Eindrücke aus USA
Ein paar persönliche Eindrücke aus den USA von einer Reise wollte ich schildern. Es ging nach New England / Massachusetts. Downtown Boston hatte ich keine allzu großen Ungewöhnlichkeiten festgestellt. Bei der Autofahrt nach Nord-Osten, an der Küstengegend entlang, aber war ich überrascht:
Der Zustand der Strassen, aber auch anderer Infrastruktur, war überraschend schlecht.
Der Interstate-Highway bei Brücken verrostet, Farbe abplatzend, Bauteile brachen herunter. Staatsstraßen hatten bis zu 20 cm tiefe, 40 x 40 cm große Löcher am Rande der Fahrbahn (aber noch in der Fahrbahn! - also immer "Augen auf"...).
Auch innerorts das gleiche Bild: schleichende Verwahrlosung, Teer bricht auseinander, viel geflickt - aber nicht alles...
Ein ähnliches Bild bei einem Umspannwerk, das ich sah (allerdings nahe am Salzwasser, zugegeben... ): Überall Flugrost, die ohnehin schon schlichte elektrische Installation war sichtbar angegriffen.
Auch Hauser und Vorgärten hatten vielfach ihre beste Zeit hinter sich. Ob es zum Stil der Eigentümer gehört (wenig Republikaner... - mehr laissez-faire), oder an den wirtschaftlichen Verhältnissen liegt, konnte ich nicht sagen.
Ausserhalb der Business-Hauptverkehrszonen war schon der Eindruck da, dass der Rückstau an Infrastruktursanierung allmählich sehr gewaltig ist.
Angesichts von 600 Mrd USD fürs Militär jedes Jahr leiden eben andere Bereiche der Volkswirtschaft. Sind die USA da eventuell schon in einer Zwickmühle? Weniger Geld ins Militär würde andere Teile der Welt erstarken lassen? Könnte dann schon der Dollar als Weltleitwährung nicht mehr aufrecht erhalten werden, ausserdem keine Einnahmen für die Rüstungsindustrie? Muss daher die NATO jetzt mehr Waffen kaufen, damit externs Geld reinkommt aus dem einzigen Produkt, das die USA ausser Apple, Microsoft und Google noch haben (die ja schon keine Steuern zu Hause zahlen...)?
Bin gespannt, wie Trump das angehen will. Nochmal vier Jahre Warten wird die Infrasturktur nicht besser machen.