Wenn Deutschland den Euro verlaesst, muss die EZB auszahlen (Target2, Draghi)

CalBaer @, Samstag, 21.01.2017, 19:22 vor 2874 Tagen 6926 Views

Sagt Draghi klipp und klar:

"If a country were to leave the Eurosystem, its national central bank's claims on or liabilities to the ECB would need to be settled in full," Draghi said in the letter.

http://www.zerohedge.com/news/2017-01-21/stunning-admission-draghi-says-country-can-lea...

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Höhere Mathematik

Rotti @, Pampa, Samstag, 21.01.2017, 20:17 vor 2874 Tagen @ CalBaer 5798 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 22.01.2017, 14:34

Sagt Draghi klipp und klar:

"If a country were to leave the Eurosystem, its national central bank's
claims on or liabilities to the ECB would need to be settled in
full
," Draghi said in the letter.

http://www.zerohedge.com/news/2017-01-21/stunning-admission-draghi-says-country-can-lea...

Servus!

In was wird ausgezahlt? In Euros dürfte es kein Problem sein. Man drucke ein paar Euros mit der Bazooka und schon hat man die benötigten Fantastilliarden. Aber das wird nicht passieren, da bekanntlich der Letzte (Deutschland) das Licht ausmacht.
[[zigarre]]

M.f.G.
Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.

Simple Logik

CalBaer @, Samstag, 21.01.2017, 23:02 vor 2874 Tagen @ Rotti 5413 Views

In was wird ausgezahlt? In Euros dürfte es kein Problem sein. Man drucke
ein paar Euros ...

Das ist bereits laengst geschehen, da die Buba das Geld fuer die Zahlungsempfaenger von Target2 einfach drucken muss. Nach Draghis Aussage kann es sich daher nur um das ZB-faehige Kollateral handeln, was zu "setteln" ist. Da die "claims" seitens der Buba gegen die EZB bestehen, muesste die EZB also zentralbankfaehige Titel an die Bundesbank im Falle eines Euro-Austritts Deutschlands liefern. Da sie die gar nicht hat und auch niemals die Autoritaet hat, diese von den Target2-Mitgliedern, die bei der EZB entsprechende Verbindlichkeiten haben, zu beschaffen, verstehe ich die Aussage Draghis zu den Anspruechehaltern nur so: "You are fucked".

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
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Anmerkungen ...

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 22.01.2017, 10:59 vor 2873 Tagen @ CalBaer 4070 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 22.01.2017, 11:09

In was wird ausgezahlt? In Euros dürfte es kein Problem sein. Man drucke ein paar Euros ...

Das ist bereits laengst geschehen, da die Buba das Geld fuer die Zahlungsempfaenger von Target2 einfach drucken muss.

Richtig.

Nach Draghis Aussage kann es sich daher nur um das ZB-faehige Kollateral handeln, was zu "setteln" ist. Da die "claims" seitens der Buba gegen die EZB bestehen, muesste die EZB also zentralbankfaehige Titel an die Bundesbank im Falle eines Euro-Austritts Deutschlands liefern.

Sehr richtig.

Da sie die gar nicht hat und auch niemals die Autoritaet hat, diese von den Target2-Mitgliedern, die bei der EZB entsprechende Verbindlichkeiten haben, zu beschaffen, verstehe ich die Aussage Draghis zu den Anspruechehaltern nur so: "You are fucked".

Erstens, die EZB besteht aus dem Direktorium (= ein Leitungsgremium) sowie aus den nationalen ZBanken der Eurozone, welche sozusagen Filialen (Geschäftsstellen) der EZB sind. Das Direktorium der EZB bilanziert nichts, vergibt auch keine Kredite auf eigene Rechnung usw., da es lediglich den nationalen ZBanken vorsteht und gegenüber diesen Weisungsbefugnisse besitzt. Das "Übereinanderlegen" der Bilanzen der nationalen ZBanken ergäbe die EZB-Bilanz .. da verschwänden die Target2-Salden sofort und restlos (da passive = aktive).

