Dottore: Eine Hausse ohne vorangegangene Disinflation ist unmöglich - USA statt GS-gemäß zu inflationieren …
Hallo Revoluzzer
Dottore zu: Eine Hausse ohne vorangegangene Disinflation ist unmöglich – vollständig in
https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=130630 Re: Gern! verfasst von dottore, 15.07.2002, 11:40
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Sehr vorübergehend. Bitte Revolutions- (= Umverteilungs-Weltgeschichte noch
mal nachlesen). Wo darf ich übrigens den Gesellschaftsvertrag einsehen?
Das "sehr vorübergehend" muss man in der richtigen Relation sehen. Es
kommt nicht alle Tage eine Revolution vor, die "Unterdrücker" wissen sie schon
zu verzögern. Ansonsten kannst Du mir ja schon mal Dein Haus überschreiben, es
wird Dir ja eh bald genommen...
Völlig richtig. Revolution ist kein Alltagsphänomen. Nur wenn es soweit ist (und ich tippe mal auf heute ff.), ist es angeraten, sie als Phänomen zu studieren. Das Haus wird nicht an Dich, sondern an die Macht überschrieben, wenn es soweit ist. Die Macht konfisziert in allen Umwälzungen (Revolution 1789, Säkularisation 1804, Kriege 1866, 1870, WK I, Lenin, Roosevelt 1934 das Gold, WK II mit Lastenausgleich, Castro... Endlos-Liste).
Säckeweise. Womit darf ich beginnen? Nehmen wir 1929 ff. als Krise. Der
Machtexzess bzw. die Machtkrise davor (ab August 1914) ist Dir geläufig.
Ich bitte um die Darstellung des KAUSALEN Zusammenhangs.
Finanzierung von WK I per Notenpresse (steht bei der Macht im Keller, wo sonst?),
Verhinderung der Rückkehr zum Goldstandard (eingeschränktes Macht-System, aber Gold war - siehe @RDeutsch! - eben legal tender und nicht etwa private tender) durch die USA 1920 ff. (Goldhortungspolitik),
Reparationen in Gold zu entrichten (dazu benötigte aktive Handelsbilanz von Deutschland völlig unmöglich, siehe schon Keynes How to pay for the War?),
… (mehr Gold = mehr Geld) also Disinflation = große Hausse (zwangsläufig),
großer Crash (zwangsläufig, siehe Posting: Wohin können Festverzinsliche überhaupt steigen und was kommt nach deren Top?),
Zahlungskrise Deutschland (als Staat) unausweichlich,
Arbeitslose dito,
Scheitern der Weimarer Macht durch Reichstagsauflösung 1931 (Hindenburg!) und
anschließendem Nazi-Einmarsch im Parlament,
volle Kanne Krise,
Machtergreifung 1933,
weitere Machtmätzchen: Weltweit Schutzzölle (erlässt Staat), weltweiter Abwertungswettlauf (abwerten tut der Staat),
Machtmaximierung per Diktaturen → WK II.
Warum wurden die Kriegsschulden der Alliierten (Staatspapiere) nicht gestrichen (hätte Weimar massiv entlastet)?
Weil die Titelhalter (normale Sparer, die schon durch den russischen Staatsbankrott durch Lenin schwerste Verluste hatte, vor allen die Franzosen, ebenfalls kleine Sparer) sonst die Streicher ihrer Forderungen (Regierungen an der Macht in den Siegerstaaten) zum Teufel gejagt hätten.
Falls es irgendwo hakt (Macht und Wirtschaft bitte immer im Zeitablauf und als kausal und interdependent sehen, wobei Macht stets mächtiger), gern mehr.
Gruß!
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Gruß - Ostfriese