Friesische Freiheit & Orgellandschaft Ostfriesland

Ostfriese, Mittwoch, 15.01.2025, 12:17 (vor 31 Tagen) @ stokk'713 Views

Hallo stokk'

Wie ich lese, wurden die Ostfriesen erst spät christianisiert und haben auch danach relativ lange in bäuerlicher Freiheit gelebt. Wie war das damals? Hast Du über die Geschichte von Ostfriesland - aus Deiner Sicht - schon mal berichtet. Also ich wäre neugierig.

Die Friesische Freiheit ist ein den Friesen von Karl dem Großen verliehenes Recht, keinen Herren außer dem Kaiser über sich zu haben, nachdem sie angeblich für ihren Kaiser die Römer besiegt hatten. Im Mittelalter, vom 11. bis 14. Jh., war sie eine einzigartige Gesellschaftsform im Gegensatz zum übrigen feudalen Europa. Es gab keine Schlösser, keine Ritter und Knappen, keine Gräfen und Fürsten. Sie war ein Bund selbständiger selbstständiger Landesgemeinden an der friesischen Küste, um für den ökonomisch notwendigen Bau von Deichen und Entwässerungsanlagen und die Verteidigung gegen die Normannen im Mittelalter zu sorgen. Die frei gewählten Vertreter der genossenschaftlichen Organisation trafen sich in der Regel am Dienstag nach Pfingsten …

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© Onno Gabriel https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ostfriesland_um_1300.png

[image] © Matthias Süßen https://de.wikipedia.org/wiki/Upstalsboom#/media/Datei:Ostfriesland_msu-0544.jpg

… am Upstalsboom in Rahe bei Aurich, um Recht und Freiheit für alle Friesen sicherzustellen: Kein Heer, Recht auf Eigentum, politische Mitbestimmung und persönliche Freiheit. Die Rechte wurden in den sogenannten gemeinfriesischen siebzehn Küren kodifiziert. Für das Zugeständnis der Freiheit wurden Abgaben (huslotha, koninckhuere) an den "König" geleistet – von wegen frei von Abgaben sein: Die Friesische Freiheit ist als königliches Derivat eine Simulation.

In https://en.wikipedia.org/wiki/Organ_landscape_of_East_Frisia ist zu lesen:

Mit mehr als 90 bedeutenden Orgeln aus sechs Jahrhunderten zählt die Orgellandschaft Ostfriesland zu den reichsten Orgellandschaften der Welt. Allein der Begriff Orgellandschaft bezieht sich auf die historisch bedingten regionalen Besonderheiten der Orgeln. 60 der ostfriesischen Orgeln stammen aus der Zeit vor 1850. Hinzu kommen 15 historische Prospekte, hinter denen neue Werke installiert werden. Während im 15. und 16. Jahrhundert der holländische Orgelbau für Ostfriesland prägend war, kamen im 17. und 18. Jahrhundert Einflüsse aus Hamburg und Westfalen hinzu. Der ostfriesische Orgelbau des 19. Jahrhunderts war bis etwa 1870 konservativ und schuf Instrumente nach barocken Bauprinzipien. Da zwischen 1870 und 1950 relativ wenige neue Orgeln gebaut wurden, blieben viele historische Instrumente erhalten. Nahezu alle Originalinstrumente wurden in den letzten 50 Jahren in vorbildlicher Weise restauriert, in ihren ursprünglichen Klang zurückversetzt und Impulse für die Restaurierungspraxis und den Orgelbau weltweit gegeben. In den letzten Jahrzehnten ist der Wert dieser Instrumente in der Öffentlichkeit immer stärker ins Bewusstsein gerückt und die Orgellandschaft Ostfrieslands wurde Orgelbauern und Organisten aus aller Welt, aber auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Eine der ältesten Orgeln der Welt, die noch in ihrem Grundzustand …

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Rysumer Orgel https://de.wikipedia.org/wiki/Orgel_der_Rysumer_Kirche#/media/Datei:Orgel_der_ev._Kirch...

… in der - sich auf das Wesentliche konzentrierend - minimalistisch-spartanischen Backstein-Kirche erhalten und bis heute bespielbar ist, und vermutlich um 1440 von Meister Harmannus aus Groningen gebaut wurde, der auch mit der Orgel der Groninger Martinikerk (um 1450) in Verbindung gebracht wird. Die Rysumer zahlten in Naturalien und baten den örtlichen Häuptling Olde Imell schriftlich um Erlaubnis. Sie …

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Rysumer Kirche https://rysum.info/kirche.html

… befindet sich im …

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Runddorf Rysum https://www.rysum.org/index-text.html

Gruß - Ostfriese


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