Zweitens, ich glaube schon, dass das Direktorium der EZB die Autorität und Kompetenz besitzt, beliebige nationale ZBanken der Eurozone (= Filialen der EZB), welche negative, d.h. passive Target2-Salden aufweisen, anzuweisen, bestimmte Menge bestimmter ZB-fähiger Aktiva an die BuBa zu transferieren (.. zu allererst Staatsanleihen, aber auch Devisen, Aktien, Gold o.ä.) ... und zwar insgesamt in Höhe der BuBa-Forderung gegen die EZB. Dies müsste geschehen, wenn die BuBa (= Staat BRD) aus der Eurozone aussteigen wollte. Die Briten z.B. sind fein raus, da sie den Euro nicht verwenden.

Dementsprechend würden, nicht nur bei der BuBa, sondern auch die passiven Target2-Salden der betroffenen ZBanken sowie deren Bilanzsummen sinken. Solche Aktiva besitzt jede nationale ZB in der Eurozone in ausreichender Menge, d.h. in einem nominalen Wert, welcher höher ist als das jeweilige negative/passive Target2-Saldo.

So weit die Theorie. Ob sie das auch so machen würden, steht in den Sternen. "Vorgesehen" wurde das jedenfalls nicht. Deshalb setzen sie alle Hebel an, damit das nicht geschehen muss.

Mit Gruß, Beo2

Anweisungen gehen ins Leere

CalBaer @, Sonntag, 22.01.2017, 22:03 vor 2873 Tagen @ Beo2 3068 Views

Da die ZBs leergefegt sind. Andernfalls haetten sie ja laengst die Target2-Bilanz ausgleichen koennen.

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Das widerspricht der Sachlogik.

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 22.01.2017, 23:21 vor 2873 Tagen @ CalBaer 2871 Views

Da die ZBs leergefegt sind. Andernfalls haetten sie ja laengst die Target2-Bilanz ausgleichen koennen.

Die AKTIVA (Bilanzsumme) der nationalen ZBanken müssen zwingend jeweils sehr viel höher sein als ein etwaiges negatives/passives Target2-Saldo, weil sich auf der Passivseite jeder ZB auch noch all die ZB-Konten der Kunden tummeln, die je nicht leer sind - z.B. die der Geschäftsbanken sowie des Staates - und auch noch das Eigenkapital der ZB, welches ebenfalls nicht negativ sein kann.

Also, es müssen nominell mehr als genug Aktiva bei jeder ZB vorhanden sein, viel mehr, um damit ein negatives Target2-Saldo abzudecken .. es sei denn, die Aktiva sind extrem überbewertet und müssten dringend abgewertet werden. Dies widerspräche aber dem einvernehmlichen, vertraglichen Usus in der Eurozone und kann deshalb nicht von einem eventuellen Aussteiger eingefordert werden.

Mit Gruß, Beo2

Reserve Ratio - nat. ZBs gingen dann pleite (oT)

CalBaer @, Montag, 23.01.2017, 03:25 vor 2873 Tagen @ Beo2 2705 Views

- kein Text -

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Zahlungs- & Handelsbilanzen, Überschüsse, Löhne & Produktivität usw.

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 23.01.2017, 11:28 vor 2872 Tagen @ CalBaer 2911 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 23.01.2017, 12:04

Reserve Ratio - nat. ZBs gingen dann pleite (oT)

Lieber @CalBaer, Du machst deine Hausaufgaben nicht, da Du hier laufend plakative Behauptungen ohne jegliche Begründung aufstellst. Du machst es dir ein wenig zu leicht ...

