noch etwas zur Ergänzung
Zu den "tollen Tropen" möchte ich aus meiner Perspektive noch einiges anfügen:
Die Tropen sind sicherlich paradieschisch für unsereins. Sonne, Wärme, Wasser, kein Frost und kein Heizen. Aber tatsächlich sind die Tropen nicht ohne. Man muss hier sehr genau achten, was man anbauen kann, weil eben es einerseits sehr heiß ist, sehr viel Feuchte und sehr viel mehr Mitesser da sind. Kartoffeln sind in den Tropen nicht oder nur bedingt oft zu züchten und da muss man mit einigen Problemen rechnen. Die Subtropen sind hier etwas besser, noch besser wird es in den Anden (bergiger). Auch mit dem Obst ist das so eine Sache. Das wächst in Hülle und Fülle, aber ist doch vieles anders als wir gewohnt.
Auch sind mit den Ameisen, Termiten usw. viel mehr andere Insekten mit dabei, die schon mal einfach die gesamte Ernte in Stunden vernichten können.
Es hat mich daher gewundert, dass die Einheimischen kaum wirklich Ackerbau betrieben haben (ich spreche von Paraguay). Das war letztlich ziemlich dürftig. Auch das Obstangebot ist in der Qualität eines Lebensmitteltafel bei uns gewesen (wir würden dafür nicht bezahlen wollen). Zudem kam vieles aus dem Ausland!
Die Qualität der Böden ist auch nicht so toll (vieles sumpfig, Lehmböden, alter Waldboden und nicht richtig kultiviert). Es ist daher nicht möglich, mal so einfach ein paar Pflanzen zu nehmen und zu starten. Infolge der Klimabedingungen sind Pilze und andere Schädlichen schnell in der Oberhand und dann bleibt nicht viel über.
Die Einheimischen in Paraguay züchteten im Übrigen Mais, Manjok, Kürbis, einige Kartoffelsorten und hatten Kühe. Daneben als Obst Papayas, Mango, Passionsfrüchte. Aus meiner Sicht war das alles ein ziemlich dürftiges Angebot und hatte nichts mit der erwarteten Vielfalt der Tropen zu tun. Letztlich haben wir hier in Deutschland (auch ohne die ausländischen Produkte), mehr Vielfalt als jene in Paraguay, einem tropischen-subtropischen Land (am südlichen Wendekreis).
Wie angemerkt, gilt das nur für das, was ich nun selbst gesehen habe, und eben nicht für größere Bereiche. Andere Zonen sind vielleicht besser, vielleicht ist es nur ein besonderes Land mit besonderen Einschränkungen. Dazu fehlt mir der Überblick. Aber so tropisch-toll sollte man die Dinge nicht sehen und wir sollten auch unser Europa und unsere Kultur nicht so pessimistisch-negativ einstufen.
Der Gedanke, der mir immer da kam ist, warum will ich weg, wenn doch die gesamte Welt hierher will?