Mausfeld und Kruse sind elende Wortschwurbler vor dem Herrn

Literaturhinweis, Montag, 22.05.2017, 11:56 (vor 2753 Tagen) @ Oblomow5610 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 22.05.2017, 12:17

Warum teilen Sie Mausfelds Thesen nicht? Welche insbesondere?

Sowohl Kruse wie Mausfeld verstehen von dem, worüber sie reden, nicht das Geringste.

Sowas sollte keine venia legendi kriegen (oder behalten dürfen).

Dasselbe hat mich auch schon ein Leser gefragt, hier erstmal die Kurzantwort:

Grundsätzlich redet Mausfeld "wie ihm der Schnabel gewachsen ist", er kreist in dem hier im Forum am häufigsten verlinkten Video vor allem um drei Begriffe

- Neoliberalismus

- Demokratie

und

- Eliten.

Keinen einzigen davon definiert er irgendwo. Stattdessen leckt er sich die ganze Zeit nervös die Lippen und phantasiert darauf los.

Was er dabei geschickt oder unbewußt (bin mir noch nicht klar, ob seine Scharlatenerie Absicht oder Dummheit ist) nutzt, ist die "Ableitungssuche", die ihm als Kognitions'forscher' bekannt sein sollte und die besagt, daß Menschen sich aus einem angebotenen Sachzusammenhang i.d.R. das heraussuchen, was ihre vorgefaßten Meinungen am ehesten bestätigt. So können Politiker eben sich vor ein völlig disparates Publikum stellen und in fulminanten Wahlkampfreden "Soziale Gerechtigkeit" fordern und jeder, Ausbeuter wie Ausgebeuteter, steht im Publikum und klatscht, weil er sich sicher ist, 'er sei gemeint'.

Ex falso quodlibet und Bestätigungsirrtum und etwas Eristik in Reinstform.

Das interessiert mich arg, denn erstens erscheinen mir Mausfelds Überlegungen zur totalen Manipulation (und Offenlegung mit Beispielen), dem Umbau nach sog. neoliberalen Vorstellung

There we go again - was wäre das denn? Dasselbe, was er darunter versteht (falls er überhaupt etwas darunter versteht)? Woher wüßte man das, wenn er es nicht mal definieren kann?

Das ist alles übelstes Stammtischgeblubbere, wo sich alle einig sind, daß "die Politiker" und "früher war alles" usw.

und dem Konzept des Nudging ad hoc

Das aber garantiert nicht vom Neoliberalismus stammt. Es sei denn, er versteht darunter "liberal" im US-amerikanischen Sprachgebrauch. Dann meint er die Sozialdemokraten, die sich auch bei der Eugenik und der keynesianischen mittelfristigen Finanzplanung hervorgetan haben. Dann widerspricht er aber den radikalen Marktthesen, die er zu kritisieren meint. Alles Quatsch.

Selten jemanden gesehen, der sowenig von Politikgeschichte verstanden hat.

plausibel (da sollte man natürlich schon skeptisch sein, ich weiß)

Plausibel kann es schlecht sein, wenn er den Gegnern des Nudging ebendieses vorhält, oder?

und zweitens achte ich Ihre Gedanken hoch.

Danke, ich bemühe mich nur, keine Fehler zu begehen.

Sie können sich gerne Zeit lassen,

In der Tat sind das allein einige Stunden Videos, denn man muß

a) sie alle hören, um zu sehen, ob und wo er sich widerspricht (jemand, der es schon binnen eines einstündigen Vortrages nicht schafft, widerspruchsfrei zu bleiben, widerspricht sich in der Regel noch mehr, wenn es zeitlich Monate auseinanderliegt und je nach dem Publikum, dem er nach dem Munde redet - da ist er ganz bei Bernays und seiner "Propaganda").

b) Und dann muß man die Kritik auch so untermauern, z.B. mit der genauen Sekundenangabe in jedem Video und dem die Zitate der Originalliteratur gegenüberstellen, von denen zu vermuten steht, daß er sie im Gegensatz zu mir nur auszugsweise gelesen hat.

Karl Marx wird auch gerne von andern abgeschrieben, statt im Original zitiert, z.T. werden ihm dabei Zitate als eigene Aussagen untergeschoben, die ihrerseits von ihm selbst nur zitierte Zitate sind (und die er evtl. gerade kritisiert) ...

da Sie ja gleichsam gleichzeitig auf mehreren Kisten/Klappleitern stehend

Eher auf den Schultern von Riesen.

im Speakers Corner diskutieren. Ich frage mich, wie Sie das schaffen.

Das versuche ich immer mal wieder zu erklären. Stößt aber auf Unglauben.

Nur soviel sei schon verraten:

Mausfeld merkt gar nicht, daß Edward Bernays' Buch "Propaganda" genau das war - Werbung für seine eigene PR-Agentur.

Diese seine Leichtgläubigkeit spiegelt sich in seinem ihm wohlgesonnenen Publikum, dem er damit wieder mal die Last nimmt, sich politisch zu engagieren, weil der eigene Nachbar ja so manipuliert sei, daß man ihn kaum erfolgreich aufklären könne.

Das wiederholt sich alle paar Jahre, etwa, wenn eine Werbeagentur behauptet, sie könne mit subliminalen Botschaften in Fernsehsendungen die Zuschauer zu willenlosen Konsumenten des beworbenen Produktes machen. Natürlich eine Mind-Control-Phantasie, die jeder durchschaut, der sich mit Hypnose befaßt hat, die diesem Aufschneider aber fette Werbebudgets großer Konzerne eingebracht hat.

Das erste, was man zu Werbung lesen sollte, ist das hier.

Sonst geht es einem wie Daewoo.

Daß Mausfeld also auf die Selbstbeweihräucherung derer hereinfällt, die er "kritischen" Betrachtungen zu unterziehen meint, zeigt, daß er am ehesten für solche Manipulateure anfällig ist.

Das erinnert an Strafrichter, die auch überdurchschnittlich anfällig dafür sind, geschickt lügenden "Zeugen" Glauben zu schenken, weil sie sich für die Erfahreneren halten.

Mausfeld und Kruse wären nicht die ersten Professoren, die mit steilen Thesen steile Karrieren gemacht hätten.

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