Statt Rifamycin/Rifampicin bzw. Sulfathiazol - Resistenzgefahr - ein Verbesserungsvorschlag zur Dekubitus-Behandlung/-Pflege

Literaturhinweis, Samstag, 18.02.2017, 20:39 (vor 2846 Tagen) @ Leserzuschrift5881 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 18.02.2017, 20:50

Vielen Dank für diesen das Forum in seiner Gesundheitskompetenz bereichernden Beitrag!

Der Dekubitus, das Wundliegen, ist in der Mehrzahl der Fälle ein Pflegefehler, insbesondere, wenn der Patient noch mobilisierbar ist, also nicht Paraplegiker ist oder im Koma, Wachkoma liegt oder am 'locked in'-Syndrom leidet, ein Pflegefehler ähnlich wie die abgespreizten Füße, die man oft bei Querschnittsgelähmten beobachten kann, die im Rollstuhl unterwegs sind.

Lediglich bei Rifamycin, generell allen Antibiotika, habe ich Vorbehalte, da dies über kurz oder lang zu Resistenzen führen kann. Da man gerade in solchen Fällen (alt, bettlägerig = baldige Immunschwäche im Alter) darauf achten sollte, daß noch genügend 'Reserveantibiotika' für den Fall der Fälle zur Verfügung stehen, wäre ich hier überaus vorsichtig, auch wenn dies bei einmaliger Gabe bis zum ersten Abheilen noch hingehen mag. Immerhin sind Rifamycine gegen Lepra & Tuberkulose im Einsatz und (resistente) Tuberkulose breitet sich ja dank Zuwanderung nun auch gerade bei uns aus. Mehr noch gilt das für das genannte Sulfathiazol, das bereits wegen verbreiteter Resistenzen teilweise nicht mehr zugelassen ist. Da Resistenzen sich dann auch auf die Darmbakterien übertragen und Bakterien artübergreifend Resistenzgene austauschen können, ist eine solche Antibiotika-Dauerberieselung eine ganz gefährliche Nummer!

Ich erlaube mir daher, da es sich um äußerliche Anwendungen handelt, darauf hinzuweisen, wie ich es machen würde - ohne Haftung und Gewähr und ohne Anspruch auf medizinischen Rat, siehe Gesetzeslage:

Im Wechsel würde ich die Stellen, nachdem die offene Wunde offenbar geschlossen ist, vorsichtig regelmäßig (etwa einmal täglich) mit folgenden beiden Mitteln abtupfen:

- eimü® Doppeldip basierend auf tensidischem Nonoxinol(9)-Jod

und

- eimü® Chlorhexidin-Dip, "als einziges Tierarzneimittel auf Basis von Chlorhexidin exklusiv entwickelt"

Bei Jodempfindlichkeit/Jodunverträglichkeit evtl. nur auf das Chlorhexidin-Präparat ausweichen (ich empfehle den Wechsels deshalb, weil es bei dieser Anwendung Resistenzen, soweit man das überhaupt beurteilen kann, gänzlich ausschließt); vgl. auch Literatur zu Arzneimittel(neben)wirkungen.

Sicherheitsdatenblätter usw. unter Produktinfos. Das kleinste Gebinde sind je 5 Liter - das reicht Jahre bis Jahrzehnte (kühl und lichtgeschützt [= dunkel] aufbewahren). Da der Hersteller nicht an Endabnehmer liefert, als Bezugsquelle einen Agrarhändler wählen, etwa Wahl agrar-fachversand.com.

Beide Mittel sind nur als Tier-Arzneimittel zugelassen, aber: das Chlorhexidin wird auch in der Humanmedizin angewandt, u.a. als Mundspülung. Nur ist die Konzentration der frei erhältlichen u.a. humanmedizinischen Präparate nur bei 0,2% und darunter.

In der jahrelangen eigenen Anwendung bei Tier und Mensch habe ich daher beobachten können, daß diese oft versagen, wo das Tierarzneimittel hilft; auch Jodunverträglichkeiten konnte ich nie beobachten, habe das aber vorsichtshalber erwähnt.

Die Mittel sind zum Dauergebrauch zugelassen in der Euterpflege bei der Milchwirtschaft - sie werden also täglich über Jahre angewandt an einer gewiss empfindlichen Stelle und ... sogar darf man danach melken, also kann es auf Seiten der Zulassungsbehörden wenig Bedenken gegeben haben, auch was die damit indirekt konfrontierten Menschen, mindestens das Personal, betrifft.

Wie gesagt, dünn benetzen, auftrocknen lassen. Das gilt auch für andere Stellen, etwa hartnäckige Ekzeme, sogar Warzen (die ja oft auf Viren basieren) gehen damit manchmal weg.


Siehe auch:

- Scabies/Krätze

- Borreliose

- Erste Hilfe

- Reisemedizin

- Arzneimittel-Neben- und Wechselwirkungen

- Zika-Virus

- Morbus Parkinson

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