Also, erkläre mir bitte: Wie kann eine ZB pleitegehen, wenn sie Aktiva in Höhe ihrer Bilanzsumme besitzt und ihr negatives/passives Target2-Saldo nur ein Bruchteil der Bilanzsumme ausmacht .. UND, wenn sie also einen Teil ihrer Aktiva ins Ausland abgibt und dafür ihr Target2-Saldo auf der Passivseite wegputzt? Mit anderen Worten: wenn sie ihre Bilanzsumme in Höhe des Target2-Saldos verkürzt, ohne dass ihr Eigenkapital dadurch im geringsten berührt wird. Das fürs erste.

Zweitens, eine ZB kann nicht pleitegehen, da sie vom Staat (was sie ja eigentlich ist) rekapitalisiert werden muss, sollte einmal das EK gegen Null (und darunter) absinken. Es steht sogar implizit auch im Grundgesetz. Die BuBa bzw. ihre Vorgängerin wurde ja auch bereits bei ihrer Gründung vom Staat, ihrem Eigentümer mit Eigenkapital ausgestattet. Und wie macht er das? Ganz einfach: Der Staat leiht sich zusätzliches Geld (vgl. Staatsanleihe), notfalls direkt bei der ZB (wie 1948f), und übergibt es der ZB. Dieser völlig legale Vorgang verlängerte nur die ZB-Bilanz und die Staatsverschuldung. Er ist ja auch der einzige Gesellschafter und Eigentümer. (Übrigens, bei der FED kann er die Gesellschafterbanken per Gesetz dazu verpflichten. Sie sind ja bei der FED Pflichtgesellschafter per Gesetz.)
_____________________

Es gibt aber ein anderes Problem im Zusammenhang mit den Target2-Salden, welches tatsächlich ein reales und bereits permanent wirksam ist .. und welches niemand hier diskutiert (außer mir). Ich kenne nur den Dr. Heiner Flassbeck, der nicht müde wird, darauf hinzuweisen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Heiner_Flassbeck
http://www.ingenieur.de/Politik-Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/Flassbeck-In-Deutschland-...
http://www.wirtschaftswurm.net/2013/was-tun-gegen-schaedliche-exportueberschuesse/
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-03/bundesregierung-export-ueberschuesse-eu

Also, die Target2-Salden stellen ZAHLUNGsbilanzen der einzelnen Länder dar, also bereits erfolgte private und gewerbliche Geldflüsse ins und aus dem (Euro-) Ausland. Darin enthalten sind im Falle der BRD, der also effektiv (wie auch immer) Jahr für Jahr mehr Geld zugeflossen als abgeflossen ist, neben z.B. der Kapitalflucht und neben Investitionen in die anhaltende Immoblase in DE (vgl. den Preisanstieg) aus der Eurozone nach hierher vor allem die Export-/HANDELsüberschüsse der BRD.

Was bedeuten aber diese Exportüberschüsse reell? Sie be'deuten, dass die Löhne im Verhältnis zu der Arbeitsproduktivität (= BIP pro Arbeitsstunde) in DE verglichen mit dem Rest der Eurozone (und auch darüber hinaus) NIEDRIGer sind als dort. Kein Land der Welt kann Exportüberschüsse erzielen, wenn dieser "Index aus Löhnen und Arbeitsproduktivität" nicht relativ niedrig ist, ganz egal, wie hoch die Löhne nominal (umgerechnet in US$) im Vergleich zum Ausland sind. Mensch kann also sagen, dass DE ein Billiglohnland im Vergleich zum Ausland ist, gemessen an der Arbeitsproduktivität hier und dort.
Mit dem Vokabular der Marxisten ausgedrückt: In DE werden die Werktätigen besonders intensiv ausgebeutet, was zugleich bedeutet, dass in DE die Rendite auf das realwirtschaftliche Produktivkapital in der Exportwirtschaft höher ist bzw. sein muss (real, inflationsbereinigt) als z.B. im Rest der Eurozone. Noch anders umschrieben: Die deutschen Werktätigen (können) konsumieren weniger an im Ausland erbrachter verdinglichter Arbeitsleistung (Import) als sie an das Ausland abgeben (Export) .. im Gegensatz zu ihren Arbeitgebern, für welche genau das umgekehrte gilt.

