Utopia

TurnAround, Mittwoch, 15.02.2017, 16:32 (vor 2849 Tagen) @ Leserzuschrift3694 Views

Servus.

Das BGE stellt eine Utopie dar, die sogar die Utopie des Sozialismus / Kommunismus in den Schatten stellt.

Warum?

Selbst nach sozialistischer / kommunistischer Ideologie ist eine bedingungslose Teilhabe an erarbeitetem Wohlstand nicht gegeben. Die Teilhabe setzt eine kommunistische Moral des Menschen voraus nach dem Prinzip "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen."

JEDER hat sich in Form von Arbeit einzubringen, das ist die BEDINGUNG für eine Teilhabe.

Kommunistische Moral:

Organisiertheit und Disziplin bei der Bewältigung der selbstgestellten Ziele, sozialistischer Patriotismus und Internationalismus; gewissenhaft, schöpferische, verantwortungsbewusste, an den politischen, ökonomischen und kulturellen Erfordernissen der Stärkung der Arbeiter- und Bauernmacht orientierte Arbeit; das Bestreben, Neues, Besseres kämpferisch durchzusetzen; sozialistische Kollektivität, kameradschaftliche Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe.

Selbst Marx/Engels schrieben dazu, dass die erste Voraussetzung aller Menschengeschichte... natürlich die Existenz lebendiger menschlicher Individuen ist, dass die Menschen ihr materielles Leben produzieren, indem sie ihre Lebensmittel produzieren, dass die Lebensweise der Menschen davon abhängt, was und wie sie produzieren....

Nachzulesen in Karl Marx / Friedrich Engels "Die deutsche Ideologie".

Auch hier von "bedingungslosem Einkommen" = "Freibier für alle" keine Spur.
Materielles Leben muss produziert werden als Bedingung für seine Existenz.

In der DDR gab es laut Verfassung (nicht Grundgesetz) Artikel 24 II eine Arbeitspflicht. Vernachlässigung dieser Pflicht durch "Asoziale" stand unter Strafe.

"Alkoholismus, fehlende Berufstätigkeit usw. wurden als Vergehen gegen das „werktätige Volk“ aufgefasst und auf wechselnder gesetzlicher Basis auch nach der Strafrechtsreform von 1968, die „Asozialität“ explizit als Straftatbestand definierte, sanktioniert. Die Unterbringung war nach der Strafrechtsreform von 1968 anstelle von Freiheitsstrafe bei erstmaliger Verurteilung für bis zu zwei Jahre möglich, bei wiederholter Verurteilung (auch ohne vorangegangene Unterbringung) bis zu je fünf Jahren."

Quelle: Wikipedia

Fazit:

Selbst kommunistische "Hardliner" und "Falken" setzten vor dem grossen Essen als Bedingung die Arbeit.
Es gibt aber auch Märchen vom Schlaraffenland.

Und es gibt junge Werbe-Designer, die linientreu etwas Aufmerksamkeit erregen wollen.

Gruß
TurnAround


PS:
Noch ein paar Leckerlies aus dem vor mir liegenden DDR-Staatsbürgerkunde-Buch "Lehrbuch für die Abiturstufe und für Lehrlinge mit Abschluss Klasse 10" -somit gängige allgemeine Schulbildung- bezüglich Demokratie:

"Der Begriff DEMOKRATIE bezieht sich hingegen auf die Staatsform. >>Die Demokratie ist eine Staatsform, eine der Spielarten des Staates. Folglich ist sie, wie jeder Staat, eine organisierte, systematische Gewaltanwendung gegenüber Menschen. Das ist die eine Seite. Andererseits bedeutet Demokratie aber die formale Anerkennung der Gleichheit zwischen den Bürgern, des gleichen Rechtes aller, die Staatsverfassung zu bestimmen und den Staat zu verwalten.<<"

"Die bürgerliche Demokratie stellt insofern einen welthistorischen Fortschritt dar, als sie die für den Feudalismus charakteristische politische Ungleichheit und Unfreiheit durch politische Gleichheit und Freiheit ersetzte. Die im Ergebnis der bürgerlichen Revolutionen entstandenen Verfassungen proklamierten für alle Bürger des Staates gleiche politische Rechte und Freiheiten. Diese trugen jedoch insofern formalen Charakter, als sie die reale, ökonomisch und sozial bedingte Ungleichheit und Unfreiheit zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten unangetastet ließ.
Die bürgerliche Gesellschaft wird von der kapitalistischen Ausbeutung bestimmt. Bourgeois und Proletarier sind politisch gleich und frei. Jeder besitzt am Wahltag nur eine Stimme. Beide genießen die Freiheit, ihre Meinung zu sagen, Versammlungen zu organisieren, politische Parteien zu bilden. Gleichzeitig bfindet sich die Bourgeoisie als herrschende Klasse jedoch in einer ungleich günstigeren Position bei der tatsächlichen Nutzung dieser Rechte und Freiheiten. In ihren Händen ist der gesellschaftliche Reichtum konzentriert. Ihre Angehörigen verfügen über bessere Bildungsmöglichkeiten. Mehr noch, sie übt ihre geistige Herrschaft gerade vermittels des gesellschaftlichen Bildungssystems aus, indem sie über dessen ideologischen Inhalt entscheidet. Sie ist im Besitz immer mächtigerer Mittel zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung."

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Erkenne die Umwelt, erkenne die Menschen, erkenne dich selbst.


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