Cui bono?

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Samstag, 29.07.2017, 08:54 (vor 2632 Tagen) @ SevenSamurai4922 Views

Ein Glück, dass die Autobesitzer so lethargisch sind. Darauf kann sich
die Politik verlassen!

Ich bin mittlerweile fassungslos darüber, dass es auch bei diesem Thema anscheinend unmöglich ist, eine sachliche Diskussion ohne Hysterie und frei von Ideologie zu führen.

Da werden jetzt von irgendeinem Gericht alle Besitzer von Dieselfahrzeugen zu den schlimmsten Umweltverschmutzer gemacht, nur weil gerade ihre Fahrzeuge dafür verantwortlich sind, dass die Luft an 51 Messorten in Deutschland bei einem ganz bestimmten Gas irgendwelche Grenzwerte überschreitet.

Zunächst einmal muss ganz klar gesagt werden, dass der von der EU festgelegte Grenzwert von Stickoxiden in Höhe von 40 Mikrogramm/qm Luft völlig willkürlich zustande kam und geradezu absurd niedrig erscheint. Zieht man zum Vergleich den Grenzwert für die maximale Arbeitsplatzkonzentration dieses Gases heran, den gesetzlich festgelegten sogenannten "MAK-Wert", so liegt dieser über zwanzig Mal so hoch, nämlich bei 950 Mikrogramm. Das bedeutet, dass es der Gesetzgeber i.O. findet, wenn jemand an fünf Tagen die Woche und acht Stunden am Tag bei seiner Arbeit einer fast zwei dutzend Mal höheren Konzentration ausgesetzt ist, aber im Außenbereich bei einem Bruchteil davon Gefahr für seine Gesundheit besteht. Aber kein Mensch nimmt Anstoß an dieser Absurdität, alle starren wie das Kaninchen auf die Schlange und niemand wagt es, den geradezu lächerlich niedrigen Grenzwert in Frage zu stellen.

Zweitens ist der Ausstoß von Stickoxiden schon seit Jahren stark rückläufig. Gegenüber 1990 werden nur noch etwas mehr als Hälfte an Stickoxiden in die Umwelt emittiert, und dass bei stark gestiegenem Verkehrsaufkommen. Es hat sich also sehr viel getan, nur nimmt es niemand zur Kenntnis. Die Angabe von Zahlen, nach denen angeblich zigtausend Menschen pro Jahr an den Folgen des Einatmens von Stickoxiden ums Leben gekommen sind, entbehren jeder vernünftigen Argumentation und sind reine Statistikmanipulation.

Jetzt werden per Gerichtsentschluss Millionen von Dieselfahrern um vermutlich sehr viel Geld geprellt, obwohl sie absolut nichts gesetzwidriges getan haben. Anstatt den Besitzer Bestandsschutz für ihre Fahrzeuge zu gewähren und gleichzeitig den Herstellern eine angemessene Frist für die technische Modifikation ihrer Fahrzeuge zu geben, wird jetzt ad hoc mit dem Knüppel auf alle eingedroschen, die mit dem Diesel zu tun haben, also vor allem deutsche Autobesitzer und Hersteller. Aus anderen europäischen Ländern ist von einer solchen Hysterie nichts zu hören.

Cui bono?

Tobt hier etwa ein Wirtschaftskrieg USA gegen Deutschland? Haben die Amis die Steilvorlage von Volkswagen genutzt, um mitten ins Herz der deutschen Autoindustrie zu stoßen (sie selbst bauen ja so gut wie keine Pkw-Diesel)?

Absolut empörend und unverständlich ist für mich, wie bereitwillig sich unsere Politiker und Medien in diese Kampagne einfügen. Da ist so gut wie keiner dabei, der wenigstens versuchen würde, ein wenig Sachlichkeit in die Diskussion einfließen zu lassen. Alle schwimmen mit dem Strom, keiner wagt es, gegen den Mainstream aufzubegehren. Millionen von betroffenen Autobesitzern und hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland scheinen ihnen völlig egal.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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