Mit anderen Worten: Die Werktätigen in DE werden durch die Exportüberschüsse um einen Teil ihres Lohnes und ihres Wohlstands (Konsums) betrogen, wenn wir das reale Lohnniveau im (Euro-) Ausland mit dessen weit niedrigerer Arbeitsproduktivität als Maßstab nehmen .. betrogen von ihren Arbeitgebern, derer Kapitalrendite in der Exportwirtschaft dementsprechend höher ist als im Ausland.

Hiermit ist eine der Hauptursachen der deutschen "Weltmeisterschaft" im Außenhandel erklärt. Es ist ein nicht zu übersehendes Problem für die deutschen Arbeitnehmer .. siehe trotz wachsender Produktivität die stagnierenden Reallöhne und sinkenden Altersrenten.

Mit Gruß, Beo2

Wenn das so simpel waere, warum liefern z.B. die Italiener nicht einfach?

CalBaer @, Montag, 23.01.2017, 22:28 vor 2872 Tagen @ Beo2 2652 Views

Reserve Ratio - nat. ZBs gingen dann pleite (oT)

Also, erkläre mir bitte: Wie kann eine ZB pleitegehen, wenn sie Aktiva
in Höhe ihrer Bilanzsumme besitzt und ihr negatives/passives Target2-Saldo
nur ein Bruchteil der Bilanzsumme ausmacht

Sicher nur ein Bruchteil, aber das reicht eben aus um das Geldsystem ueber die Wupper gehen zu lassen. Fuer eine Pleite muss ja nicht das gesamte Aktiva ausgeloescht werden, ein Bruchteil davon bringt das ganze schon ins Wanken, einfach weil das Vetrauen verschwindet (Bank Run).

.. UND, wenn sie also einen Teil
ihrer Aktiva ins Ausland abgibt und dafür ihr Target2-Saldo auf der
Passivseite wegputzt?

Wenn das so simpel waere, warum liefern z.B. die Italiener nicht einfach? Bitte um Erklaerung.

Zweitens, eine ZB kann nicht pleitegehen, da sie vom Staat (was sie ja
eigentlich ist) rekapitalisiert werden muss,

Schon klar, letztendlich muss die ZB nie pleite gehen (notfalls wird sie per Martial Law erhalten), nur die Privaten, leider.

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Es ist simpel. Die Begründung ..

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 24.01.2017, 12:15 vor 2871 Tagen @ CalBaer 2506 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 24.01.2017, 12:36

Also, erkläre mir bitte: Wie kann eine ZB pleitegehen, wenn sie Aktiva in Höhe ihrer Bilanzsumme besitzt und ihr negatives/passives Target2-Saldo nur ein Bruchteil der Bilanzsumme ausmacht

Sicher nur ein Bruchteil, aber das reicht eben aus um das Geldsystem ueber die Wupper gehen zu lassen. Fuer eine Pleite muss ja nicht das gesamte Aktiva ausgeloescht werden, ein Bruchteil davon bringt das ganze schon ins Wanken, einfach weil das Vertrauen verschwindet (Bank Run).

Schon wieder eine beliebte Floskel, die sich bei Deppen gut anhört; nur leider wieder ohne plausible Begründung. "Vertrauen" wird immer gerne bemüht, wenn man argumentativ nichts mehr auf der Pfanne hat. Ist aber ein gutes Menschenrecht.

Warum sollte es zum Vertrauensverlust gegenüber den Banken kommen, wenn die ZB sauber bilanziert und ihr Target2-Saldo gegen einen Teil ihrer Aktiva wegputzt? Im Gegenteil, das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der eigenen ZB müsste eher wachsen.

