Andere Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit in verschiedenen Ländern
Hallo Kater,
Südtirol: Ich kann DE und IT und habe dort festgestellt, dass die Leute je nach Gesprächspartner sehr geschmeidig zwischen den beiden Sprachen wechseln, wobei man am Rande unaufmerksam zuhörend vom Tonfall kaum sagen kann, ob des Deutsch oder Italienisch ist.
Spanien: Mir fiel dort vor Jahren auf, dass sich das mir damals unbekannte "Spanisch" ganz verschieden anhören kann. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass, dass es sich um die beiden Sprachen Kastilisch und Katalanisch handelt. Die meisten könnten beide Sprachen (im Raum Barcelona), aber mit einer bestimmten Person spräche man immer nur eine Sprache und wechsele nicht. Bei meinen aktuellen Reisen erfuhr ich dann über weitere Sprachen in Spanien: Baskisch, Galicisch, Asturleonesisch, Aragonesisch und Aranesisch. In Galicien erzählte mir jemand was auf Galicisch, was ich nicht kapierte, und wechselte dann auf "Spanisch", wo ich wenigstens den Sinn erkennen konnte.
Australien: Es gab rund 250 Aboriginal-Sprachen. Ein befreundeter Ältester sagte mir, dass es vollkommen üblich ist, dass die Aboriginals mehrere ihrer Sprachen sprechen bzw. sprachen.
Portugal: Vor meiner ersten Reise dorthin begann ich, die Sprache zu lernen, aber ich brauchte sie nicht. Praktisch überall im öffentlichen Leben geht es mit Englisch, und zwar sehr gut. Der Grund sei, so wurde mir erzählt, dass viele Filme nicht synchronisiert werden und die Portugiesen von Kind auf englische Filme gucken und die Sprache daher so gut können. In der Einsamkeit in den Bergen gab es jedoch ältere Leute, die kein Englisch konnten. Mit denen habe ich Italienisch gesprochen, was sie einigermaßen verstanden, und mit einigen Wiederholungen kapierte ich auch ihre Antworten. Darüber haben sie sich echt gefreut.
Fazit: Das Scheitern, das du zur Schweiz nennst, kann ich aus anderen Ländern im Hinblick auf die Sprache nicht bestätigen.
Und zum Multikulti: Ich habe viele Jahre in Sydney gelebt, das den Ruf einer Multikulti-Stadt hat. Dem ist nicht so. In dem einen Stadtteil wohnen Vietnamesen, im anderen Araber, im anderen Japaner, im anderen Russen. Die haben nichts miteinander zu tun und wollen es auch nicht. Englisch ist auch nicht nötig, da in jeder Behörde Infoschriften in allen möglichen Sprachen ausliegen (Deutsch ist nicht dabei) und man jederzeit einen Dolmetscher anfordern kann.
MFG
Ankawor
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Todfeind [ˈtoːtˌfaɪ̯nt]: Person oder Gruppe, die andere mit dem Tode bedroht, direkt oder indirekt. Ohne Energie kein Leben. Wer anderen die Energie kürzt oder wegnimmt, der bedroht sie im Endeffekt mit den Tode.