Thomas Müntzer - Revolutionär der Bauernkriege: "Es ist nit mugelich, weil sie leben, daß …

Ostfriese, Sonntag, 16.02.2025, 08:28 (vor 40 Tagen) @ Dieter2746 Views

Hallo Dieter

Oder im Umkehrschluß: Zuerst muß Europa wieder demokr. Standards schaffen und dem Willen der Bevölkerung zollen, bevor es würdig ist verteidigt zu werden.

ist reine Simulation: Es geht nur um die Verteidigung der Existenz der europäischen Staaten einschließlich der EU!

Die neolithische Revolution als Übergang von Gemeinschaften der Jäger und Sammler zu sesshaftem Ackerbaue und Viehzucht betreibenden Bauern-Gesellschaften jenseits der Dunbar Zahl als theoretische kognitive Grenze der Anzahl an Menschen, mit der eine Einzelperson soziale Beziehungen unterhalten kann, markiert die entscheidende Wende in der Menschheitsgeschichte.

Es ist der Übergang von egalitären und solidarischen Stammesgemeinschaften hin zu hierarchischen, auf Abgabenzwang beruhenden, überwiegend patriarchalischen Zivilisationsgesellschaften. Seit der Zerschlagung des gemeinschaftlichen Miteinanders auf der Grundlage des Gewohnheitsrechtes trägt der Mensch kein eigenbestimmtes Potenzial mehr in sich, da sein Potenzial systematisch von einer zentralinstanziellen Ordnung geraubt und neu geordnet wird. Uwe Wesel zeigt in Zur Entstehung von Recht in frühen Gesellschaften S. 233-252, dass alle Rechte in dieser Ordnung auf Machtzessionen der Zentralmacht (z.B. Eigentumsrechte) – als Struktur einer Ordnung von Potenzialen und Möglichkeiten – beruhen. Die abgabenpflichtigen Untertanen befinden sich gegenüber der Zentralmacht letztendlich in einer Ohnmachtsposition der absoluten Unterlegenheit.

Die entstehende neue Ordnung ist nicht das Ergebnis der sozialen Übereinkunft und des zwischenmenschlichen Konsenses der Untertanen, sondern wird durch Waffengewalt zentralinstanzlich durch die Worte charismatischer Führer mit ihrer Entourage erzwungen. Gesellschaftsvertrag, volonté géneral, Verfassungen, usw. sind nur schöne Märchenerzählungen.

Überlebenszeit und -fähigkeit der Ordnung können nur aus auf Gewalt basierenden Verschuldungs- und Besicherungsfähigkeiten ableitet werden. Die den Bürgern mittels Machtzessionen eingeräumten Rechte (Rechtsstaat, Wohlstand für alle, usw.) sind Simulationen – sie dissimulieren nur die wahren Hintergründe des aus Gewalt hervorgegangenen und auf Gewalt beruhenden Systems. Sie haben aus debitistischen Gründen keinen dauerhaften Bestand. Dieser den Untertanen auferlegte Zwang zur Abgabeneinheit zwecks notwendiger Besicherung der debitistisch nicht tilgbaren Erstverschuldung, die sich aus der Notwendigkeit der Vorfinanzierung der staatlichen Instanzen zwecks Staatsgründung und aus der sich die Aufgabe und der Sinn aller Zivilisationen ergeben, kann einerseits gedeutet werden als das zivilisatorische Urverbrechen – in Jean Baudrillards Sinne vielleicht als perfektes Verbrechen – oder andererseits jenseits der Dunbar Zahl als evolutionäre Notwendigkeit zur Sicherstellung der Tilgung der menschlichen Lebensnotwendigkeiten (Subsistenzen = alles, was materiell und sozial zum alltäglichen Überleben benötigt wird: Nahrung, Kleidung, eine Behausung sowie Fürsorge) im Sinne der von Paul C. Martin definierten individuellen Urschuld.

Dottore schreibt in

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=284364 Re: Die innere Emigration hat längst begonnen verfasst von dottore, 26.07.2004, 15:20

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→ Hi Turon,

er hat darauf Copyright.
Eben - zwar ist unserer System Debitismus, aber es ist keiner gezwungen irgendetwas zu tun. Na ja - ich habe im Prinzip in der Version I umfangreicheren Text geschrieben, um dottores zwiespältige Zunge in diesem Kontext zur Aussage zu bewegen, habe es dann aber sein lassen. Er mag mich ohnehin nicht mehr. ;)

Zwiespältige Zunge? Nicht mögen? Direkt drüber steht ein langes Posting von mir zu Deinen Fragen.

Um die Antwort auf Deine Frage lautet: so einen Ort gibt es nirgendwo auf dieser Welt. Wir wollen eben leben. Wenn Du aber mitten in der Pampa bei Anblick eines hungrigen Löwen überleben willst, mußt Du rennen.

In der Pampa leben keine Löwen. Und lass Dir den Satz von Thomas Müntzer noch einmal auf der Zunge zergehen:

… ihr der menschlichen Furcht solltet lehr werden."

Heißt: Es ist nicht möglich, solange sie (die Abgabenherrn) leben, dass ihr (die im Brief angesprochenen Bürger und Bergarbeiter) ohne menschliche Furcht leben könnt.

Dies allen Steuer- und Staatsfetischisten ins Stammbuch! Der Staat verbreitet Furcht in allen Varianten und nicht etwa das Gefühl der Sicherheit.

Aber:
Natürlich ist Niemand gezwungen sich in der Nähe eines hungrigen Löwen aufzuhalten, oder zu rennen.
Dottore hat ja ohnehin schon mitgeteilt, daß wenn uns unseres Systems nicht gefällt, dürfen wir auswandern - aber bis dato hat er nicht geantwortet wohin.

Auswandern? Einwandern vielleicht – in die innere Emigration. Fast 40 Prozent aller Deutschen fühlen sich von keiner [!] Partei mehr vertreten. Was für ein stolzes Ergebnis nach fünfeinhalb Jahrzehnten Demokratie!

Nur mal Vorsicht: falls du ihm dieselbe Frage dann nochmal stellen solltest, wundere Dich nicht wenn er antwortet, daß Du ein Praktikum bei der Presse machen solltest. ;)

Jeder kann sein Praktikum machen, wo er möchte. Noch ist auch die Wahl des Praktikums-Platzes frei.

Gruß!

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

Dürfen wir die Verfassung für die zukünftigen VSE (= Brüsseler Prinzipat) selber bestimmen und einführen?

Gruß – Ostfriese


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