.. UND, wenn sie also einen Teil ihrer Aktiva ins Ausland abgibt und dafür ihr Target2-Saldo auf der Passivseite wegputzt?

Wenn das so simpel waere, warum liefern z.B. die Italiener nicht einfach? Bitte um Erklaerung.

Es ist simpel. Die Erklärung: Weil es völlig sinnlos wäre ...

__ 1) Erstens, weil es Jacke wie Hose ist, ob es die griechische ZB oder die griechische Regierung ist, welche der BuBa Anleihentilgung schuldet. Es macht keinen Unterschied. Also können die Anleihenverträge getrost dort bleiben, wo sie sind.
__ 2) Zweitens, würde eine griech. Staatsanleihe gegenüber der BuBa durch die gr. ZB oder aber durch die gr. Regierung getilgt, muss das Geld bei der BuBa ehe in den Schredder. Die BuBa kann und darf damit nichts anfangen; gar nichts. Das Geld ist nämlich bereits an die eigentlichen Empfänger geschaffen und gezahlt worden.
__ 3) Drittens, die nationalen ZBanken sind nur Geschäftsstellen derselben Großbank (EZB).
__ 4) Viertens, eine Auflösung eines Target2-Saldo wäre nur sinnvoll, wenn der betreffende Staat aus der Eurozone aussteigen sollte. Es liefert immerhin wichtige Informationen über die Zahlungsbilanzen der Staaten der Eurozone untereinander.

Und daraus sollten gewiss Konsequenzen gezogen werden, die ich in meinem Vorpostig angesprochen habe (vgl. auch Dr. Heiner Flassbeck). Denn:

__5) Sollten die Target2-Salden IN DEN BILANZEN per Aktivatransfer zwischen den ZBanken aufgelöst werden, blieben die entsprechenden Zahlungsbilanz-/Geldfluss-/Ungleichgewichte VERDECKT unverändert (!) weiterbestehen, mit weiterhin schädlichen Konsequenzen für die betreffenden Volkswirtschaften. Hier liegt das EIGENTLICHe Problem, und nicht auf der "Ablenkungsbühne".

Genügt es dir jetzt?

Zweitens, eine ZB kann nicht pleitegehen, da sie vom Staat (was sie ja eigentlich ist) rekapitalisiert werden muss,

Schon klar, letztendlich muss die ZB nie pleite gehen (notfalls wird sie per Martial Law erhalten), nur die Privaten, leider.

Nicht "leider", sondern es ist gut so, dass Staaten - denn nichts anderes ist auch die ZB - nicht mehr Pleite gehen können, seitdem es keinen Goldstandard mehr gibt. Sie können sich ewig mit eigenem Geld rekapitalisieren, solange es nämlich ihre Bürger wünschen. Es ist dabei nur wichtig, dass die Spielregeln geändert werden, damit die Bürger die Macht im Staate, auch über die Finanzen, zurück gewissen.

Der Staat hat nur gegenüber ALLEN Bürgern verschuldet zu sein, und nicht nur gegenüber wenigen (Privatbanken). Der Staat hat nur zu liefern, was die Bürger bestellen und bereit sind, mit ihren Steuerabgaben (Leistungsabgaben) zu finanzieren, nichts weiter.
Und dafür würden sogar gar keine Privatbanken benötigt: Alle Girokonten und auch das gesamte Zahlungsverkehr wären sowieso viel besser/sicherer bei der ZB aufgehoben.

Mit Gruß, Beo2

nee ja, schon klar, "nur" wichtig...

trosinette @, Mittwoch, 25.01.2017, 08:42 vor 2870 Tagen @ Beo2 2312 Views

Guten Tag,

Es ist dabei nur wichtig, dass die Spielregeln geändert werden, damit die
Bürger die Macht im Staate, auch über die Finanzen, zurück gewinnen.

An dieser Stelle fällt mir ein Zitat von Beo2 ein: "Eine beliebte Floskel, die sich bei Deppen gut anhört."

