zerstört werden. Eine rein auf Gewalt, auf Hierarchien und auf einseitig funktionale Zusammenhänge gebaute Menschen- und Lebenswelt wird es nicht geben.

Es ist allerdings zu spät. Durch eine Erhöhung des Frauen'anteils' im öffentlichen Leben oder durch Einführung 'gerechterer' Bedingungen für Frauen (was immer das sein soll ...) lässt sich die träge Masse der Geschichte, die sich auf einem Schleuderkurs befindet, nicht mehr abbremsen oder umlenken. Es wird unausweichlich katastrophale Entgleisungen geben. Die jetzige und die nächsten zwei Generation werden den Preis für die Fehlentwicklungen der letzten 6000 Jahre bezahlen. Und die Überlebenden werden das Gute der letzten 6000 Jahre - und das ist auch Einiges! - bewahren und fortentwickeln.

@Nereus: Zur richtigen Einschätzung des Christentums im Vergleich zu anderen Religionen muss man unbedingt wissen und anerkennen, dass es in seinen ersten 250 Jahren eine verfolgte Religion war. Auch spätere Zeiten der Unterdrückung (die sich ganz aktuell in einem neuen Zyklus wieder anbahnen), waren immer die besten Entwicklungsperioden. Der Buddhismus hat sich im Wesentlichen 'rausgehalten', obwohl es viele (auch negative) Beispiele eines politischen Buddhismus gibt. Er ist der stille Bruder in der Familie der Religionen der Menschheit. Der Islam dagegen war und bleibt in seiner äußeren Form die Geschichte einer Räuberbande. Seine einzig akzeptable Form ist die private Ausübung in der familiären und lokalen Gemeinschaft oder im überschaubaren und transparenten (!) Orden. Nur hier kann der Islam die geistige Höhe anderer Religionen erreichen. Als politische Form dagegen ist der Islam eine absolute Katastrophe (wie das 'mittelalterliche' Christentum) und wird, wenn das von den gegenwärtigen islamischen Führern nicht erkannt und geändert wird, ganz zweifellos untergehen (maximal drei Generationen). Über die dritte monotheistisch-patriarchale Religion, der wir 'das alles zu verdanken haben', brauche ich nicht zu sprechen, denn sie ist bereits tot. Leider mumifiziert dieser Leichnam nicht, sondern das Gift läuft aus ihm heraus.

@Mephistopheles:

In der griechischen Antike war es damals durchaus üblich, dass Frauen Regierungsverantwortung übernahmen.

Hier bitte ich Dich, ein paar Beispiele zu nennen. Habe ich da etwas übersehen? In den ersten Hochkulturen und Staaten haben wir sehr viele Spuren der vorangegangenen Zeit, in der Frauen eine andere Rolle in den Gemeinschaften hatten. Diese Reste wurden aber zunehmend plattgewalzt. Im Gang einer Kultur gibt es dann eine spezifische Entwicklungsphase, in der Frauen wieder einen Freiraum sich erobern können (ist zu umständlich, das in der Kürze hier zu erklären, hilfsweise bei Spengler nachzulesen). In Ägypten kam in dieser Phase die Hatschepsut an die Macht, in China entwickelte die Kaiserin Lü zur Zeit der Han diesen Spielraum für nachfolgende Kaisermütter, in Rom kennen wir sehr gut die Aktivitäten von Frauen in der Kaiserzeit. Diese neuen intrakulturellen Entwicklungsprozesse dürfen nicht mit den Resten der uralten Tradition verwechselt werden, die sich in Spuren erhalten haben. So haben beispielsweise bei den Hakka-Han-Chinesen die Frauen noch heute eine bessere Stellung als über die ganze Geschichte des Kaisertums hinweg der Durchschnitt der Frauen oder sogar die Frauen an der Spitze des Staates hatten, doch hat sich diese Tradition der Hakka nur gehalten, weil sie im Kaiserreich über weite Strecken sozial isoliert waren. Noch deutlicher isoliert (vor allem auch geographisch) waren die Mosuo-Chinesen, bei denen sich bis heute Formen der Ehe und Familie erhalten haben, die wohl vor 7000 Jahren noch allgemein verbreitet waren.

Ein letztes Mal zurück zum Thema 'Auferstehung': man kann seine Aufmerksamkeit und Aktivitäten auf das WERDEN richten, auf den immerwährenden geschichtlichen Wandel innerhalb der Erscheinungswelt, oder aber auf das SEIN, d.h. auf die transzendenten Prinzipien, die dem WERDEN zugrundeliegen. Der Weg zur Auferstehung zielt auf das SEIN, unterliegt aber dem WERDEN und muss sich ihm deshalb klug anpassen.

