Lange her, kurzer Rückblick ...

NST, Südthailand, Mittwoch, 30.08.2023, 03:13 (vor 438 Tagen) @ Plancius1590 Views
bearbeitet von NST, Mittwoch, 30.08.2023, 03:57

Gerade eine Stammbelegschaft ist ein unheimlich starker Produktivitätsfaktor und macht deutsche Firmen erfolgreich. Nur Stammbelegschaften sind "resilient". Sie können Diskontinuitäten durch jahrelange Erfahrung abfedern und finden schnell und unbürokratisch Wege, um Ziele unter geänderten Randbedingungen zu erreichen.

.... mögliche Fehler u. fehlende Links - geht im Moment nicht,bin unterwegs.
Was du zu deutschem Mittelstand schreibst, so kannte ich das auch.

Ich habe aber eine komplette Übernahme erlebt und zwar der SIG (Schweiz) durch Bosch. In der SIG waren die Zustände in etwa so, wie du sie für den deutschen Mittelstand beschrieben hattest. Nur so fand ich dort eine Anstellung, formal reichte eigentlich meine Qualifikation gar nicht. (Heute hätte ich keine Chance mehr ohne abgeschlossene Studium)

Wer eingestellt wurde, entschied aber der Werkstattsmeister und nicht das Personalbüro, der sein halbes Leben auf ausländischen Baustellen war. Der entschied das in einem persönlichen Vorstellungsgespäch zusammen mit seinem damaligen Stellvertreter, ein elek. Ingenieur, der später mein Chef wurde.
Ich wusste immer wem ich die Anstellung verdankte, wenn er mich brauchte, war ich da.

Nach der Übernahme wurden die ganzen alten schweizer Strukuren zerschlagen. Genau das was du chin. Realität nennst wurde eingeführt. Ich würde das anders bezeichnen, die Struktur des Technik-Core. Die findet man in jedem Weltkonzern.

Wie endete das: Ich kündigte freiwillig 2011, mit dem damaligen Werkstattchef der mich eingestellte hatte, mit dem war ich dann 2010 in der Türkei, er war mein Mechaniker u. ich der Softie u. Elektiker, wir reparierten eine alte Line, von denen das neue Personal keinen Schimmer hatte. Mir hatte er gesagt, er hatte sich von allen leitenden Funktionen freistellen lassen, ohne Gehaltseinbussen in 2 Jahren war er in Rente. Mein el. Chef wurde 2 Jahre nach meinem Ausscheiden Berufsschullehrer und verlies die Firma auch.

Vor mehr als 3 Jahren verkaufte Bosch ihren Anteil an Syntegon, so nennt sich jetzt diese Firma. Gekauft wurde diese Firma von einem Hedgefond, mehr weiss ich auch nicht, fast alle Kontake sind abgebrochen.

Fazit: China ist aktuell der Produktionsstandort der Welt. Alle grösseren Konzerne sind Bestandteile des Technik Core. Die Belegschaften sind komplett und schnell austauschbar, einschließlich Konzern Chef. Es herrscht strengste TopDown Hierarchie.
So wie ich die Chinesen kenne, folgen sie immer noch Konfuzius, was du beschreibst gehört zum Technik Core.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!


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