Und wieso "zurück gewinnen"? Wann hatten denn die Bürger einst die Macht über die Finanzen?

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Was genau bedeutet das?

J. v. Liebig @, Sonntag, 22.01.2017, 11:16 vor 2873 Tagen @ CalBaer 3667 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 22.01.2017, 14:23

Hallo CalBaer,

ich beginne langsam, die Aussage hinter Deinem Beitrag zu erahnen.
Könntest Du es vielleicht noch einmal etwas verständlicher für nicht EZB- und Bundesbänker formulieren? Was kommt auf einzelne Länder zu, wenn diese den Austritt betreiben, was passiert wenn der Euro obsolet ist?

Gruß v. L.

Die Nagelprobe wird am 23.4. und 7.5. kommen, wenn Marine LePen zur Präsidentin Frankreichs gewählt wird. (mT)

DT @, Sonntag, 22.01.2017, 11:32 vor 2873 Tagen @ CalBaer 4253 Views

https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4sidentschaftswahl_in_Frankreich_2017

Sie liegt in Führung und möchte aus der EU austreten.

https://www.heise.de/tp/features/Le-Pen-auf-Trumps-Erfolgsspur-3603113.html

Brzezinski hat ja schon in "The grand chessboard" geschrieben, daß die Achse zwischen Deutschland und Frankreich und speziell zwischen Deutschland und Russland zerstört werden muß und "Uneinigkeit zwischen den Vasallen" gestreut werden muß, damit diese sich gegenseitig bekämpfen und dem Hegemon nicht in die Quere kommen.

Merkel redet bestimmt nicht mehr mit LePen. Aber sie redet ja auch nicht mit Trump. Bleibt nur noch Vladimir, auf russisch, sie hat ja mal die Russischolympiade gewonnen.

Glaube nicht, daß sie eine Chance hat

Monterone @, Sonntag, 22.01.2017, 11:46 vor 2873 Tagen @ DT 4520 Views

Marine Le Pen dürfte keine Chance haben. Dieses System gräbt ihr von links, durch Rothschild-Mann Macron, und rechts, François Fillon das Wasser ab.

Sehr bezeichnend wieder, daß beide beim Thema Wirtschaft und Finanzen den gleichen neoliberalen und bankenkompatiblen Kurs fahren.

Fillon hat inzwischen das Holocaust-Memorial von Paris besucht, sich tief zerknirscht gezeigt und gesagt, *die Europäer (sic!) haben das ultimative Verbrechen begangen*.

Sollte es die durch ihren Vater bestimmt bestens revisionistisch präparierte Marine Le Pen dennoch packen, wäre das eine Sensation, größer als der Wahlerfolg Donald Trumps.

Ich nehme an, bei den französischen Präsidentschaftswahlen wird sich wieder einmal herausstellen, daß man in diesem System durch Wahlen garantiert nichts ändern kann.

Entweder das Militär verliert irgendwann die Geduld und setzt die demokratischen Verbrecher endlich in Haft, oder alles bleibt wie es ist.

Die Präsidentschaft Trumps steht zu meiner Aussage in Widerspruch, aber warten wir doch erst einmal ab, welche Taten seinen Ankündigungen folgen, und ob sie für uns von Vorteil sind?

Monterone

Simple Logik und höhere Mathematik

Rotti @, Pampa, Sonntag, 22.01.2017, 12:21 vor 2873 Tagen @ CalBaer 3836 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 22.01.2017, 14:26

Ich spekuliere einfach mal so rum. Man gehe zu Kik, kaufe einen Fünferpack Unterhosen, trage diese jeweils zwei Tage. Als nächstes gehe man zur EZB, hinterlege diese als Sicherheit für á Hundert Milliarden (um einen geflügelten Ausspruch des Gelben zu zitieren) und siehe da, die target 2 Salden sind monetisiert............... [[freude]]