Wünsche allseits eine gute neue Woche!

Weiner

Noch mal zur Auferstehung

Falkenauge @, Dienstag, 18.04.2017, 16:21 vor 2733 Tagen @ Weiner 7238 Views

Ein letztes Mal zurück zum Thema 'Auferstehung': man kann seine
Aufmerksamkeit und Aktivitäten auf das WERDEN richten, auf den
immerwährenden geschichtlichen Wandel innerhalb der Erscheinungswelt, oder
aber auf das SEIN, d.h. auf die transzendenten Prinzipien, die dem WERDEN
zugrundeliegen. Der Weg zur Auferstehung zielt auf das SEIN, unterliegt
aber dem WERDEN und muss sich ihm deshalb klug anpassen.

Hallo Weiner,

das ist in seiner philosophischen Abstraktheit ja wohl nicht ganz falsch. Aber was soll man damit anfangen?

Versuchen wir es konkreter.
Was ist die Bedeutung des physischen Leibes für die Entwicklung des Menschen und der Menschheit, um die es ja geht. Diese steht und fällt letztlich mit der Wiederverkörperung des Menschen, in der sich erst eine individuelle Entwicklung durchgehend vollziehen kann. Jedes einzelne Leben ist Fragment.

Der physische Leib hat m. E. seine Bedeutung dadurch, dass der Mensch nur in ihm, in seinem Spiegel sozusagen, zum Bewusstsein seiner selbst und der Welt erkennend erwachen kann. Das erleben wir ja auch jeden Morgen beim Aufwachen. Dies wird aber in dem Maße immer weniger möglich, in dem die reine ursprüngliche menschliche Form der Verzerrung und Zerstörung anheimfällt, wie es durch den Sündenfall, die „Sonderung“ von der göttlichen Welt, allmählich geschehen ist.

Von der Perspektive derjenigen Seite aus, welche die Entwicklung (das Werden) bewirkt, musste also eine Wiederherstellung der reinen Formgestalt des physischen Leibes erfolgen, damit die Menschen in den folgenden Inkarnationen überhaupt wieder physische Leiber vorfinden, die ihnen eine Weiterentwicklung zu immer höheren Bewusstseins- und Entwicklungsstufen ermöglichen.

Man muss das Ganze in diesem großen Zusammenhang sehen, dann begreift man erst die Bedeutung der Auferstehung Christi im Leibe.

Gruß
Falkenauge

Leiblichkeit ist das Ende der Schöpfungen Gottes

Weiner, Dienstag, 18.04.2017, 17:42 vor 2733 Tagen @ Falkenauge 7514 Views

Hallo Falkenauge!

Der eingangs zitierte Ausspruch stammt von dem alten schwäbischen (pietistischen!) Kabbalisten Oetinger. Der lag richtig, und ich verweise auf meine erste Antwort zu Deinem Ausgangsbeitrag, in dem ich die drei SEINS-Ebenen versucht habe zu umschreiben.

Im Alltag spüren wir aber weniger die Leiblichkeit als vielmehr energetische Phänomene. Beide sind natürlich aufs Engste verflochten. Ich gebrauche immer das Bild vom Eis (= Materie) das im Wasserstrom (= Energie) mitgetragen wird. Beide bestehen aus Wasser, aber das Eis ist eine verfestigte Form (in sich geschlossene elektromagnetische Wirbelfelder). Der 'Vorteil' der Materiewelt: alles geht sehr langsam vor sich, ist schwer und hart, es gibt Licht und Schatten, Kälte und Wärme etc. - Anziehung und Abstoßung werden 'erfahrbar'.

Letztlich weiß ich aber nicht wirklich, was der Vorteil dieser Erscheinungswelt des WERDENS sein soll. Das Bewußtsein ist ein energetisches Phänomen. Fast alle Religionen sind sich darin eins: die Natur des Geistes ist (wie) LICHT. Und hat man das Bewußtsein einmal 'erkannt und unter Kontrolle gebracht' (Stichwort: Meditationstechniken), dann kann man es auch an nichtmaterielle bzw. nicht massebehaftete Strukturen heften - es ist an Leiblichkeit nicht gebunden. Das ist die Grundlage der diversen Hellsichtigkeiten und verwandter Phänomene.

Doch Bewußtsein ist nicht alles. Es wäre ein schlaffes und nutzloses Segel an einem schaukelnden Boot ( = Leib) - wir brauchen auch Wind! Ihm entspricht in diesem Vergleich der Wille, die Absicht, die Intention. Schopenhauer hat beide in einem Buchtitel miteinander verbunden: Die Welt als Wille und Vorstellung. (Das ist schön und gut gesagt, aber ich habe das Gefühl, dass Arthur nicht wirklich Konsequenzen aus seiner Erkenntnis gezogen hat ...).

