Irgendetwas geht immer ;-)

nereus, Samstag, 14.09.2024, 11:50 (vor 25 Tagen) @ Brutus1900 Views

Hallo Brutus!

Du schreibst: Was war zuerst da, das Regime oder die Korruption, oder was führte zu was. .. Führte Die Korruption der Person das Regime innezuhaben oder hatten die Person erst das Regime inne und wurde dann korrupt?
..
Wir beide kennen die Antwort. Das ist das Wesen des Westens.

Ganz so einfach ist das nicht.
Was wir Korruption nennen und als schäbig empfinden, gilt nicht unbedingt in anderen Kulturen.
Streng genommen ist eine mäßige Korruption, sogar ehrlicher, da so die Machtverhältnisse öffentlich werden.
Man weiß, woran man ist und kann sich entsprechend arrangieren.

Nun wirst Du gleich fragen, was ich unter einer mäßigen Korruption verstehe?
Ich würde sagen, eine Hand wäscht die andere oder besser formuliert: Leben und leben lassen.

Solche Verhältnisse gibt es oft in Kunden- oder Geschäftsbeziehungen, wo man z.B. Rabatte gewährt und dafür langfristig beauftragt wird.
Unterm Strich wäre das auch Korruption, aber in der Praxis erweist sich das als vorteilhaft, weil man sich kennt und nicht ständig neuen Risiken unterworfen wird.
So weiß ich von Absprachen der großen Brauereien (zumindest war das vor 10 Jahren so), um das Geschäft als Ganzes nicht zu gefährden und Arbeitsplätze zu erhalten.
So schlimme finde ich das dann wieder nicht.

Konnte ich mich verständlich machen? [[zwinker]]

ABER, so wie man ein Essen mit Salz würzen kann, kann man es auch ungenießbar machen.
Das gilt auch für die Korruption.
Und da war die Ukraine zumindest Europameister oder Vize-Europameister.
Und wo Aas liegt und riecht, da kommen bald die Geier aus dem Imperium des Bösen.

[image]

Quelle: https://t3.ftcdn.net/jpg/01/07/53/32/240_F_107533204_dxICxET6c5aXwdtjmB1NFgEPJYp9OEqr.jpg

So und nun zu Satz zwei: "Restvernunft!"
Wo bitte soll die denn auf einmal hergekommen sein?
Innerhalb einer durch Korruption zu Einfluss und Macht gekommenen Menschengruppe?

Auch hier muß ich gegenhalten.
Die Dinge sind nicht einfach schwarz und weiß, sondern oftmals mausgrau bis steingrau, um einmal einen großen Satiriker bei der Farbauswahl der Sitzgarnitur zu zitieren.

Die Eliten sind sich gar und gar nicht einig bei diversen Entscheidungen.
Es gibt da oftmals ein Ringen, um die Gestaltung oder die Durchsetzung von Maßnahmen.
Aus diesem „Wissen“ ziehe ich meine Hoffnungen.

Zumal, wenn Du von "beten" sprichst, hast Du je selbst schon aufgegeben, weil beten=Hoffnung und diese bekanntlich der erste Schritt auf der Straße der Enttäuschung.

Das Beten ist eine Art letzte Instanz, weil man selbst machtlos den Dingen gegenübersteht. In diesem Sinn ist es natürlich eine Form der Selbstaufgabe, aber es kann auch motivierend wirken, je nachdem wie gläubig man ist.

Nein, Vernunft und das Zepter des Westens sind Gegenpole wie Plus und Minus - möchte ich mal frech behaupten.
Denn jener, der Vernunft an den Tag legte - wurde umgehend weggemacht - Kennedy.
Also das (West-) System bereinigt sich selbst um die doch noch irgendwie gerade noch Vernünftigen!

Jein, auch hier wieder die Grauzonen beachten, obwohl ich Dir im globalen Trend sehr wohl zustimme. Die Vernünftigen scheinen in der Unterzahl – aber sie gibt es.

Doch irgendwie auch erstaunlich aber doch vielmehr konsternierend, wie sich das gesellschaftlich evolutionär durchsetzen konnte - nach alledem, was genau dieses System über sich behauptend nach außen hin verkauft und der nachwachsenden Generation versucht beizubringen!

Eigentlich ist es das nicht.
Es ist „nur“ Werbung für ein verlogenes Produkt.

Seit 50 Jahren wird die Wäsche der Waschmittel-Hersteller weißer gewaschen als zuvor.
Schon in den Siebzigern wurde es so weiß, daß es weißer nicht mehr ging.
Das war natürlich damals schon Käse, weil es nur ein Weiß geben kann.
Alles andere wären Graustufen bis zum Fast-Weiß.

Diese Dinge haben auch sehr viel mit uns selbst zu tun.
Wenn man sich gerne täuschen läßt, läßt man die Täuschung auch gerne zu.
Das soll die Eliten nicht entschuldigen, aber es soll die Zustände besser erklären helfen.

Und wenn sich morgen Björn Höcke präsentiert und für die nächsten 5 Jahre eine Ochsen-Tour ankündigt, um das Land wieder auf die Beine zu stellen und parallel dazu ein SPD`ler oder CDU`ler erklärt, es ginge auch anders – z.B. mit neuen Sondervermögen, dann wird die Mehrheit keinesfalls Höcke zujubeln.

DAS ist das Problem.
Wir leben nur einmal – zumindest wird das offiziell so behauptet – und daher gilt in der Regel: Nach uns die Sintflut.

mfG
nereus


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