Hab ich da etwa in ein Goldwespnetz gestochen?

Mephistopheles, Freitag, 10.02.2017, 16:46 (vor 2801 Tagen) @ LePenseur7163 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 10.02.2017, 18:03

Sorry, das ist eine ziemlich unbedarfte Milchmädchenrechnung!

1. Denn durch einen weltweiten Umstieg auf einen Goldstandard stiege der
Goldpreis (der derzeit von den Zentralbanken manipulativ niedrig gehalten
wird) rasant auf ein realistisches Maß, und das wäre halt ein Vielfaches
des jetzigen "Preises". Vielleicht nicht gleich auf das das 10-fache,
sondern vielleicht "nur" das 7-8-fache. Aber jedenfalls von Ihrem
Katastrophenezenario meilenweit entfernt.

Ja. Deine Arbeitskraft würde im Verhältnis zum Gold etwa um den Faktor 10 oder 7-8 entwertet.

2. auch in Zeiten des Goldstandards war es nie der Fall, daß das gesamte
Vermögen quasi "gespiegelt & noch ein zweites Mal" in Goldvorräten im
Tresor lag. Sondern daß der Bargeldumlauf (abgesehen von Scheidemünzen)
entweder in gold geprägt oder in Gold gedeckt war. Das mit dem
Bruttonationalprodukt eines Landes gleichzusetzen ist ... ähm ... wie
drücke ich das jetzt höflich aus [[zwinker]] ...?

Es gibt keinen Bargeldumlauf und ich habe mich auch nie auf so einen Schmarrn bezogen.
Das BIP ist sehr wohl abhängig von der Verschuldungsfähigkeit. Und Schulden, die real (mit Gold) gesichert werden müssen statt mit fiktiven Werten, können eben nicht todemoon wachsen.

Ich erinnere mich noch an die Internetblase Anfang des Jahrtausends.
Wie viele Kunden hat die Telefongesellschaft (a)? Wie viel vertelefoniert (Internet) der Kunde im Jahr im Schnitt (b)? Was ist die durchschnittliche Restlebenserwartung der Kunden (c)?
Der Wert der Telefongesellschaft (Aktienwert) ist also a*b*c. Einfache Rechnung ==> Das ist dann auch die Summe, mit der die Telefongesellschaft maximal verschuldungsfähig ist.

Mittlerweile sind es aber keine Telefongesellschaften mehr, sondern Staaten mit NULL Sicherheiten, die bis ins Unendliche verschuldet werden.

Gruß Mephistopheles


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