QE ist faktisch zins- und terminlos

CalBaer, Montag, 08.05.2017, 18:19 (vor 2712 Tagen) @ Rybezahl6590 Views

der Unterschied ist 1) dass die Finanzierung mit der Notenpresse im
Gegensatz zu QE Zins- und Terminlos erfolgt,

Oberflaechlich gesehen ist das richtig, allerdings faktisch ist QE genauso zins- und terminlos, da die Zentralbank die Zinsen an den Staat zurueckzahlt und die Termine nur reine Formsache sind, da man endlos ueberrollen kann. Aber darauf wies ich bereits hin.

2) beim QE das durch die
wieder beliehenen Schuldtitel (bzw. Staatsanleihen) emittierte Geld nicht
an den Staat geht, sondern an die Bank, die den Schuldtitel bei der
Zentralbank einreichte und

Das habe ich auch nie behauptet. Die Primary Dealer geben dem Staat existierendes Cash in der Auktion, was allerdings ueber den Umweg QE wieder neu in deren Haende kommt. Das Spiel kann somit endlos wiederholt werden.

3) dass QE eben nicht endlos funktioniert, da
spätestens dann, wenn alle bei den Banken liegenden Schuldtitel (bzw.
Staatsanleihen) zur Zentralbank gewandert sind, Schluss damit ist.

Nein, es funktioniert endlos, da Staaten endlos neue Schuldtitel ausgeben.

Mit dem aus 3) resultierendem Geld könnte man zwar weitere Staatsanleihen
kaufen, die dann wieder in das QE-Programm aufgenommen werden könnten -
allerdings, wie gesagt, sind die im QE-Programm aufgenommenen Titel nicht
ohne Termin und Zins, das heißt, sie müssen zum Termin zurückgekauft
werden.

Deswegen muessen sich die ZB-Bilanzen stetig ausweiten, was sie auch tun.

Damit zieht sich die Terminschlinge immer enger zusammen und findet
in sich ein Ende,

Es zieht sich keine Terminschlinge zu, wenn Du endlos ueberrollen kannst.

solange keine neuen Märkte erschlossen werden, heißt,
die Kreditbasis erhöht werden kann bzw. Nachschuldner gefunden wurden.

Deswegen spielt der Staat den Nachschulder, er erschliesst neue Maerkte bis wir in einer fast vollstaendigen Staatswirtschaft angelangt sind.

Dies impliziert, dass der Staat - anders als bei der Finanzierung durch
die Notenpresse - keine Aufträge erteilen kann (Schulen, Uni, Straßen
ausbauen) bzw. nur indirekt durch die im nächsten Turnus eingenommenen
Steuereinnahmen. Das Geld wandert von der Bank eher in den Aktienmarkt.

Staaten finanzieren sich niemals durch Steuereinnahmen, sondern durch Neuverschuldung. Nenne mir einen Staat, der sich bei ausgeglichenen Aussenbilanzen sich jemals nur von Steuern finanzieren konnte! Steuern sind vor allem ein Mittel zur Durchsetzung des staatlichen Waehrungs- und Machtmonmopols (Wirtschaftspolitik).

--
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