Wie wir seit etlichen Jahren sehen, sind die Verträge von Maastricht u.Ä. nur unverbindliche Vorschläge, die nach Belieben ausgelegt werden können.
Ob jetzt Draghi "fuck you" sagt oder sich gewählter ausdrückt, ist Jacke wie Hose. Das Ergebnis dürfte ein Zahlensatz bei der BuBa sein, der alles ausgleicht. Wenn es nicht passt, kann Deutschland mit seiner Gurkentruppe und scharfen Besenstielen die Forderung bei unseren Freunden eintreiben. [[zigarre]]

Oder anders ausgedrückt, wech is wech. [[smile]]

M.f.G
Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.

Euro-Austritt Deutschlands

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Sonntag, 22.01.2017, 12:51 vor 2873 Tagen @ CalBaer 4351 Views

Hallo CalBaer,

In was wird ausgezahlt? In Euros dürfte es kein Problem sein. Man

drucke

ein paar Euros ...


Das ist bereits laengst geschehen, da die Buba das Geld fuer die
Zahlungsempfaenger von Target2 einfach drucken muss.

Eigentlich müsstest Du sagen "...gedruckt hat und weiter drucken muss."
Ja.

Nach Draghis
Aussage kann es sich daher nur um das ZB-faehige Kollateral handeln, was zu
"setteln" ist.

Nein, viel einfacher.

Da die "claims" seitens der Buba gegen die EZB bestehen,

Ja.

muesste die EZB also zentralbankfaehige Titel an die Bundesbank im Falle
eines Euro-Austritts Deutschlands liefern.

Nein.

Da sie die gar nicht hat und
auch niemals die Autoritaet hat, diese von den Target2-Mitgliedern, die bei
der EZB entsprechende Verbindlichkeiten haben, zu beschaffen,

Ja.

verstehe ich
die Aussage Draghis zu den Anspruechehaltern nur so: "You are
fucked"
.

Ja, aber nicht aus dem von Dir vermuteten Grund.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Euro + Bazooka + Lebens-/Leidensfähigkeit = Warten auf Godot?

Leserzuschrift @, Sonntag, 22.01.2017, 13:44 vor 2873 Tagen @ CalBaer 4076 Views

Grüße an die gelbe Schwarmintelligenz.

Dieser Betrag richtet sich an @CalBear aber auch an alle anderen Schreiber hier im Forum.

In einem Antwortbeitrag bezüglich Schiffswetten wurde von dir das Thema Euro-Wetten angeschnitten.
Beitrag - Hier->http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=426852
Auch in deinem Eröffnungsbeitrag sprichst du wieder das Thema Euro und seine Überlebensfähigkeit an.

Seit dem Höhepunkt der Finanz-, Staatsschulden- und Eurokrise im Jahr 2010 wartet so mancher Beobachter darauf, dass dem Euro endgültig die Puste ausgeht.
In den Jahren 2010 und 2011 schossen die Spekulationen sogar derart ins Kraut, dass es folgende Meldungen gab:

2010 - Merkel droht mit Rückkehr zur D-Mark - Hier->https://www.youtube.com/watch?v=euVht6XDgUk

2011 - Pippa Malmgren zur D-Mark - Hier->http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2011/10/28141/

und dergleichen mehr.

Heute - sieben Jahre später - ist von all dem immer noch nichts wahrzunehmen. Und wir haben in der Zwischenzeit so manchen Schritt erlebt.
Griechenland, Spanien, Italien, Portugal wurden/werden mit Euros vollgepumpt und die einfache Bevölkerung muss leiden.
Ein Ausscheiden Griechenlands und/oder Italiens aus dem Euro wird noch nicht einmal als ernsthaftes Gedankenspiel in Erwägung gezogen.
Umgekehrt verhält es sich mit einem ausscheiden Deutschlands aus dem Euro. Auch dieses Gedankenspiel scheint verboten zu sein.
Der Euro an sich wird mit einem Bazookaschuss nach dem anderen (künstlich) am Leben erhalten.