Wenn jemand außer Aufmerksamkeitskontrolle auch genug Willen hat und diesen mit Hilfe des vorstellenden Bewußtseins strukturieren und fokussieren kann, dann werden eigenartige Dinge möglich, die - für die heutige Einteilung der 'Wissenschaften' - in den Bereich PSI fallen würden. Sie sind aber nicht wichtig, der Weltprozess an sich ist schon eigenartig genug. Sehr eigenartig sogar.

Was ich sagen will: Leiblichkeit ist nur eine Ebene. Sie ist im ständigen Umbau befindlich, und es ist richtig, was Du sagst: sie dient primär dazu, um immer wieder neue individuelle Konstellationen zu erschaffen. Raum und Zeit sind sozusagen das Gefäß für Vielheit und Individualität. Und ein jeder von uns fängt in einer solchen spezifischen Konstellation an.

Ist das einmal erkannt, haben wir fortan zwei Möglichkeiten des Handelns: entweder wir stürzen uns ins Leben, befördern (= zeugen & gebären), genießen oder zerstören es (nur scheinbar ...), kämpfen für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit und Fortschritt - und sammeln Reichtümer, Wissen und anderes nutzloses Zeug an (das wir am Ende doch nicht mitnehmen können ...) und tun dies und tun das, jahrhundertelang, jahrtausenlang, Geburt um Geburt.

Oder aber wir versuchen, aus der Mitte dieses Stromes zum Ufer hin zu schwimmen - und an Land zu steigen. Diese letztere Wahl ist dann der Schritt vom WERDEN ins SEIN. In Richtung Auferstehung. Er folgt ganz bestimmten Regeln, die ebenso 'naturgesetzlich' sind wie alles Übrige in diesem Kosmos.

In allen 'höheren' Religionen der Menschheit ist dieser WEG entdeckt und weitergegeben worden. Meine Vermutung: die primären Erkundungen fanden während der letzten Eiszeit statt. Die seinerzeit erstmals belegbare KUNST zeigt uns zumindest, dass es jenen Menschen gelungen war, ihr Bewußtsein für längere Zeit zu fokussieren und zu strukturieren. Gleichzeitig hatten sie, so nehmen ich mal an, im Winter viel Zeit, um in ihren Höhlen am Feuer zu liegen, zu dösen und (bewußt) zu träumen. Vielleicht haben sie gelegentlich auch die falschen Blätter und Fruchtkörper gekaut ...

Der Rest ergibt sich von alleine: denn das Bewußtsein und Intentionalität sind autonome Seinsstrukturen, die sich - da hast Du wiederum Recht - entwickeln und entfalten wollen.

Wie die Blüte einer Pflanze ...

Beste Grüsse, Weiner

"Mentalfaschismus"

Silke, Mittwoch, 19.04.2017, 12:13 vor 2732 Tagen @ Falkenauge 7227 Views

Lieber Falkenauge,

Überlegungen sind wichtig.
Aber Vorsicht vor den Zirkelschlüssen in Platons Höhle.

"Die aufgrund der Vorfinanzierungslücke stets expansive Zentralmacht (andernfalls fusion, fision) hat man erst dann bildlich vor Augen, wenn man sie als ein Negativ des Ohnmächtigen, d.h. der durch zentrale Institutionen gewaltsam unterworfenen Individuen / Segmente begreift. Es ist kein Schwarz/Weiß-Denken notwendig. Das ist sogar hinderlich. Die Machtstruktur unserer Welt, sie wird auf keinem Schachbrett gefestigt, sondern einzig und allein durch den einmal in Gang gesetzten Impuls, einer verunsicherten Anzahl von Individuen auf Lebenszeit ihre kognitiven Fähigkeiten durch den gewaltsamen Stoß in eine nahezu perfekte, Hoffnung suggerierende Simulationen, zu rauben. Die Zentralmacht wird nicht durch Speer und Schild über die Zeit hinweg gefestigt, sondern durch einen Mentalfaschismus (angefangen beim Prediger, Jesusvorstellung etc.), der jede Entscheidung unseres alltäglichen Lebens begrenzt und uns an den Machtkreislauf fesselt. Und hierzu hat Jean Baudrillard ganz fabelhafte Texte verfasst, Texte, die einem den Raub unserer Entfaltungspotentiale alleine durch die Textwerdung der Welt offenbaren.
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=432828&page=0&category=0&or...

Liebe Grüße
Silke

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