Hallo Blum!
Deine Analyse kann ich nachvollziehen, auch wenn ich deren Beweiskraft nicht bewerten kann. Sie scheint sich aber u.a. hier zu bestätigen.
In der New York Times wurde der Rücktritt (oder war es gar ein Rausschmiß?) so kommentiert:
Der Rücktritt von Herrn Trumps Nationalem Sicherheitsberater Michael T. Flynn entzieht Herrn Netanjahu seinen stärksten Verbündeten im Weißen Haus, um Druck auf den Iran zu verstärken.
Und das Aufkommen von Jared Kushner, Herrn Trumps Schwiegersohn, als aufstrebender Nahost-Friedensmacher hat den Enthusiasmus des Präsidenten für eine Friedensinitiative zwischen Israelis und Palästinensern erhöht – etwas, was Herr Netanyahu nicht begierig ist, zu diskutieren.
Quelle: https://nocheinparteibuch.wordpress.com/2017/02/15/ruecktritt-von-flynn-verkompliziert-...
Da Außenminister Tillerson und Verteidigungsminister Mattis auf Reisen sind, dürfte sich Netanjahu bei seinem Besuch bei Trump anstatt mit Flynn nun mit Kushner und Bannon unterhalten müssen, was das Gespräch eher in Richtung Friedensprozess driften lassen könnte, schreibt Mark Landler weiter. Israel-Lobbyist Martin Indyk erklärte dazu weiter, der eine Punkt, wo Netanjahu keinen Raum für Manöver habe, der Friedensprozess, sei der eine Punkt, über den Trump reden wolle, und bei dem einen Punkt, über den Netanjahu reden wolle, Iran, da vermisse er nun seinen Flügelmann Flynn.
Ich habe schon länger vermutet, daß Trump mit der Ein-Staaten-Lösung – die Einzige, die überhaupt noch eine realistische Perspektive hat – den Zionisten ein dickes Ei ins Nest legen könnte.
Offenbar hält er daran fest und vergißt dabei nicht, die israelischen Freunde fest an sein Herz zu drücken.
Ähnlich bedauernd äußerte sich auch die radikalzionistische Siedlerpostille „Jerusalem Post“ zum Rücktritt von Flynn, dass dadurch Israel über Iran mit einem Nationalem Sicherheitsteam in Unordnung sprechen müsse, denn Michael Flynn sei Trumps Mann an der Spitze für Israel gewesen. Auch das liberalzionistische Hasbara-Blättchen Haaretz schreibt, der Rücktritt von Flynn sei ein Schlag für Netanjahu ..
Das dies alles nur Theaterdonner ist, glaube ich eher weniger.
Ernennung und Rücktritt könnten gar ein kluger Schachzug von Trump gewesen sein.
Dass es zur Absetzung von Flynn kaum mehr als drei Wochen nach seiner Ernennung gekommen ist, sieht dabei zwar unschön aus, passt aber zeitlich ganz gut. Ohne dass Flynn in den letzten Wochen als von Israel geliebter Nationaler Sicherheitsberater amtiert hätte, wäre es für US-Präsident Trump bestimmt schwieriger gewesen, seine wichtigsten Kabinettsposten, darunter Tillerson und Sessions, durch den immer noch zu weiten Teilen von der Israel-Lobby dominierten Senat zu bekommen. Da die wichtigen Minister nun im Senat durch sind, hat Flynn seine Aufgabe erfüllt und kann durch jemanden ersetzt werden, der das russisch-amerikanische Verhältnis nicht durch übertriebene Feindseligkeit gegen Iran belastet.
Was an dieser These dran ist, vermag ich nicht zu sagen, aber sie hätte Putinsche Qualität.
Daher irritiert mich zwar ein wenig das Krim-Gekläffe, aber wer weiß, es könnte auch ein weiteres Manöver sein, um die Meute ruhig zu stellen.
Jeder, der bis 3 zählen kann, weiß, daß sich ein gutes Verhältnis zu Rußland und eine Krim-Rückgabe praktisch ausschließen, vor allem wenn man die Hintergründe kennt.
So doof kann Trump nicht sein, daß er dies nicht weiß.
Allerdings ist auch Vorsicht geboten.
Eine gezielte Demontage kann man auch nicht ganz ausschließen und wir werden sehen, wie viele Leute sein Team demnächst noch verlassen (müssen).
Trump ist offenbar ein ziemlich guter Stratege und seine wirklichen Absichten kennen wir nicht. Daher bleibt es spannend und wir müssen weiterhin von der Hoffnung leben.
Wenn er richtig etwas erreichen will, müssen in Kürze der Wahlbetrug (doppelte Stimmabgabe) und das Pizza-Tor weit aufgerissen werden.
Das Establishment muß in seiner eigenen "Schei.." ertränkt werden.
Nur so wird man es wirklich los.
mfG
nereus