Die zweitwichtigste Einsicht
"Militäroperation Hollywood". Wie das Pentagon über Zensur und Drehbuchänderungen Einfluss auf Filmprodukte ausübt
Erkenntnisse aus einem Buch des US-Journalisten David L. Robb
Die fast hundertjährige Geschichte der Kooperation von US-Militär und Filmindustrie geht einher mit einer schier unübersehbaren Produktpalette. Einen Überblick über wichtige Kinotitel bietet z.B. die militärhistorische Filmstudie "Guts and Glory" (2003) von Lawrence H. Suid. Streitbarer als dieses Werk ist das Buch "Operation Hollywood" (2004) des US-Journalisten David L. Robb. Gezeigt werden soll, wie das US-Militär in den letzten fünfzig Jahren durch Eingriffe in den Drehbuch-Prozess, die nicht selten einer faktischen Zensur gleichkommen, die Gestaltung von Filmen in seinem Sinn beeinflusst hat. Mit einer "editorischen Kontrolle" bei Kooperationen erzielen die Filmbüros der US-Streitkräfte manchmal Endprodukte, die mit der künstlerischen Ausgangsidee nicht mehr viel zu tun haben.
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Neben dem Militär haben übrigens auch die Geheimdienste, das State Department und das Weiße Haus Ansprechpartner für die Filmindustrie. Seit 1996 pflegt die CIA zur Image-Aufbesserung ein entsprechendes Programm. Der Verantwortliche ist Chase Brandon. Unterstützt wurden u. a.: die bis 2004 laufende CBS-Serie The Agency, The Sum Of All Fears (2002), Bad Company (2002), In The Company of Spies (1999, TV) und Patriot Games (1991).
Ein Sammelsurium der Pentagon-Zensur
Mit einem Sammelsurium aus Streichungen und Drehbuchveränderungen macht Robb seinen Zensurvorwurf anschaulich. Mit zwei Beispielen illustriert er Einflussnahmen auf James-Bond-Filme. In Tomorrow Never Dies (1997) entfiel auf Wunsch des Pentagon ein Dialogpart, der scherzhaft auf einen neuen Krieg mit Vietnam anspielte und diesmal ein mögliches Gewinnen in Aussicht stellte. In Golden Eye (1995) wurde die Nationalität eines US-amerikanischen Admirals mit Schurkenrolle auf Verlangen der Navy verändert (zunächst sollte er Franzose sein, weil die Produzenten jedoch auch eine Mithilfe des französischen Militärs wünschten, ist er am Ende Kanadier).
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https://www.heise.de/tp/features/Militaeroperation-Hollywood-3439373.html
Ich habe noch nie verstanden, was die Leute an dem Amidreck so gut finden, weshalb diese Informationen für mich wieder mal ein innerer Reichsparteitag erster Güte sind.
Anne Cécile Robert von Le Monde Diplomatique sagt in einem überragend intelligenten und gehaltvollen Interview, der Marshallplan sei mit der Auflage verbunden gewesen, Hollywood-Filmen freien Zugang zum französischen Markt zu geben.
Merkt Ihr, wie hervorragend eins zum anderen paßt und die Sache wirklich rund wird?
Mir wurde vor vielen Jahren, eigentlich Jahrzehnten klar, daß die gesamte US-Kulturindustrie ein Instrument der Propaganda ist, das uns in kleinen Dosen das Gift von Globalismus und Vertierung verabreicht, das man zunächst kaum spürt, das aber langfristig garantiert tödlich ist.
Der Vergleich mit dem in früheren Jahrhunderten gebräuchlichen Acqua Toffana auf Arsen-Basis läge auf der Hand.
Es steht natürlich jedem frei, auch weiterhin das Amigift zu fressen, ich hielte es jedoch für weit besser, alles Amerikanische zu meiden wie die Pest und sich endlich Europa und seiner über alle Maßen herrlichen Kulturgeschichte zuzuwenden.