Historische Erfahrungen - Dakien

Ostfriese, Samstag, 17.12.2022, 11:28 (vor 99 Tagen) @ helmut-11782 Views

Hallo helmut-1

Genauso

https://ibb.co/pW2JWNM

Es ist zwar in Stein gemeißelt, aber im Kopf ist es bei den Politikern nicht angekommen. Ich übersetze den Inhalt:

"Ein Daker* rät dem rumänischen Volk:
- Verkauft nicht - den Grund und Boden, Öl, Gas, Wälder und Gold, weil dann werdet Ihr Knechte bleiben in Eurem Land".

Grigore-Vasile Hirlea, 5.3.1959.

*) Die Daker waren das Urvolk in Rumänien.

ist es, wie die römische Geschichte zeigt.

Das römische Reich kannte keine Steuern, weil es vorwiegend Machtabgaben in Form von Tributen erhob und genießen konnte: Kaiser Hadrian hat Steuerschuldscheine verbrannt, weil er auf die Abgaben in Gold aus Trajans Raubzug im eroberten Dakien zugreifen konnte. Caesar hat die Eroberung Galliens nicht durchgeführt, um die Werte der römischen Zivilisation zu verbreiten, sondern um die Haftungsräume zur Besicherung der eigenen Verschuldung zu erweitern – vermutetes keltisches Gold sollte als Schuldentilgungsmittel abgefordert werden.

Da die Abgaben zur Staatsfinanzierung externalisiert wurden, war die Zeit ab Hadrian wohl eine der glücklichsten überhaupt - allerdings nur für die Römer selbst.

Es geht um das Problem der Reiche, ihre Machterhaltungskosten externalisieren zu können bzw. mangels entsprechender Außenmacht-Mittel internalisieren zu müssen.

Da der Machterhalt immer Staatskonsum ist, und das Reich wegen dem nicht lösbaren Vorher-Nachher-Problem nicht ewig per Vorabbezug von Einnahmen (nachdem es keine Externalisierung mehr gab) zu finanzieren war, ging es nach Dakien mit dem Reich bergab: Das gilt historisch regelmäßig, sobald Tributgebiete einverleibt und aus Tribut dann Steuern werden.

Gruß - Ostfriese


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