Ich klopfe jetzt mal von der anderen Seite her
und gehe davon aus, dass an der These was Wahres ist. Dann muss man als erstes erkennen, dass wir alle viel zu wenig wie ein Schachspieler denken! Ich gehe aber fest davon aus, dass die Russen genauso vorgehen wie bei einem Schachspiel: mehrere Züge im Voraus planen.
Betrachten wir mal die Pipeline NS 1 und 2. Das Projekt an sich hat bereits von Anfang an, noch ehe das erste Rohrstück überhaupt nur gelegt war, bereits massiv Gegenwind erhalten, speziell von Polen und der Ukraine, weil man über diese Pipelines die Durchleitungsgebühren an Polen und die Ukraine einsparen würde. Kann man nachvollziehen, dass die davon nicht so begeistert waren.
Nun wurde gebaut und ich vermute mal, dass die Proteste einfach mal eine Stufe "höher" gewandert sind, zu den USA, vielleicht so versteckt als Vorwurf gegen Deutschland, dass da ein anderes NATO-Land - Polen - ausgegrenzt würde. Von da an waren ja dann auch die USA massiv gegen diese Pipelines, was sich dann als Höhepunkt in dieser Pressekonferenz im Februar präsentierte, wo Biden ja mehr oder weniger ankündigte, dass die USA schon dafür sorgen würden, dass das Problem aus der Welt geschaffen wird.
Und jetzt betrachten wir das mal aus der Sicht eines Putin: Der hat mit Sicherheit sämtliche Vermögenswerte bereits vollständig abgeschrieben, darunter auch die Pipelines, denn er hat garantiert vorhergesehen, dass es Sanktionen hageln wird, sobald die russische Armee den Donbas-Republiken zu Hilfe eilt, und das man ja eh alles den Russen in die Schuhe schieben wird. Als ehemaliger KGB-Mensch war es ja schliesslich auch seine Aufgabe, sich in den Gegner hineinzuversetzen und seine Reaktionen zu erahnen.
Wenn man sich das mit den Pipelines jetzt ansieht, dann haben wir da
- ..zum einen die Ankündigung von Biden,
- ..den amerikanischen Flottenverband, der da lang getuckert ist,
- ..oft gesendete Dokus, wo genau solche Aktionen beschrieben werden,
- .."Tatorte" umringt von NATO-Staaten bzw. NATO-Anwärtern, also dicht überwachte Küstenbereiche.
Die Aussage, dass das die Russen waren, erscheint da sehr unwahrscheinlich, nicht wahr?
Wenn man aber wie ein Schachspieler da dran geht, dann ist das genau so eingeplant! Man gibt der Gegenseite aber gleichzeitig eine sehr harte Nuss zu knacken:
Wie hat der Täter es geschafft, dort Sabotage zu betreiben, ohne dabei entdeckt zu werden?
Und über welche Fähigkeiten verfügt der Gegner tatsächlich?
Und dann wären wir an dem Punkt:
Wie würde man denn reagieren, wenn man sich genau diese Fragen stellen muss?
Ich gebe zu, je länger ich jetzt diesem Gedankengang folge, um so mehr Zweifel am Offensichtlichen entsteht.
Grüße
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Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!