In seiner Gänze ist das Target2-System saldenmechanisch anscheinend in Ordnung. Doch isoliert betrachtet ergeben sich (höchst) bedrohliche Ungleichgewichte (hier verweise ich auf die diversen Vorträge von Prof. Hans Werner Sinn zu sehen/hören auf YouTube).
Auch ist vielen Schreibern und stillen Lesern des Forums mittlerweile klar, dass die Fallhöhe größer wird, je mehr Zeit vergeht.
Auch verschiedene andere Kennwerte lesen sich ähnlich. Aber Anzeichen dahin, dass sich am Euro oder dem Eurosystem irgend etwas ändern könnte fehlen komplett.
Sollte ich bei diesem Themenkomplex etwas übersehen haben, bitte ich das zu entschuldigen.

Alles was bisher unternommen wurde, hatte einzig und allein den Zweck, den Euro am Leben zu erhalten. Scheint bisher auch richtig gut zu funktionieren. Ich mag den Euro nicht. Aber ich kann leider nicht erkennen, wo sich der Euro anfängt, sich zu verabschieden? Gerne hätte ich die D-Mark wieder in der Hand. Aber wo zeigen sich handfeste Auflösungserscheinungen des Euro?

Mittlerweile glaube ich, dass wir dort auf Godot warten. Leider!!!

Grüße an Das Gelbe Forum
H4-Licht

Fallhöhe

Mephistopheles, Sonntag, 22.01.2017, 15:14 vor 2873 Tagen @ Leserzuschrift 3907 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 22.01.2017, 16:52

Auch ist vielen Schreibern und stillen Lesern des Forums mittlerweile
klar, dass die Fallhöhe größer wird, je mehr Zeit vergeht.

Wieder ist er da, der Begriff "Fallhöhe", ohne dass ihn jemand definiert hat und folglich auch, ohne dass jemand weiß, wovon eigentlich die Rede ist.

Ich hole das mal nach und definiere wie folgt:

Fallhöhe ist nichts anderes als die Summe aller Rechte. Dazu gehören nicht nur das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, sondern auch alle Titel wie das Recht, eine Rente zu beziehen oder das Recht auf Krankenversorgung oder das Recht auf Grundversorgung wie Wasser, Gas, Strom usw., ganz davon abgesehen vom Recht auf Geldguthaben und das Recht, diese Guthaben auch ausbezahlt zu erhalten, wenn diese angefordert werden.

Das ist gemeint mit Fallhöhe. Alle diese Rechte werden verschwinden, wenn das System fällt und die Menschen werden auf ihre bloße Subsistenz rückverwiesen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es da einige gibt, die was dagegen einzuwenden haben; nicht nur die notorischen Systemprofiteure. Und diese Einwender werden wohl einiges in Bewegung setzen, um den Fall zu verhindern und kein Opfer wird ihnen zu groß sein.

Gruß Mephistopheles

Rom ist auch nicht an einem Tag zusammengebrochen

CalBaer @, Montag, 23.01.2017, 03:32 vor 2873 Tagen @ Leserzuschrift 3157 Views

Mittlerweile glaube ich, dass wir dort auf Godot warten. Leider!!!

Das kann sich noch sehr lange hinziehen, weil immer wieder neue Verlaengerungen versucht werden, z.B. Bargeldabschaffung. Die Trickkiste ist noch lange nicht leer, notfalls wird man Martial Law aus irgendeinem Grund ausrufen, damit man wieder etwas Spielraum bekommt. Es kann noch Jahrzehnte weiterlaufen, aber umsomehr manifestiert sich der Untergang - Rom ist auch nicht an einem Tag zusammengebrochen, aber letztendlich untergegangen. Raus kaeme man aus der Situation nur mit einem sehr grossen Wunder.

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