Kurzer Bericht aus einem multikulturellen Schmelztiegel
Australien wird oft schwärmerisch als multikulturell dargestellt, mit positivem Unterton.
Da ich die Hälfte meines Lebens in Sydney verbracht habe, hier mein bescheidener Eindruck:
Bondi (nicht B. Beach): Russisch
Bankstown: Vietnamesisch
Campbelltown: Arabisch
Newtown: Studentisch
Leichhardt: Italienisch
Redfern: Aboriginal
Innenstadt: Chinesisch
Usw.
Alles säuberlich getrennt. Dass eine asiatische Familie in einen arabischen Stadtteil
zieht, ist absolut undenkbar. Wie sollten sie sich da verständigen und einkaufen, unmöglich.
Die Kontakte zwischen den Kulturen beschränken sich auf statistisch zwei Vorkommnisse
pro Woche, die analog zu McDonald Drive-In als Drive-By Shooting bezeichnet wird. Man fährt
in den anderen Stadtteil und ballert mit dem Gewehr aus dem fahrenden Auto dem Feind ins Wohnzimmerfenster,
dann wieder nachhause, wo der Fernseher in der Heimatsprache läuft.
Richtig Multikulti ist es nur auf der Halbinsel, auf deren Spitze der Stadtteil Palm Beach liegt
und wo die Hauspreise durchweg siebenstellig sind.
Dort leben die Kulturen wirklich friedlich und gut zusammen:
Australier, Engländer, Amis, Deutsche, Holländer, Dänen, Franzosen, Neuseeländer, Iren. Die
kommen gut miteinander aus. Andere Kulturen habe ich dort nicht gesichtet.
Fazit: Multikulti gibt es nicht und die es leben müssten, wollen es nicht.