Urschuld kann auch in Subsistenz-Wirtschaft befriedet werden. Sobald Geld im Spiel ist, beginnt das Arbeitslager

Morpheus ⌂, Mittwoch, 29.03.2023, 12:45 (vor 559 Tagen) @ Beo21983 Views

Hallo Beo2,

entschuldige, wenn ich zur Klärung etwas widerspreche

In alten Zeiten war das Arbeitslager der eigene Acker .. unter Androhung von Strafe (Armut, Hunger).

Zwei Mal nein:
1) Den Acker gab es erst, als das Mafia-System "Schutz gegen Geld" bereits existierte. Davor gab es nur Jäger und Sammler. Die Landwirtschaft war Folge der Sesshaftigkeit und die Sesshaftigkeit war Folge des Schutzbedürfnisses und der Schutztruppe. Nomaden zu schützen ist schwierig.
Weil Nahrung ohne Weiterziehen knapp wird und vermutlich weil man durch Aufbewahrung von Getreidekörnern als Geld, bemerkt hatte, dass man es aus säen kann, wurde mit dem Ackerbau angefangen.
2) Die Strafe war nicht Armut und Hunger, sondern die Strafe war körperliche Züchtigung, Verstümmelung, Todschlag, wenn die Mafiosi ihre Anteile nicht bekamen. Denn Armut und Hunger gab es auch in der Subsistenz-Wirtschaft. Das genau wurde mit Geld anders, denn man musste für Dritte arbeiten, aber durfte selbst bestimmen und organisieren, wie man seine Abgaben zusammenbekommt. Nur abliefern musste man. Und ein Drittel von angeblich gar nichts, wurde sicher nicht akzeptiert. Die Mafiosi konzentrierten sich auf den Schutz, mussten dafür aber mitversorgt werden.
Während man in der Subsistenz-Wirtschaft spontan auf Hunger reagieren kann, war das bei einem Abgabe-System gefährlich. Deshalb wurden die Menschen gezwungen vorausplanend zu denken, um Abgaben auch wirklich liefern zu können. Insbesondere wenn man bedenkt, dass in der Natur alles dem Jahreszyklus unterworfen ist, und die Vorausplanung damit ganze Jahr abdecken musste. Eine enormer Entwicklungssprung, der nur durch (Schutz-)Geld verursacht wurde, denn Tiere schaffen das bis heute nicht.

Beste Grüße
Morpheus

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