Die Schwierigkeit, beim Antirassismus konsequent zu bleiben

Tempranillo, Samstag, 23.09.2017, 17:58 (vor 2629 Tagen) @ Tempranillo2674 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 23.09.2017, 18:48

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Wenn die Antirassismuspropagandisten konsequent sein wollten, müßten sie Dinge verbieten wie die Oper Salome, komponiert von Richard Strauss, dessen Mutter aus der Bierbrauer-Dynastie Pschorr stammt.

Doch handeln sie sich dann sofort das Problem ein, daß eine der besten Aufnahmen dieses Stücks vom Budapester Juden Fritz Reiner dirigiert wurde und der jüdische Luc Bondy in seiner Salzburger bzw. Londoner Inszenierung den jeshivahaften Streit um den Propheten Elias provozierend auf die Bühne gebracht hatte, wie das kein anderer Regisseur wagen könnte.

Besser als Fritz Reiner und Ljuba Welitsch sind im 20. Jahrhundert nur wenige den Strauss'schen Inspirations- und Klangräuschen gerecht geworden, die ihn, was Salome betrifft, eher mit Baudelaire, Rimbaud und Verlaine in eine Reihe stellen als München und seinen Bierzelten.

Extase hat etwas mit einem Aus-sich-Heraustreten zu tun.

Ljuba Welitsch hat's vorgemacht und für ihren Hang zum seelisch Exzessiven teuer bezahlen müssen.

Richard Strauss wollte sie für eine Aufführung zur Feier seines 80. Geburtstags haben, so daß wir annehmen dürfen, daß ihre Interpretation den Absichten des Komponisten so weit wie irgend möglich gerecht wird.

https://www.youtube.com/watch?v=NZOKk1P24Jk

Vielleicht noch eine Idee besser dirigiert und gesungen:
https://www.youtube.com/watch?v=B8hCm-M-dI0

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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