Paul C. Martin: Dieser Ablauf der Geschichte ist …

Ostfriese, Freitag, 29.09.2023, 22:15 (vor 475 Tagen) @ WACO3395 Views
bearbeitet von Ostfriese, Freitag, 29.09.2023, 22:42

Hallo WACO

Ich wäre froh, die beiden (drei) genannten würden hier kurz was zu schreiben.

Der Staat braucht zum Machterhalt Mittel, die im Voraus nicht vorhanden sind - er muss sie sich beschaffen. Ideal: Krieg mit Beute, um die Machterhaltungskosten externalisieren zu können. Das UNESCO-Welterbe Las Médulas war die wichtigste Goldmine zwecks Finanzierung des Römischen Reiches. Die erste "Investition" ist dabei immer die Waffe bzw. der Waffeneinsatz.

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https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Las_M%C3%A9dulas?uselang=de#/media/File:Car...

In offenen Systemen, in denen die Macht eben an Grenzen nicht endet, können Reiche mittels Tributs oder Abgaben jenseits der Grenzen mit Waffen bzw. der Waffeneinsatz ihre Macht lange beibehalten, wie die Antike zeigt: Assyrer, Hethiter, Perser, Athen und Rom und im Mittelalter und der Neuzeit: Normannen, Malta, Schweden usw.

Grundthese aufgrund massiver historischer Evidenz: Lassen sich Machtkosten nicht mehr oder weiter externalisieren, schlägt das Vorfinanzierungsproblem der Machtkosten im jeweiligen Kernareal durch ("Aufstieg und Fall").

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=278532 Re: Warum war Gerste der erste Schnuller? verfasst von dottore, 15.06.2004, 18:23

Sobald die Machterhaltungskosten (Steuern) in geschlossenen Systemen (Staaten mit nationalen Grenzen) internalisiert werden, beginnen die debitistischen Gesetzmäßigkeiten zu wirken. Der Erosion kann mit Hilfe der Zession von bisher dem Herrscher (Macht) zustehenden 'Rechten' (Domänen, usw.) in Form von 'Privilegien' oder 'fryheiten' eine Zeitlang gegengesteuert werden.

Wegen der Überschuldung wird die Zentralmacht den von ihr installierten Machtkreislauf des Geldes, der ja im Grunde genommen die Besicherung ihrer Verschuldung ist und ihre unausweichliche Implosion nur hinausschiebt, zurückstutzen. Von der Zentralmacht zedierte Privilegien (bis ins 16. Jh. 'fryheiten' genannt) – vor allem Eigentumsprivileg, Rechts- und Gerichtsprivileg, freies Marktprivileg, Freihandelsprivileg, Meinungsfreiheit usw. - werden zurückgenommen.

Gegenwärtig dürfen wir also Paul C. Martins Erkenntnis bewundern: … also die normalste Sache der Welt. Dabei kommt es immer wieder zu besonders intensiven Phasen, nämlich dann, wenn der Machterhaltungsdruck durch eine bereits gelaufenen Machtfinanzierungsdruck (ex Schulden) sich verschärft, …

Im Rahmen des Dominium maris baltici hielt Schweden mehrere bedeutende Provinzen außerhalb des eigentlichen Kernlandes in tributäre Abhängigkeit. Rund einhundertfünfzig Jahre von 1558 bis 1721 dauerte das russische Ringen um die Herrschaft im Baltikum. Es gelang Russland erst nach dem dritten, Großen Nordischen Krieg, im Baltikum dauerhaft Fuß zu fassen. Zar Peters Niederlage bei Narwa im November 1700 war ein wichtiger Anlass für eine umfassende Modernisierung der russischen Armee. Damit war der Grundstein für die Reichshauptstadt St. Petersburg gelegt. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde dem Russischen Reich der Besitz der baltischen Provinzen nicht mehr streitig gemacht. Grund dafür war das preußisch–habsburgisch–russische Einvernehmen über die Bewahrung und Weiterentwicklung ihrer konvergierenden Machtinteressen. Dieser Allianz der drei schwarzen Adler fiel am Ende des 18. Jahrhunderts die polnische Adelsrepublik durch Teilung zum Opfer, wodurch Preußen der Aufstieg zur europäischen Großmacht ermöglicht wurde. Das Einvernehmen der drei Großmächte garantierte aber auch, dass die russische Herrschaft über die baltischen Provinzen nicht ernsthaft in Frage gestellt wurde.

Also: Über die Siege im dritten Großen Nordischen Krieg gegen Schweden mit der Gründung von St. Petersburg, Siege über Napoleon und Hitlerdeutschland und dem Sieg über ein ineffizientes ökonomisches System mit der Übernahme eigentumsökonomischen Ideen und deren Umsetzung durch die H/S-Briefings in den 90er Jahren, nachdem die deutsche Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbs als russische Zarin Katharina II. (1729-1796) den Begriff Eigentum erst in die russische Sprache eingeführt hatte, gelang es Russland, Verschuldungs- und Vorfinanzierungspotenziale für eine eigene Entwicklung zu generieren und effizient die Fähigkeit, Krieg vorzufinanzieren. … Solange wie ein Bündnis seinen Angriffskrieg vorfinanzieren kann, solange wird er im Zweifel auch nicht entschieden.

Angesichts der Völkerwanderung nach Europa und des zwangsläufig debitistisch entstehenden Brüsseler-Prinzipats gilt:

Entgegen aller medialen Ablenkungsversuche befinden wir uns in dem Entstehungsmoment einer EU-Streitkraft. Die Marketingkampagnen werden nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Eine Europäische Armee als starker europäischer Pfeiler in der NATO sollte für Nationen, die sicherheitspolitisch vorangehen wollen, Ziel der Entwicklung sein. Klausurtagung

Letztendlich muss unser Ziel eine gemeinsame europäische Armee. Wolfgang Schäuble

https://archiv2.dasgelbeforum.net/index.php?id=392049 Gedanken dazu, Ashitaka, Sonntag, 24.01.2016, 23:13 @ Miesespeter 5891 Views

Gruß - Ostfriese


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