Panama, Panama ... da war doch was?
Wenn ich Panama Papers lese, meine ich immer, es geht um eine Affäre, bei der Ende des 19. Jahrhunderts hunderttausende Sparer ihr Guthaben verloren haben.
Um es abzukürzen, das war eine Sache, bei der sich Bankiers (Rothschild, Reinach, Herz etc.) und Politiker (Gambetta, Clemenceau, Freycinet, Grévy etc.) auf Kosten der Anleger und Kleinsparer die Taschen gefüllt haben, und eine wie in unseren Tagen systemhörige Hurenjustiz dafür sorgte, daß der demokratischen Geldmacht und ihren parlamentarischen Lakaien kein Haar gekrümmt wird.
Die geprellten Anleger blieben auf ihrem Schaden sitzen und haben sich danach reihenweise umgebracht, (Drumont).
Sehr ausführlich und mit vielen knusprigen Details angereichert wird der Panama-Skandal in Edouard Drumonts *La France juive* behandelt.
Der Umgang, den der für Deutschland beim Diktat von Versailles so verhängnisvolle Clemenceau etwa ab 1880 pflegte, sollte sehr zu denken geben, ob dieser *Sozialist*, der streikende Arbeiter abknallen ließ, tatsächlich französische Interessen vertreten hat?
In einem anderen Text, den Ihr bestimmt schon mal gelesen habt, kommt Panama auch vor:
„Solange es noch gefährlich wäre, die verantwortungsvollen Stellen in unseren Staaten unseren ... Brüdern zu verleihen, werden wir sie solchen Leuten anvertrauen, deren Vergangenheit und Charakter so beschaffen sind, daß zwischen ihnen und dem Volke ein Abgrund gähnt, Leuten, die im Falle eines Zuwiderhandelns gegen unsere Anordnungen ihre Verurteilung oder Verbannung gewärtigen müssen; dies zu dem Zwecke, daß sie sich gezwungen fühlen, unsere Interessen bis zum letzten Atemzuge zu verteidigen.
Um dieses Ergebnis zu erreichen, werden wir für die Wahl solcher Präsidenten sorgen, deren Vergangenheit irgend einen dunklen Punkt, irgend ein Panama aufweisen wird. Die Angst vor Enthüllungen, der Wunsch, den schliesslich jeder zur Macht gelangte Mensch hat, seine Vorrechte und die mit seiner Stellung verbundenen Vorteile und Ehren sich zu erhalten, werden aus ihnen treue Vollstrecker unserer Anordnungen machen."
Die prinzipielle Echtheit dieses Schriftstücks wurde von keinem Geringeren bestätigt als Jacob Cohen.
Monterone